Geschichte zu Ende bringen ?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Tür schloss sich hinter der Pflegerin wieder und ließ sie alleine zurück. Zittrig atmete Naima die nach Desinfektionsmittel riechende Krankenhausluft ein und biss sich auf die Unterlippe. Das Blut pochte ihr in den Ohren und am liebsten hätte sie vor Wut aufgeschrien. Was erlaubte sich ihr Vater eigentlich? Anstelle, dass er sie in Schutz nahm, oder sie zur Abwechslung mal fragte, wie es ihr ging, kümmerte er sich nur um den Ruf der Familie. Aber, dachte sie verbittert, was konnte man von einem Mann wie ihm auch anderes erwarten? Frustriert ließ sich das Mädchen auf die weiche Matratze fallen. Was sollte sie nur tun?

Zur gleichen Zeit fuhr ein silbernes Auto vom Parkplatz des Krankenhauses ab. Am Steuer saß ein Mann mit grau meliertem Haar, das er unter einem Hut versteckt hatte und einer Pfeife im Mundwinkel, auf der er angespannt herumkaute. Er war auf dem Weg zur Firma. Wenn das, was man sich über seine Tochter erzählte, wirklich stimmte, würde es das letzte Mal sein.

Mit einer Hand am Lenkrad steuerte er das Fahrzeug durch den dichten Feierabendverkehr. Als er die Innenstadt hinter sich gelassen hatte, schaltete er ein paar Gänge hoch. Immer wieder huschte sein Blick auf die digitale Uhranzeige auf dem Armaturenbrett. In einer Viertelstunde musste er an seinem Arbeitsplatz sitzen, sonst würde er, auch ohne seine vermaledeite Tochter, in den nächsten Tagen auf der Straße landen.

Der Mann schüttelte den Kopf, wie um einen lästigen Gedanken abzuschütteln und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Mit quietschenden Reifen hielt das Auto an einer roten Ampel. Nervös trommelte der Fahrer mit den Fingern auf dem Lenkrad herum und fuhr er sich angespannt mit der Hand durch seine verschwitzten Haare. Verdammte Rotlichter!

Als es endlich grün wurde, flitzte der Wagen weiter die nassen Straßen entlang, mit weitaus mehr als 50 km/h. Rasant legte er sich in eine Kurve, nur noch diese Allee entlang und dann links, dann hätte er es geschafft! Ein Blick auf die Uhr: Nur noch zwei Minuten!

Verzweifelt beschleunigte er noch einmal, holte das letzte aus dem Auto heraus, fast hatte er das Ende der Allee erreicht. Schneller, schneller. Die Reifen glitten über den nassen Asphalt, der Regen peitschte gegen die Windschutzscheibe und für ein paar Sekunden schien alles wie in Zeitlupe zu passieren: Einige welke Blätter wurden von dem starken Wind gegen die Windschutzscheibe des Wagens geweht. Für eine Sekunde war der Fahrer abgelenkt. Und das war eine Sekunde zu viel.

Als er wieder auf die Straße blickte, war das Letzte, was er sah, die Scheinwerfer eines Lastwagens.

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Ein Mondenstrahl fiel durch die Vorhänge des Krankenzimmers. Naima lag wach und starrte die Decke an. Eigentlich hätte sie längst schlafen wollen, doch die fremden Gerüche und Geräusche des Krankenhauses hielten sie wach. Nachdenklich drehte sie sich auf die Seite und blickte zur Tür, die einen schmalen Spalt offen stand, durch den vom Flur her Licht hereinschien. Wenn sie wollte, könnte sie wohl einfach abhauen, aus diesem nach Desinfektionsmittel riechendem Gefängnis, in dem sie jetzt schon seit zwei Wochen lag. Aber wohin sollte sie schon? Nach Hause? Sie seufzte lautlos auf, als sie sich an ihr Zuhause erinnerte. Nicht diese Großstadt, sondern das Dorf auf dem Land, in dem sie aufgewachsen war. Sie hatten nur ein kleines Häuschen gehabt, aber immerhin hatten sie einander gehabt. Sie und ihr Pa. Und jetzt-

Ein plötzliches Geräusch auf de Flur riss sie aus ihren Gedanken. Mit gespitzten Ohren lauschte sie. Sie hörte Schritte und leises Geflüster, sowie das Geräusch von etwas Großem, das geschoben wurde. Neugierig geworden setzte sie sich auf und schlich auf Zehenspitzen auf die Tür zu und als sie auf den Gang hinauslugte, sah sie gerade noch, wie einige Pfleger, die ein Krankenbett schoben hinten im Gang um die Ecke bogen.

