Geschichtsklausur , wieso verstehe ich die Aufgaben nicht? Geschichtsexperten unter euch?

4 Antworten

Dieses Problem haben viele Schüler und Studenten.

Geschichte ist mehr als das Auswendiglernen von Zahlen, Daten und Quellen.Es ist zwar wichtig die grundlegenden Daten zu kennen.

Mindestens genauso wichtig ist es allerdings, die Quellen auf ihre Glaubwürdigkeit und Infomationsgehalt zu bewerten.

Und eine Interpretation der gewonnenen Informationen vorzunehmen.

Zu den Fragen:

"1.Quellenkritische Einleitung + Inhaltsangabe"

Inhaltsangabe erklärt sich von selbst.

Als Quellenkritische Einleitung bietet es sich an, die Quellenlage zu beschreiben und den Informationsgehalt der Quelle/Quellen darzustellen.

Bei einer Darstellung der Quellenlage des 1. Kreuzzuges ist festzustellen, daß die Quellenlage schlecht ist da es nur wenige schriftliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit zu dem ersten Kreuzzug gibt.

Auch sind die schriftlichen Aufzeichnungen meist nicht sehr genau und wenig objektiv. (z.B. ein Mönch schreibt in seiner Geschichtsschreibung, daß die edlen Streiter des Christentums zu Ehre Gottes sich aufgemacht haben, das gelobte Land von den Ungläubigen zu befreien. Das sich sehr viele Ritter und Krieger aus Abenteuerlust und Gewinnstreben auf den Kreuzzug begeben haben und dabei viele Menschen, auch Christen gnadenlos niedergemetzelt haben erwähnt der Mönch natürlich nicht.)

Zu 2 Historischer Kontext)

Natürlich kannst du das auswendiglernen.

Allerdings ist es für das Verständnis hilfreich, selber über die Verhältnisse nachzudenken und nicht nur Wertungen von anderen zu übernehmen.

Zu 3, Beurteilung aus heutiger und damaliger Sicht:

Die Frage ist eigentlich recht einfach.

Du stellst die Bewertung des Kreuzzuges aus damaliger Sicht und heutiger Sicht dar.

Kurz dargestellt  und nicht vollständig:

Bewertung aus damaliger Sicht:

Die edlen Streiter des Christentums haben sich zur Ehre Gottes aufgemacht,  um das gelobte Land (Jerusalem und die biblischen Stätten von den Ungläubigen (Moslems) zu befreien.

Der Kreuzzug war eine gottgefällige Sache und die Kreuzzügler alles Helden, die wenn sie auf dem Kreuzzug starben als Märtyrer ins Himmelreich aufgenommen wurden.

Die Moslems waren in der damaligen Wahrnehmung eine Horde von ungläubigen, unterentwickelten Barbaren, die den Christen den Zugang zu den heiligen Stätten verwehrten.


Mögliche Bewertung aus heutiger Sicht:

Im Gegensatz zu der Wahrnehmung in Europa waren im 11. Jahrhundert viele moslemische Staaten den europäischen Staaten kulturell (höhere Bildung, Universitäten, Medizin) und ökonomisch (Hochwertigere Produkte und Produktionsmethoden, entwickeltere Geldwirtschaft, höhere Produktivität, größere Bevölkerung) überlegen. Der Wissenstransfer aus den moslemischen Staaten nach Europa half der Entwicklung in Europa.

Zwar wurden religiöse Gründe für den Kreuzzug angeführt, aber wie so oft in der Geschichte waren ökonomische, soziale und politische Gründe mindestens genauso bedeutend dafür, das es zu dem Kreuzzug kam.

Durch den Bevölkerungsanstieg im Mittelalter gab es viele nachgeborene Söhne von Adeligen und Kriegern, die kein angemessenes Auskommen hatten.

Dies führte zu massiven Konflikten.

Die Kreuzzüge waren eine Möglichkeit, den Frieden zu bewahren indem man die Unruhestifter auf eine Mission schickt und damit loswird.

Die Gewinne durch Eroberung, Plünderung und den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen an die Kreuzzügler waren gern gesehen und belebten die Wirtschaft in vielen europäischen Herrschaften.

Es gab zwar auch Kreuzzügler bei denen die religiöse Motivation im Vordergrund stand, die meisten Kreuzzügler aber waren in erster Linie unterwegs, um sich wirtschaftlich und im Status zu verbessern.

Die Kreuzzüge waren sehr gewalttätig, es wurde nicht nur feindliche Krieger und Soldaten getötet sondern auch sehr viele Zivilisten getötet und ermordet.

Die christlichen Kreuzzüge sind wie der islamische Jihad im 7.Jahrhundert ein Beispiel für Gewalt und Blutvergießen, welches zu Unrecht mit der Religion gerechtfertigt wurde.


Als Zusammenfassung würde ich sagen, die wichtigste Fähigkeit um gut in Geschichte zu werden ist das eigene Denken, Beurteilen und Werten. Eigenes nachdenken führt zur Meisterschaft . Nicht stures auswendiglernen.





Naja die Ansichten der Menschen von früher zu heute haben sich durch Wissenschaft, Aufklärung und einem geringerem Einfluss der Kirche teilweise grundlegend verändert. Um die Aufgabe zu beantworten müsstest du wissen, wie die Menschen früher zu dem Thema standen und was sich bis zum Heute daran geändert hat. Allerdings würd ich nochmal die Lehrerin fragen, falls sie besondere Wünsche hat.

Erst sagst du was du für einen Text vor dir hat, gibts Kontext der Zeit, als er geschrieben wurde, "kritisch" heisst, dass du auch was dazu sagen kannst, ob die Quelle glaubwürdig ist oder nicht, ob sie einseitig ist, ob sie die meinung einer Partei darstellt...

Dann fasst du den Text kurz zusammen, und dann kommst du mit deinen Kenntnissen...

3.Beurteilung aus heutiger Sicht

Die Auseinandersetzung mit Taliban, Al Quaida etc. seit 2001 und ganz aktuell mit IS, Boko Haram.