Hilfe bei Rezension in Deutsch?
Wir müssen in Deutsch gerade eine Rezension zum Drama „Das Herz eines Boxers“ schreiben und ich finde das Drama einfach nur langweilig, sonst hab ich eigentlich nichts zu bewerten. Kann mir vielleicht jemand den Aufbau einer Rezension zeigen?
Die Aufgabe selbst ist im Anhang. Danke im Voraus.
2 Antworten
Eine Rezension ist eine sachliche Buchbesprechung, die eine Stellungnahme / Darlegung der gesamten Handlung in Kurzform sowie positiver wie negativer Aspekte beinhaltet, wobei, um eine gewisse Distanz zu wahren, die Ich-Form möglichst zu vermeiden ist.
Du hast also Kriterien des DRAMAS an Hand dieses Werkes aufzuzeigen - und da du das Drama "langweilig" findest, solltest du DAS kritisch-sachlich begründen.
Im Noootfall könnte ich dir (als Kommentar) eine meiner zahllosen Rezensionen präsentieren...irgendwann heute (bin nicht ständig bei GF).
(AUSZUG !! COPYRIGT pk !!!!!)
Gebhard J. Selz, „Sumerer und Akkader – Geschichte, Gesellschaft, Kultur“,
Beck-Verlag, 3., aktualisierte Auflage 2016, 127 Seiten, 8, 35 EURO
Weit spannt der Autor den Bogen von der Jungsteinzeit / Kupfersteinzeit, die er kurz streift, bis hin zum eigentlichen Schwerpunkt seiner Abhandlung, der Spät-Uruk- (ca. 3400 – 3100) über die Ur- bis zur Akkad-Zeit (letztere 2340 – 2200) und Ur III-Epoche (2112 – 2004) sowie deren Untergang.
Eine sinnvoll-übersichtliche Zeittafel ist ebenso hervorzuheben wie das abschließende Register, das sowohl Personen-, Götter- und Ortsnamen als auch Begriffe (Sachregister) aufweist.
In ausführlicher und dennoch auf 127 Seiten komprimierte Weise werden Fakten an Fakten – möglicherweise etwas zu kühl-sachlich - aneinander gereiht.
Das Bemerkenswerteste, Beeindruckendste, Ungewöhnlichste liegt meines Erachtens indessen in Folgendem: Im Gegensatz zu der überwältigenden Mehrzahl aller literarisch tätigen Historiker, besonders Archäologen, dort wiederum Ägyptologen, verzichtet Prof. Selz auf das traditionelle, überhebliche „So ist / war es und nicht anders !“. Ganz im Gegenteil: Statt die berühmt-berüchtigten , apodiktischen, also keinen Widerspruch duldenden Behauptungen, wie sie die Schreibtisch-Gelehrten über alles lieben, in die Welt zu setzen, äußert der Autor oft genug Skepsis, Vermutungen, Zweifel, lässt Fragen offen, wie allein folgende Formulierungen zeigen mögen:
„Man kann nur vermuten (S. 65) / genauere Datierung (…) noch nicht möglich (S. 73) / wissen wir (…) nur wenig (S. 75) / Gering ist auch unsere Kenntnis (S. 75) / lässt sich derzeit nicht erweisen (S. 77) / weckt den Verdacht (S. 79) / nicht beweisbar (S. 82) / wird sich vielleicht nie abschließend klären lassen (S. 88) / scheint glaubwürdig (S. 92) / Wir können nur spekulieren (S. 100) / mit vielen Fragezeichen versehen (S. 111)“ u.a.m. .
Summa summarum ein opus, dessen Faktenreichtum inklusive des steten Abwägens zwischen gesicherter historischer Realität und behutsamer Mutmaßung sich wohltuend von anderen Werken unterscheidet !
Hol einfach aus, warum du es so langweilig findest bzw. was anders sein sollte, damit du es spannend finden würdest, und zieh bisschen drüber her (aber halt höflich-kritisch).
Werde das dann mal versuchen, danke für die Hilfe.