Naima folgte ihnen. Warum, konnte sie nicht sagen, es war einfach ein Gefühl. Nach einigen Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, da sie immer fürchtete, erwischt zu werden, stand sie vor dem Gang, in den die Pfleger abgebogen waren. Es gab nur ein einziges Zimmer am Ende dieses Ganges. Das Mädchen huschte den Gang hinunter. Jetzt stand sie vor der Tür. Mit klopfendem Herzen hob sie die Hand und zog die Türklinke hinunter.

Das Krankenzimmer war dunkel. Bis auf die Anzeige am Bett des Patienten gab es keinerlei Lichtquellen. Vorsichtig tastete sich Naima an der Wand entlang, bis ihre Finger den Lichtschalter ertasten konnten und ihn herunterdrückten. Gleißendes Neonlicht erleuchtete den Raum und enthüllte ihn als ein ziemlich normales Krankenzimmer. Doch als ihr Blick auf das Bett fiel wurden ihre Augen groß wie Handteller. Der fremde Patient war ihr Vater.

Von dem grellen Licht geweckt erwachte der Mann blinzelnd. Seine Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann jedoch, fiel sein Blick auf die Gestalt in der Tür. Verwundert blinzelte er abermals, doch es gab keine Zweifel: In der Tür . . . da stand seine Tochter. »Naima?« fragte er heiser.

Das Mädchen wirkte, als wüsste sie nicht, ob sie weinen oder lachen sollte, doch letztendlich machte sie einen schüchternen Schritt auf das Krankenbett zu. »Pa?« flüsterte sie. Eine Träne rann dem älteren Mann über die Wange, »Es tut mir so leid«, schluchzte er, »Es tut mir so unendlich leid.« Naimas Herz krampfte sich zusammen. Sie hatte ihren Vater noch nie weinen sehen. Vorsichtig näherte sie sich dem Patienten, wie einem verletzten Tier.
»Shh«, machte sie und drückte seine Hand, »Ist ja alles gut jetzt. Ist alles gut.« Nach kurzem Zögern überwand sie sich schließlich und schloss ihren Vater in die Arme.

Ja, er hatte einen Fehler gemacht. Einen grässlichen Fehler. Aber er war immer noch ihr Vater. Und vielleicht . . . vielleicht konnte es ja wieder anders werden. So wie damals. Bevor das Geld ihre Welt in seinen Besitz genommen hatte. Vielleicht konnte es das ja wirklich.

Aus wessen Sicht würdest du denn schreiben wollen?

Vater, Tochter oder Krankenschwester? Muss es der gleiche Stil sein, oder kannst du deinen eigenen Stil reinbringen?

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)
Phillip212 
Fragesteller
 30.09.2021, 15:37

Aus der Sicht der Tochter vielleicht und man könnte schon einen eigenen Stil reinbringen.Hast du schon zufällig eine Idee?

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Jekanadar  30.09.2021, 16:32
@Phillip212

Ich würde den Konflikt weiter ausarbeiten. Ist sie vergewaltigt worden, oder nicht? Wie ist die Nachbarschaft in Bezug auf den Ruf "drauf"? Was wäre, wenn - Situationen...

Als Ich-Erzähler das Geschehene aufarbeiten und auf die Schande eingehen. Warum ist der Ruf wichtig? Was sind die Konsequenzen? Solche Dinge...

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Naima zitterte noch lange ach dem ihr vater den Raum verlassen hatte. Sie wollte ihm nicht sagen das diese Schandtat an ihr wirklich begangen wurde. Eine Krankenschwester maß ihren Puls er war weit über einhundert. Die Krankenschwester verzog das gesicht und reichte Naima ein Glas Wasser. das Mädchen nahm es dankend an und trank alles in einem zug aus. Das kalte Wasser verteilte sich langsam in ihrem Körper. De Krankenschwester stellte ihr noch ein Glas hin und verließ dann den Raum. das klacken ihrer Stöckelschuhe konnte man noch lange hören. Naima wurde plötzlich schlecht aber sie konnte sich nicht übergeben. Es war wohl die Übelkeit von der Angst verursacht. Sie dachte darüber nach was genau passiert war: " Die pistole wurde auf das Mädchen gerichtet und dann ...

Phillip212 
Fragesteller
 30.09.2021, 15:40

Wow, ich danke dir

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shnitte  30.09.2021, 15:41
@Phillip212

gerne doch am Ende musst u dir halt noch was einfallen lassen ;)

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Mhmm...vielleicht,dass er betrunken nach Hause gefahren ist und einen Unfall hatte und gestorben ist? Dann noch ein bisschen Drama und Action?

Ich kapier die Geschichte nicht ganz

Phillip212 
Fragesteller
 30.09.2021, 15:35

Danke das ist eine gute Idee

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