Gute Teleskoprute?
Guten Tag,
kann jemand mir eine Gute Teleskoprute empfehlen? Ich bin kurz vor der Angelprüfung und momentan steht der Kauf einer Angel an. Ich weiß, dass Steckruten eine bessere Aktion haben, allerdings bin ich davon überzeugt, dass die Teleskoprute wegen dem Packmarsch praktischer ist als Erstangel. Vlt hatte jemand schonmal eine die er empfehlen kann. Sie sollte Forrellen abdecken und im besten Falle auch mal einen Hecht hinkriegen.
Mit freundlichen Grüßen
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1 Antwort
Steckrute vs. Teleskoprute
Im allgemeinen kann man sagen das eine Teleskoprute eigentlich fast nur Nachteile im Vergleich mit einer Steckrute hat. Den einzigen Vorteil, welche eine Teleskoprute besitzt ist, das sie relativ platzsparend transportiert werden kann.
Steckruten sind belastbarer, stabiler, entspannen schneller und lassen sich viel besser auswerfen. Auch die Augen verdrehen nicht, was weniger Reibung an der Leine verursachen. Außerdem wirst du eine besser Kontrolle über deine Montage haben. Der Nachteil ist nur, das sie unhandlicher im Transport sind.
Kompositfaserrute vs. Carbonfaserrute
Für den Angelneuling würde ich eine Komposietrute empfehlen. Das ist ein Mix aus Glasfaser und Carbonfaser. Diese Ruten besitzen eine größere Wandstärke als eine Rute, welche nur aus Carbonfaser besteht. Diese Ruten stecken unsachgemäße Behandlung (zum Beispiel das fallenlassen der Rute) besser weg. Sie sind aber auch etwas schwerer als eine Carbonfaserrute. Daher sind diese Ruten für Anfänger besser geeignet, da diese oft noch Fehler bei der Behandlung einer Rute machen und ehr dazu neigen eine Rute zu zerstören. (Deine erste Rute ist im Prinzip wie dein erstes Auto)
Eine Carbonfaserrute ist leichter, entspannt schneller und ist beim Drill des Fisches belastbarer, sie sind aber auch teurer. Durch die geringere Wanddicke sind sie aber auch anfälliger und brechen schneller wenn man sie falsch behandelt. Das sind im Prinzip Ruten für erfahrene Angeler, welche wissen wie man eine Rute zu behandeln hat.
Zum Wurfgewicht
Dir ist sicher aufgefallen das oft zwei Werte auf einer Rute angegeben sind. Wenn du eine Rute siehst, wo beispielsweise 20g bis 80g angegeben wird, dann wird diese Rute weder bei 20g noch bei 80g gut werfen. Du musst das ideale Wurfgewicht ermitteln. Hierzu existiert eine einfache Formel:
20g + 80g = 100g
100g : 2 = 50g
Diese Rute ist also für ein Wurfgewicht von 50g ausgelegt. In England wird daher nur immer ein Wurfgewicht angegeben. Die Angabe von zwei Wurfgewichten wird in Deutschland gerne als Verkaufsargument verwendet, ist im Prinzip aber unsinnig.
Damit deine Rute gut werfen wird, sollte das Gewicht der Montage oder des Kunstköders dem idealen Wurfgewicht der Rute entsprechen. Unterschreitest du diesen Wert wirst du nicht gut auswerfen können, deine Würfe sind zu kurz. Beim überschreiten wird die Rute im Prinzip überlastet, was sich auch negativ auf das Wurfverhalten der Rute auswirken wird. Im schlimmsten Fall kann sie selbst durch dauerhafte Überbelastung brechen.
Welche Rute?
Ein weiteres Kriterium für den möglichen Einsatzbereich von Ruten ist neben dem Wurfgewicht auch die Länge und die Aktion der Rute, sowie die Umgebung wo, wie, und auf was du angeln möchtest.
Wenn du zum Beispiel im einem kleinen Boot auf einem See Hechte fangen möchtest, dann braucht du eine kürzere Rute (unter 2m), weil du den Fisch möglichst nahe an das Boot bekommen möchtest. Suchst du aber eine größere Wurfreichweite, wie zum Beispiel beim Karpfenangeln vom Ufer aus, so brauchst du auch eine relativ lange Rute.
Wenn du Forelle im Bach angelst, dann hast du meistens durch die Ufervegetation wenig Platz zum werfen= kurze Rute. Wenn du deine Forelle am gegenüberliegendem Ufer eines kleinen Sees fangen möchtest, dann brauchst du eine lange "Bolognese" Rute (3m+) um deine Pose weit werfen zu können.
