Homophonie und Polyphonie?

2 Antworten

Gregorianische Chöre waren homophphon. Die ersten polyphone Choräle entwickelten die Franzosen im13. Jhrh. mit Ars Nova Musik in Avignon und Paris . Den maßgeblichen Beginn der Polyphonie bereitete Orlando di Lasso mit Choralmusik, welche vom (römischen) Papst offiziell zugelassen wurde.

maxxxmann  15.12.2018, 14:03

Tut mir leid. Kommentar stimmt nicht ich habe homophon mit monophon verwechselt.

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Der Begriff polyphon wird in der heutigen Unterhaltungsindustrie anders verwendet als in der Musiktheorie. Keyboards werden z. B. als polyphon bezeichnet, wenn auf ihnen mehrstimmig gespielt werden kann. In der ursprünglichen Wortbedeutung ist das falsch.

In der Musikgeschichte und der Musiktheorie beschreiben sowohl homophon als auch polyphon mehrstimmige Satzstrukturen.

Von homophon spricht man, wenn eine Stimme, eine Melodie führt. Eine oder mehrere andere Stimmen sind untergeordnet, sie ergänzen die Harmonie. Das kann sehr schlicht sein wie in einem Volkslied oder Choral, es kann auch kunstvoller oder komplexer sein wie bei einem Thema einer klassischen oder romantischen Sonate oder Sinfonie.
Auch Sätze ohne Melodie im eigentlichen Sinne wie z. B. die ersten Präludien aus dem Wohltemperierten Klavier von Bach oder der erste Satz der Mondscheinsonate von Beethoven sind homophon.

Von Polyphonie spricht man, wenn in einem Satz mehrere Stimmen gleiche Bedeutung haben: Thema oder Melodie treten im Wechsel in allen Stimmen auf, alle Stimmen haben im Wechsel führende oder begleitende Funktion.
Die beiden typischen polyphonen Kompositionsprinzipien sind Fuge und Kanon. Diese sind in der Regel durchgehend polyphon komponiert.
Es gibt jedoch auch Sätze, die polyphon beginnen und im weiteren Verlauf homophon weitergeführt werden. Man spricht dann von einem Fugato. Dieses Prinzip findet man z. B. bei Bach in den letzten Sätzen der Cembalo-Suiten, den Gigues, oder den schnellen Schlußsätzen des Concerto grosso.