Gliederung einer Facharbeit?

2 Antworten

Hallo Jane,

ich kenne mich weder mit der Gliederung philisophischer Arbeiten aus, noch kenne ich Markus Gabriel. Meine Schulzeit liegt zu lange zurück, um mich an meine eigene Facharbeit zu erinnern. Außerdem kenne ich die formalen Vorgaben Deiner Schule nicht. Das nur mal vorweg. Aber: ich kenne die formalen Anforderungen an den Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit und die soll eine Facharbeit ja (wenn auch unzulänglich) imitieren. Noch eine kurze Anmerkung zu der Antwort von Littlethought: es ist im Gegenteil sogar sehr wichtig, Arbeiten korrekturlesen zu lassen. Das hat mit Plagiaten nichts zu tun. Daher ist es gut und richtig, dass Du Dir Feedback holen möchtest. Ich würde Dir auch dringend raten, Deine Arbeit, wenn sie fertig ist, von mindestens einer Person hinsichtlich Verständlichkeit, Aufbau und Argumentation korrekturlesen zu lassen.

Nun zu Deiner Gliederung:

1) Ich würde das Wort 'Facharbeit' nicht in einer anderen Schriftart formatieren, sondern im ganzen Text eine Schriftart beibehalten.

2) Den Titel würde ich nicht in Anführungszeichen setzen. Außerdem irritiert mich der Gedankenstrich, denn er vermittelt den Eindruck, dass Du nicht über die 'Sinnhaftigkeit' von Gabriels Argumentation schreibst, sondern Gabriels Position bzgl. der Argumenationen über die Inexistenz der Welt wiedergibst. Verstehst Du, was ich meine? Den Titel finde ich ohnehin ein bisschen unelegant. Vielleicht kannst Du darüber noch mal nachdenken. Besser wäre so etwas wie "Markus Gabriels Thesen zur Inexistenz der Welt - Eine kritische Argumentationsanalyse" oder so ähnlich. Mit dem Begriff 'Sinnhaftigkeit' kann ich nicht so viel anfangen.

3) Eine Kleinigkeit noch auf dem Deckblatt: den Namen 'Jane' lese ich weiblich. Sollte das zutreffen, sollte es auch 'Verfasserin' und nicht 'Verfasser' heißen, da Du ja auch 'Betreuungslehrerin' geschrieben hast.

4) Bei der Gliederung habe ich mich gefragt, ob das quasi eine Arbeitsgliederung ist, die Du für nur für Dich erstellt hast, damit Du weißt, wie Du vorgehen wirst, oder ob diese genauso in Deiner Arbeit, also als Inhaltsverzeichnis, stehen soll. Meine folgenden Anmerkungen dazu beziehen sich auf die zweite Variante:

a) Die Gliederung ist zu kleinschrittig. 1.1-1.3 sind in der Einleitung gut aufgehoben, aber sie brauchen keine eigenen Unterkapitel. Das gleiche gilt für die anderen Unterkapitel. Ein Kapitel kann gut und gerne mal 10 Seiten haben ohne das man es weiter untergliedern muss und eine Facharbeit ist ja erheblich kürzer. Wenn Du bei 15 Seiten 15 Unterkapitel hast (4.2 und 4.3 sind doppelt), dann werden die Kapitel einfach viel zu kurz. Eine kleinschrittige Gliederung vermittelt auch immer den Eindruck, dass die einzelnen Unterthemen nicht ausreichend miteinander zusammen hängen. Die 'Begriffsdefinitionen' kannst Du bestimmt auch allesamt in einem Kapitel machen und dabei auch stärker verdeutlichen, wie diese voneinander abhängen und sich auf die jeweils anderen beziehen.

b) Den Eindruck eines stärkeren Zusammenhangs zwischen den Kapitel kann man übrigens auch über die Formatierung erreichen, nämlich indem Du die Absätze zwischen den Hauptkapiteln löscht.

c) Nun zur Formulierung der Kapitelüberschriften: ich persönlich finde es nicht so schön, wenn diese als Fragen formuliert sind oder aus ihnen nicht klar hervorgeht, worum es geht. Eine Kapitelüberschrift sollte möglichst kurz und präzise wiedergeben, worum es geht. Dafür kenne ich aber die Theorie von Gabriel zu wenig, um etwas dazu sagen zu können. Unter Bezugnahme auf a) würde ich aber dafür plädieren, stärker zusammenzufassen, was zusammengehört. Also z. B. für Kap. 2: "'Welt', 'Existenz' und 'Sinnhaftigkeit' - Versuche einer Definition" (ohne Unterkapitel). In Kapitel 3, das auch "Entstehungskontext und Argumentationsstruktur" heißen könnte, dann eine Zusammenfassung von 3.2-3.4, denn alle drei beschäftigen sich ja mit irgendwelchen Einflüssen.

d) Der Schlussteil sollte nicht 'Schlussteil' heißen. Die Fragestellung würde ich im Fazit beantworten, dem Fazit selbst ein eigenes (Haupt-)Kapitel geben. Ein Kapitel wie "Was leuchtet ein" würde ich umbenennen, da zu umgangssprachlich.

Ich hoffe, das hat Dir ein bisschen geholfen und Du hast Spaß, an Deiner Facharbeit zu schreiben. Ich wünsche Dir viel Erfolg damit! :)

Da du am Ende der Facharbeit die Versicherung abgeben mußt diese alleine angefertigt zu haben, riskierst du die Gültigkeit deines Abiturs mit dieser Fragestellung.

Littlethought.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.