Für Forelle, Barsch und kleine Hechte braucht du eine leichte Rute mit einem idealen Wurfgewicht zwischen 10g bis maximal 20g. Sollte mal was Größeres anbeißen, dann brauchst du viel Platz um den Fisch laufen zu lassen, dann kannst du auch mit einer leichten Rute ohne Probleme große Fische drillen. (Denke daran das deine Leine immer schön gespannt ist und nicht durchhängt, so verhinderst du das der Fisch den Haken auswirft/ausspuckt)
Solltest du einen größeren Hechte fangen wollen und wenig Platz haben, so braucht du eine stärke Rute um den Fisch steuern zu können, damit er nicht zwischen Wasserpflanzen oder andern Hindernissen verschwinden, was ein reisen der Leine wahrscheinlich macht.
Man sollte daher immer vorher überlegen, für was man einzelne Ruten verwenden möchte, wo, wie und auf was man angelt, dem entsprechenden seine Wahl treffen. Eine Rute mit der man alles kann, existiert nicht.
Um dir eine gute Rute zu empfehlen bräuchte ich mehr Infos. Ich weiß bisher nur das deine Zielfische Forelle und kleine Hechte sind.
Was ist das für ein Gewässer und wie groß ist es?
Hast du Platz zum werfen oder nicht?
Viel Hindernisse im Wasser (Pflanzen, Äste) oder ist das Wasser relativ sauber?
Welche Angeltechnik möchtest du verwenden, Pose oder Kunstköder?
Welche Abstände möchtest du werfen?
Angelst du vom Ufer aus oder von einem Boot?
Was für eine Rolle möchtest du verwenden, normale Standartrolle oder Baitcaster? Und wie groß ist deine Rolle?
Es ist schwer ohne diese Infos eine Rute zu empfehlen.
Ja ich weiß, es sind viele Fragen. Let‘s take the short cut:
Leichte sehr gute Carbonfaserrute zum Kunstköder angeln (spinnfishing)
etwas günstiger, mehr in der mittleren Preisklasse aber trotzdem hochwertig :
(ich weiß nicht ob das eine Carbonfaserrute oder eine Komposietrute ist)
(du kannst neben Kunstköder natürlich auch Posemontagen mit diesen Ruten auswerfen)
dazu eine wirklich gute 2000er Rolle:
https://www.angel-domaene.de/daiwa-ballistic-lt-2000d-spinnrolle-150m-0-23mm-5-2-1-165g--31011.html
Für Ruten in dieser Größe solltest du dich für eine 2000er/2500er Rolle entscheiden. (Dieser Wert gibt die Größte der Rolle an, für große Hechte z.B 3000er/4000er Rolle und eine Rute mit 60g bis 90g Idealwurfgewicht)
Bei den Rollen solltest absolut du nicht sparen und besser mehr Geld investieren. Du wirst dich sonst über schlechte ruckelnde Bremsen, ungleichmäßige Leinenaufnahme, schlechte Qualität und kurze Lebensdauer ärgern. Es gibt nichts ärgerlicheres als einen Traumfisch zu verlieren weil das Material versagt.
Bei einer hochwertigen Rolle ist bei entsprechender Pflege eine lange Lebensdauer garantiert. (Also immer schön nach jedem Angeltag reinigen und schmieren)
Es gibt ziemliche Qualitätsunterschiede. Merkmale einer guten Rolle sind:
Sie müssen schön leicht laufen ohne das du Unwucht fühlst oder die Rolle schleifende knarrende Geräusche macht.
Die Bremse sollte keinesfalls beim abgeben der Leine (geschlossener Bügel) ruckeln sondern schön gleichmäßig die Leine von der Rolle laufen lassen wenn der Fisch flüchtet.
Gleichmäßige Leinenaufnahme beim herein drehen der Leine.
Am besten über ein Metallgehäuse verfügen (z.B Aluminium), Finger weg von billigen Kunststoffgehäusen.
Die Anzahl der Kugellager ist nebensächlich, meistens ist es sogar besser weniger Kugellager zu haben. Diese Rollen sind allgemein robuster.
Und ganz wichtig, die Rolle sollte zur Rute passen, also weder zu groß noch zu schwer sein.
(Noch was, wenn du Hechte angeln möchtest, denke an ein geflochtenes Stahldrahtvorfach, noch besser wäre geflochtener Titaniumdraht von mindestens 30cm Länge. Selbst ein kleiner Hecht sägt dir mühelos die Leine durch. Hier würde ich dünne geflochtene Leine empfehlen mit einem Durchmesser von 0.15mm bis 0.20mm und einer Zugkraft von mindestens 10kg)
Kein Problem, es freut mich das ich helfen konnte. ich weiß wie ich damals angefangen habe. Ich musste mir das ganze Wissen mühevoll erarbeiten und wäre froh gewesen wenn mich jemand aufgeklärt hätte.
Was auch immer eine Investition wert ist, ist ein vernünftiges Angelbuch. Das wäre vielleicht keine schlechte Idee um sich eins anzuschaffen.
Wenn du weiter Hilfe brauchst, oder in Zukunft Fragen haben solltest, dann lasse es mich einfach wissen.
Gruß Zwart
Kannst du eine bestimmte Angel empfehlen?
Ps. Danke für die Antwort