Ist die Zusammenstellung der PC Komponenten sinnvoll?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

Nicht schlecht, aber ich denke, das es mit deinem 1150,-€ Budget noch ein bisschen besser geht.

Die 1TB WD Blue M.2 PCIe 3.0 x4 SSD ist zwar nicht schlecht, aber zum gleichen Preis bekommst du auch bereits eine 1TB M.2 PCIe 4.0 x4 SSD von Lexar.

Der Prozessor Ist zwar ca 20% stärker, als sein direkter Vorgänger, der Ryzen 5 5600, aber dafür kostet der Ryzen 5 7600X gleich mal knapp 100,-€ mehr. Die zusätzliche Leistung wird damit teuer bezahlt, aber mit deinem Budget sollte das machbar sein und du hast einen der neueren AM5 Prozessoren.

32GB DDR5 RGB RAM kannst du auch etwas günstiger haben und das gesparte Geld kannst du dann sinnvoller investieren oder sparen. Außerdem ist nicht garantiert, das auch der Prozessor mit DDR5-6000 RAM läuft. Warum das so ist, dazu komme ich noch, da ich für die Erklärung etwas "weiter ausholen muss.

Die 8GB RTX 4060Ti ist keine schlechte Grafikkarte, nur leider ist sie für die gebotene Leistung viel zu teuer. Ist halt nVidia. Einer 16GB RX 6800 AMD Grafikkarte bietet doppelt so viel VRAM und auch mehr Leistung und dabei ist sie nur unwesentlich teurer. Darin könntest du das bei anderen Komponenten gesparte Geld investieren.

Das A620 Mainboard wäre eigentlich bereits komplett OK, denn der A620 Chip ist im Vergleich zu seinen direkten AM4 Vorgängern ordentlich aufgewertet worden. Der A620 Chip ist im wesentlichen sogar besser, als ein B550 auf der AM4 Plattform, mit dem kleinen Unterschied, das auf A620 Mainboards der Prozessor nicht übertaktet werden kann. Deswegen kann auch ein A620 AM5 Mainboard durchaus in einem Gaming PC eingesetzt werden. Aber mit deinem Budget ist auch ein etwas besseres B650 AM5 Mainboard möglich.

Der CPU Kühler ist notwendig, weil der Ryzen 7 7600X Prozessor als WOF Version ohne CPU BOX Kühler geliefert wird. Aber auch an dem Kühler kann noch einiges gespart werden, was dann woanders sinnvoller investiert werden kann.

Das Gehäuse ist im Prinzip auch ganz gut, aber da passen z.B. keine besonders langen Grafikkarten rein, wobei es für die gewählte RTX 4060Ti ausreichen sollte. Ich würde dir trotzdem lieber das Fractal Design Pop Air RGB Gehäuse empfehlen. Das kostet nur unwesentlich mehr und bietet mehr Platz und Luft für lange Grafikkarten mit drei Lüfter.

Das 750W Netzteil ist komplett überdimensioniert und viel zu teuer. Für den Prozessor und eine RTX 4060Ti Grafikkarte reicht bereits ein 500W Netzteil aus. Wenn du eine RX 6800 Grafikkarte einsetzt, dann ist ab einem 600/650W Netzteil bereits mehr als ausreichend.

Deshalb würde ich dir folgenden Gegenvorschlag machen, mit dem gewünschten Ryzen 5 7600X Prozessor, aber mit einem DDR5-5200 Dual Channel RGB RAM Kit, einer 1TB M.2 PCIe 4.0 x4 SSD, einer 16GB RX 6800 Grafikkarte und einem B650 AM5 Mainboard:

Bild zum Beitrag

https://www.mindfactory.de/shopping_cart.php/basket_action/load_basket_extern/id/c9e3e1221e6a6cb08f186aca1b899f0739ec8bf2707f67d949c

Eine Windows Lizenz fehlt noch, welche bei Bedarf gesondert beschafft werden müsste.

Ich hatte weiter ober bereits erwähnt, das es mit dem DDR5-6000 RAM zu Problemen kommen kann und die Erklärung dafür angekündigt, die nun folgt:

Der Speichercontroller in dem AM5 Ryzen 5 7600X Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/12166

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200

Für Speichergeschwindigkeiten darüber hinaus wird dann der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss. Es besteht lediglich die Möglichkeit das der Prozessor damit läuft. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, wie der RAM konfiguriert sein kann, was dann allerdings einen Einfluss auf die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit hat:

  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit sinkt, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird, als der eingesetzte Prozessor ohne übertakten des Speichercontrollers unterstützt und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind. Es gibt auch keinen schnelleren DDR4 Standard RAM Module, als DDR4-3200 RAM. Alles darüber hinaus können nur XMP RAM Module sein, aber auch unterhalb von DDR4-3200 RAM gibt es nicht nur Standard RAM Module, sondern auch da gibt es jede Menge XMP RAM Module.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht funktioniert, kann ich nur den Einsatz von einem einzelnen DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen. Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten und schnelleren RAM Modulen versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, dann ist das aber deine Entscheidung, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom

 - (Gaming PC, PC bauen, PC-Konfiguration)
namevergeben728 
Fragesteller
 13.09.2023, 23:10

Wirklich Vielen Dank für deine Antwort. Genau sowas hatte ich mir beim erstellen der Frage gewünscht. Du bist auf alle Komponenten eingegangen und hast mir dazu Verbesserungsvorschläge bzw. alternativen genannt. Und das alles so, dass auch ich als Anfänger in dem Thema alles verstehen konnte. Auch den Teil mit der Problematik beim DDR5-6000 RAM und overclocking fand ich sehr interessant und ich konnte einiges dazu lernen. ( Ich hatte sowieso nicht vor mich an overclocking zu versuchen und jetzt noch weniger :D ). Ich werde mir das ganze wohl noch zwei, drei mal durchlesen müssen, um das wirklich komplett zu verstehen.

Also nochmal vielen Dank für die ausführliche Hilfe!

Viele Grüße

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Wenn das gezeigte der Budget-Grenze entspricht, ist das so ziemlich das beste was du für dieses Geld bekommst.

Falls du mehr Geld hast, würde ich (vor allem für workloads) einen Raptor Lake Prozessor nehmen, am besten einen 13700K.

Ebenfalls wenn mehr Budget besteht, würde ich statt der 4060 TI eine RTX 4070 (TI) oder 7800XT oder 7900XT nehmen.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich seit einiger Zeit mit Computersystemen
namevergeben728 
Fragesteller
 13.09.2023, 20:00

Vielen Dank. Ja die Grenze ist bei 1200€. Aber sonst würdest du sagen, passt das alles zusammen? Von der Leitung her sollte das für meine Verhältnisse reichen (also soweit ich das mit meinen Kenntnissen beurteilen kann)

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nein.. ich würde auch keine 4060ti nehmen

um einiges besser wäre z.b so einer:

https://hardwarerat.de/computerpc/gaming-pcs/147/gaming-pc-hardwarerat-1300.2-rtx-3070-ti-ryzen-5-7600-32gb-ddr5-1tb-nvme-win11?c=78

schau sonst mal auf der seite nach