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(Wir haben schon eine ähnliche Frage beantwortet, deshalb kopiere ich die Antwort einfach hier rein.)

Diese Frage ist so pauschal nicht zu beantworten, da es immer auf den Einzelfall ankommt. Wer z.B. in einem Büro arbeitet, wird beruflich schon viel Zeit im Internet verbringen, nach Feierabend aber noch Messenger, Streamingdienste, Online-Games o.ä. nutzen und somit viel Zeit online verbringen. Ist das per se gesundheitsschädlich? Wohl kaum.

Die Frage ist vielmehr, was wir online machen: Wenn jemand beispielsweise stundenlang ein Game zockt, besteht tatsächlich die Gefahr einer exzessiven Nutzung oder schlimmstenfalls Computerspielsucht ("gaming disorder"). Dies tritt aber erst bei einer krankhaften Nutzungsweise ein, die sich über mind. 12 Monate erstreckt.

Solange wir das Internet für unterschiedliche Dinge nutzen, die im Alltag auch nützlich, unterhaltsam, kommunikativ sind, ist "das Internet" an sich kein Problem.

Mit Blick auf Kinder sollte man die Bildschirmzeit natürlich begrenzen. Auch hier sind pauschale Empfehlungen schwierig, da jedes Kind ein Individuum ist und nicht für alle 4-Jährigen oder 8-Jährigen das Gleiche gelten kann. Aber es gibt Anhaltspunkte, z.b. empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rund 5 Minuten pro Lebensjahr und Tag, also für ein 4-jähriges Kind rund 20 Min. täglich, für ein 8-jähriges Kind 40 Min. usw. - vgl. https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2019-12-03-digitale-medien-mit-augenmass-nutzen/. Starre Zeitvorgaben sind aber auch für Kinder schwierig, daher sollte das eher als Orientierungshilfe genutzt werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fördern kreative Medienarbeit und politische Medienbildung