Ist eine Modeschule ein Blödsinn?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du könntest dich da auf ein Meer mit Glatteis begeben. "Also Vorsicht", sagt dein Gehirn ja gerade. Ich rate dir, das normale Abitur anzustreben, wenn du nicht aus einer "professionellen Modefamilie" stammst, weil du vielleicht mit 16 oder 18 Jahren einen neu entdeckten Berufswunsch, für den du überraschend entflammst, haben könntest!!

1) Lese ernstzunehmende Biografien von deinen speziellen Vorbildern. Das ist das Wichtigste, denn junge, begabte Menschen müssen von erwachsenen Erfolgreichen anonymisiert oder persönlich möglichst nah geführt werden! Beste Beziehungen und Referenzen sind die halbe erfolgreiche Berufswelt < Niemand arbeitet vertraulich mit ihm völlig fremden Personen zusammen!!

2) Wenn du das normale Abitur absolviert, sehr gut Englisch und Französisch kannst, mindestens monatelang mit professioneller Unterstützung (Suche bitte im Internet!) eine hervorragende Bewerbungsmappe erstellt und eine ausreichende Geldquelle oder sogar ein Stipendium hast, dann solltest du dich an einer Modehochschule z. B. für einen Modedesign-Studiengang bewerben: Dort erlernt die Mehrheit der AbsolventenInnen meistens mehr als sie für ihren Alltagsberuf brauchen kann. Bei manchen Hochschulen, z. B. in Deutschland, wird auch integriert die Schneiderausbildung mit Meisterabschluss angeboten. Sie ist aber wegen der hohen Spezialisierung für ein Designstudium bzw. für diese Berufstätigkeit nicht zwingend notwendig.

3) Suche dir eine europäische Hochschule (nicht nur in Österreich) nach deren Partnern für deine Bewerbung aus, ob du dir vorstellen könntest, bei diesen betreffenden Partnern ein Jahrespraktikum abzuleisten: Oft genügt die Vorstellung!

4) Sei dir bewusst, dass du als professionelle, angestellte Schneiderin deine Mode nicht selbst öffentlich anziehen musst, aber als selbstständige Modedesignerin sehr wohl! Du bist eine "lebende Litfasssäule" oder heutzutage dein eigener übergroßer, mobiler, öffentlich sichtbarer Monitor - nicht nur dein Online-Shop!

5) Versuche dir also jetzt bereits deinen persönlich gewünschten Modeberufsalltag vorzustellen und bemühe dich bereits in den nächsten Jahren mehrere Praktika genau in dieser Art erleben zu dürfen.

6) Beteilige dich allmählich an einer Modeproduktion, z. B. Schulinterne Kleidung mit Accessoires wie Shirts oder fesche Kappen. Das ist wichtig für deinen "modischen Lebenslauf"!

Die höchste Kunst ist: Zur Mode wird Kleidung ja immer, bevor sie in Mode ist!

Sonali13 
Fragesteller
 30.10.2019, 12:03

Danke für deine ausführliche Meinung!

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Skoph  30.10.2019, 12:34
@Sonali13

Nichts zu danken! Gern geschrieben ... Ich habe eine Kousine, Mitte 50 Jahre, die als Deutsche vor 30 Jahren in Wien noch einen Schritt weiter ging, als du (vielleicht) gehen möchtest: Sie hat an der Hochschule für angewandte Kunst studiert und bemüht sich seit dem als freiberuflich Kunstschaffende betont in Wien und Graz ihre Kunstwerke verschiedenster Art nicht nur zu veröffentlichen, sondern auch zum regelmäßigen Einkommen zu machen. Ein sehr hartes Brot!

Und seit vor paar Monaten hatte ich wieder einmal einen speziellen Latein-Nachhilfeschüler (Bayern, erst 10. Klasse, nun 11.), der ein sehr weiblich schöner, junger Mann ist (narzisstisch veranlagt, er hat nur überdimensionale Profifotos von sich selbst in seinem Zimmer hängen, vermutlich auch homosexuell geneigt < aus meiner Sicht beste Voraussetzung für einen kunstkreativen und auch akzeptierten Damenmodedesigner), der letztes Jahr eine schulinterne AG "Unsere Schulkleidung - Design und Produktion" erfolgreich leiten durfte und auf jeden Fall Modedesign in Mailand oder Paris nach dem ABI studieren möchte. < Deshalb habe ich mich zu diesem Thema für ihn bei Münchner Profis etwas schlau gemacht, weil ihm seine Eltern dabei außer immerhin finanziell nicht weiterhelfen können. Er sei auf dem besten Weg, seinen Traum verwirklichen zu können, sagt man.

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Ich finde es hört sich ganz und gar nicht nach Blödsinn an, wenn es das ist was du gerne möchtest. Was sagen denn deine Eltern dazu?

Sonali13 
Fragesteller
 30.10.2019, 10:18

Meine Mutter unterstützt mich, mein Vater ist etwas abgeneigt, weil ich dann jeden Tag 40 km hin pendeln muss, weil wir in einem kleinen Dorf auf dem Land leben. Ich müsste für meine Zukunft sowieso wo anders hingehen... Jedenfalls nimmt meine beste Freundin als verrückt an und ist komplett enttäuscht und meint dass ich sowieso kein Studium mit soetwas machen werde und auch keine Schneiderin werde... 😣

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Maike04  30.10.2019, 10:45
@Sonali13

Lass dich nicht entmutigen von solchen Äußerungen, es ist dein Leben und nicht das deiner Freundin. Und wenn es deine beste Freundin ist, dann sollte sie dir Rückendeckung geben und dich nicht entmutigen. Dein Vater sieht in dir einfach nur sein kleines Mädchen, das er nicht verlieren möchte, aber wenn du am Ball bleibst und ihm dadurch zeigst wie ernst es dir ist, dann wird auch er zur Vernunft kommen.

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Bleib einfach dran und lass dich nicht beirren. Alles Gute, kleine Landsfrau.