Hilfe bei Rezension in Deutsch?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Rezension ist eine sachliche Buchbesprechung, die eine Stellungnahme / Darlegung der gesamten Handlung in Kurzform sowie positiver wie negativer Aspekte beinhaltet, wobei, um eine gewisse Distanz zu wahren, die Ich-Form möglichst zu vermeiden ist.

Du hast also Kriterien des DRAMAS an Hand dieses Werkes aufzuzeigen - und da du das Drama "langweilig" findest, solltest du DAS kritisch-sachlich begründen.

Im Noootfall könnte ich dir (als Kommentar) eine meiner zahllosen Rezensionen präsentieren...irgendwann heute (bin nicht ständig bei GF).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
uwuwewe 
Fragesteller
 26.04.2022, 10:15

Werde das dann mal versuchen, danke für die Hilfe.

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paulklaus  26.04.2022, 13:00
@uwuwewe

(AUSZUG !! COPYRIGT pk !!!!!)

Gebhard J. Selz, „Sumerer und Akkader – Geschichte, Gesellschaft, Kultur“,

Beck-Verlag, 3., aktualisierte Auflage 2016, 127 Seiten, 8, 35 EURO

Weit spannt der Autor den Bogen von der Jungsteinzeit / Kupfersteinzeit, die er kurz streift, bis hin zum eigentlichen Schwerpunkt seiner Abhandlung, der Spät-Uruk- (ca. 3400 – 3100) über die Ur- bis zur Akkad-Zeit (letztere 2340 – 2200) und Ur III-Epoche (2112 – 2004) sowie deren Untergang.

Eine sinnvoll-übersichtliche Zeittafel ist ebenso hervorzuheben wie das abschließende Register, das sowohl Personen-, Götter- und Ortsnamen als auch Begriffe (Sachregister) aufweist.

In ausführlicher und dennoch auf 127 Seiten komprimierte Weise werden Fakten an Fakten – möglicherweise etwas zu kühl-sachlich - aneinander gereiht.

Das Bemerkenswerteste, Beeindruckendste, Ungewöhnlichste liegt meines Erachtens indessen in Folgendem: Im Gegensatz zu der überwältigenden Mehrzahl aller literarisch tätigen Historiker, besonders Archäologen, dort wiederum Ägyptologen, verzichtet Prof. Selz auf das traditionelle, überhebliche „So ist / war es und nicht anders !“. Ganz im Gegenteil: Statt die berühmt-berüchtigten , apodiktischen, also keinen Widerspruch duldenden Behauptungen, wie sie die Schreibtisch-Gelehrten über alles lieben, in die Welt zu setzen, äußert der Autor oft genug Skepsis, Vermutungen, Zweifel, lässt Fragen offen, wie allein folgende Formulierungen zeigen mögen:

„Man kann nur vermuten (S. 65) / genauere Datierung (…) noch nicht möglich (S. 73) / wissen wir (…) nur wenig (S. 75) / Gering ist auch unsere Kenntnis (S. 75) / lässt sich derzeit nicht erweisen (S. 77) / weckt den Verdacht (S. 79) / nicht beweisbar (S. 82) / wird sich vielleicht nie abschließend klären lassen (S. 88) / scheint glaubwürdig (S. 92) / Wir können nur spekulieren (S. 100) / mit vielen Fragezeichen versehen (S. 111)“ u.a.m. .

Summa summarum ein opus, dessen Faktenreichtum inklusive des steten Abwägens zwischen gesicherter historischer Realität und behutsamer Mutmaßung sich wohltuend von anderen Werken unterscheidet !

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Hol einfach aus, warum du es so langweilig findest bzw. was anders sein sollte, damit du es spannend finden würdest, und zieh bisschen drüber her (aber halt höflich-kritisch).