Gottesanbeterinnen geschlüpft - was tun?
Hallo liebe Community,
Mir geht es um folgendes: Ein Bekannter hat vor kurzem auf dem Gehsteig ein Kokon gefunden, seiner Meinung nach das einer Gottesanbeterin. Da es am Gehsteig höchstwahrscheinlich zerstört worden wäre, hat er es mitgenommen. Wir hatten vor, es in den Garten hinauszugeben, damit die Gottesanbeterinnen nicht zu früh schlüpfen, allerdings haben wir ganz vergessen dass das Kokon existiert und jetzt sind uns die Gottesanbeterinnen, aufgrund der Wärme und des Lichts im Haus, geschlüpft.
Würden wir sie jetzt einfach in die Natur entlassen würden sie mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sterben, was wir nicht verantworten können. Deshalb meine Frage: Wie versorgt man Gottesanbeterinnen (viele Jungtiere)? Wir haben sie für's Erste in ein Terrarium, mit Erde und Sand angefüllt, außerdem mit einigen Steinen, Ästen und Pflanzen gegeben, außerdem haben wir kleine, flügellose Fliegen besorgt, (irgendwas mit D...) damit sie uns nicht verhungern.
Soweit ich weiß, neigen Gottesanbeterinnen zum Kannibalismus, ab wann und ist es überhaupt ratsam, sie zu trennen?
Haben wir bisher alles richtig gemacht? Was sollten wir noch machen? Womit kann man sie füttern, was sollte man vermeiden und wann kann man sie wieder in die freie Natur entlassen? Sollte man das überhaupt machen? Ich weiß, dass Gottesanbeterinnen unter Naturschutz stehen und man sie gar nicht erst halten sollte, (falls es hilft, wir wohnen in Österreich) aber bei diesen Temperaturen würden sie, wie gesagt, nur sterben. Das will ich nicht zu verantworten haben, vor allem da ihr verfühtes Schlüpfen ja eigentlich unsere Schuld ist...
Wenn möglich antwortet bitte relativ genau oder verlinkt eine Seite, wo man alles genau nachlesen kann, aber bitte keine Antworten wie:"Das ist verboten, bring sie zum Tieramt" oder in diese Richtung...
Vielen Dank im Vorhinein!
3 Antworten
Ja, jetzt rauslassen wäre blöd, da sie im Kokon überwintern.Denkt nur bitte daran einmal am Tag Wasser zu sprühen. Zudem ist es ratsam einen feuchten Wattepad an die Terrariumwand zu hängen für die Wasserversorgung zwischendurch. Eine Gemeinschaftshaltung ist allerdings nicht ideal. Die Tiere, da ihr sie draußen gefunden habt handelt es sich wohl um Mantis Religiosa, neigen von Anfang an zu Kanibalismus. Das kann man zwar mit viel Futter zumindest etwas begrenzen, aber man muss sofort mit Verlusten rechnen wenn man sie nicht trennt. Spätestens nach der dritten Häutung wird es richtig ernst, dann müssen Sie getrennt gehalten werden. Am besten eignen sich am Anfang Heimchenboxen mit etwas Zewa, einem Wattepad und einem kleinen Ast. Die Haltung in sehr kleinen Behältern erleichtert den ganz jungen Tieren auch den Beutefang. Die Behälter müssen natürlich mit den Tieren wachsen. Das müssen nicht unbedingt richtige Terrarien sein, wichtig ist nur, dass sie einen Platz zum Aufhängen und mindestens 1 1/2 Mal die Länge des Tieres nach unten Platz, damit sie sich Häuten können. Zudem müssen die Behälter zwei Lüftungsschlitze haben, das lässt sich aber leicht mit einer Heissklebepistole und Fliegengitter selbst basteln. Drosophila sind in den ersten Larvenstadien das richtige Futter, später muss es der Größe der Mantiden angepasst werden. Bitte verfüttert nur keine Heimchen, die können Bakterien enthalten, die Mantiden krank machen, und lösen bei manchen Arten auch Schwierigkeiten bei der Eiablage aus. Bei weiteren Fragen, schickt mir einfach eine Nachricht. Was ihr noch machen müsstet ist die richtige Luftfeuchtigkeit und die Temperatur googeln, ich habe zwar schon seit Jahren Gottesanbeterinnen, aber die Haltung von Mantis religiosa ist in Deutschland verboten, deshalb kenne ich die genauen Haltungsparameter nicht.
Wenn die kleinen geschlüpft sind, sollte man auf eine optimale Luftfeuchtigkeit achten und die Nymphen sofort mit vielen Fruchtfliegen versorgen. http://gottesanbeterinnen.jimdo.com/allgemeines/faq/z8/