Hilfe in Bio, KOHLENHYDRATE?

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Moin,

was gibt es daran nicht zu verstehen?

Du siehst verschiedene Ebenen, in denen Polyhydroxycarbonylverbindungen („Kohlenhydrate”, oder auch „Zucker” genannt) zu sehen sind.

In der ersten Ebene (von oben) sind die drei Monosaccharide (Einfachzucker) Fructose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker) und Galactose (Schleimzucker) dargestellt. Im Gegensatz zur Glucose und Galactose, die beide in ihrer Pyranoseform (als Sechsringe) dargestellt sind, kommt die Fructose hier in ihrer Furanoseform (als Fünfring) daher.
Diese Ringe entstehen aus der offenkettigen Form durch die Bildung intramolekularer Halbacetale, welche die bevorzugte Form von Monosacchariden in wässrigen Lösungen ist.

In der nächsten Ebene siehst du drei Disaccharide (Zweifachzucker), nämlich Saccharose (Haushaltszucker; Kristallzucker), Maltose (Malzzucker) und Lactose (Milchzucker). Saccharose entsteht, wenn du die beiden Monosaccharide Glucose und Fructose alpha-1--->4-glycosidisch miteinander verknüpfst.
In Maltose sind zwei Glucosemoleküle alpha-1--->4-glycosidisch miteinander verbunden und in Lactose ein Molekül Glucose mit einem Molekül Galactose (wieder alpha-1--->4-glycosidisch).

Und wenn du nun hunderte bis tausende Glucose-Einheiten aneinander hängst (ebenfalls über glycosidische Bindungen), dann erhältst du Polysaccharide (Vielfachzucker) wie Glykogen (tierische Stärke), Cellulose oder Stärke (Amylose & Amylopektin; pflanzliche Stärke).
Glykogen ist die Speicherform von Glucose in tierischen Organismen, Pilzen und manchen Bakterien. Hier sind die Glucose-Einheiten in der Regel alpha-1--->4-glycosidisch miteinander verbunden. An etwa jedem 8. bis 12. Molekül gibt es manchmal noch zusätzlich eine alpha-1--->6-glycosidische Verknüpfung, so dass es zu buschartig verzeigten Zuckerketten kommt. Alle diese Zuckerketten sind ihrerseits noch einmal an ein zentral gelegenes Protein (Glykogenin) gebunden.
Cellulose ist das Material, aus dem pflanzliche Zellwände bestehen. Die Glucose-Einheiten sind hier zwar auch 1--->4-glycosidisch miteinander verknüpft, aber nicht die alpha-Pyranosen wie beim Glykogen oder in der Stärke, sondern die Pyranosen, wo die Hydroxygruppe am anomeren Kohlenstoff in beta-Stellung vorliegt.
Stärke besteht aus zwei verschiedenen Zuckerketten. Beide bestehen aus Glucose-Einheiten, die alpha-1--->4-glycosidisch miteinander verknüpft sind. Aber während in der Amylose daraus eine unverzweigte schraubig gewundene Helix gebildet wird, gibt es im Amylopektin alle 15 bis 30 Monomere eine alpha-1--->6-glycosidische Verzweigung. Wegen dieser Verzweigungen sind die Amylopektin-Polymere zu groß und „sperrig”, um noch von einer Hydrathülle umgeben werden zu können. Deshalb sind sie trotz ihrer vielen hydrophilen Hydroxygruppen (–OH) nicht wasserlöslich. Die unverzweigten Amylosehelices sind dagegen noch wasserlöslich. Pflanzliche Stärke besteht zu 70-80% aus Amylopektin und 30-20% aus Amylose.

Aufgabe 3 ist nur eine Rechnung. Das schaffst du sicherlich allein.

LG von der Waterkant