Gelnägel anbieten?

7 Antworten

Mit rosaroter Brille sieht das alles so schön und leicht aus aber wenn man Kunden haben will dann hat man verflucht viel Verantwortung zu tragen.
Am Küchentisch mal eben ein bisschen Nägel modellieren dabei nett plaudern und Käffchen schlürfen.
Das kann man mit ner Freundin machen und mit der Mutti oder der Tante auch ABER reguläre Kunden haben ein Recht auf ein gewisses Maß an Professionalität.
Da hört es beim Küchentisch und der darüberhängenden Deckenleuchte und fehlender Staubabsaugung und 20 € Ebay Fräser auf.

Der Feinstaub ist gesundheitsgefährdend und eine Tischabsaugung für 40€ mit Beutel drunter ist z.B. murks.

Davon ausgehend das Du von Zuhause aus tätig werden möchtest...muss der vermieter um Erlaubnis gefragt werden wenn Du dort in SEINEN 4 Wänden ein Gewerbe betreiben möchtest. Solltest Du in einem reinen Wohngebiet wohnen wird seine Antwort vermutlich NEIN lauten, denn anderen falls müsste er eine Nutzungsänderung bei Bauamt der Stadt beantragen, was Kosten bedeutet.

Ja, eine Gewerbeanmeldung ist mit 13-30€ lächerlich preiswert aber selbst da muss man aufpassen. Wer ein "Studio" aus Unwissenheit anmeldet hat ganz erhebliche Auflagen zu erfüllen und bekommt häufig auch mal unangekündigten Besuch vom Gesundheitsamt. Und generell müssen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Selbstverstänlich müssen die steuerlichen Aspekte abgeklärt werden und ja auch die Krankenversicherung. Denn selbst wenn Du einen Teizeitjob hast über den Du versichert bist so darfst Du nicht unbegrenzt über ein Nebengewerbe hinzuverdienen. Da gibt es Grenzwerte.
Und angenommen Du gerätst mal an eine Kundin, die Du mit der Feile und dem Fräser verletzt und diese verklagt Dich auf Körperverletzung dann würde da nicht unbedingt Deine bisherige Haftpflichtversicherung einspringen. Auch das bietet einiges an Klärungspotential.

Im Mai 2018 kam die neue DSGVO und das alleine ist gefühlt ein Fass ohne Boden wo es zu Hauf datenschutzrechtliches in Bezug auf die Erhebung von Kundendaten, deren Aufbewahrung und der Verarbeitung zu wissen und beachten gilt.

Das sind mal nur einige Eckpunkte.

Und sei mir bitte nicht böse...ich wage anzuzweifeln, dass Du ohne jegliche Schulung wirklich das Know How hast über Naturnagelanalyse, Statik etc., welches man als Nageldesignerin haben sollte.

Ehrlich gesagt hätte ich mir Fotos gewünscht von Deinen Werken.

Ja es gibt so einige gewerbliche ND da draußen, die zu Hauf schlechte Arbeiten leisten aber solange es keine anerkannter Ausbildungsberuf wird und mal einheitliche Regelungen/Voraussetzungen geschaffen werden, würde ich mich nicht in die Nesseln von Vater Staat in diesem Dienstleistungszweig setzen wollen.

Sieh es weiter als Hobby, da lebst du stressfreier mit

LG Trinity

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe mehrere gesehen die das Privat machen, und das auch nicht gerade heimlich. Probleme haben sie nie bekommen. Biete das doch erst mal für paar Freunde und Bekannte an, die können dir dann ruhig was dafür geben (als Dankeschön oder Geschenk) Ich denke nicht, dass das dann Schwarzarbeit ist. Bis du genug Geld hast einen Kurs zu belegen/ Zertifikat zu bekommen. Die sind nicht so teuer so viel ich weiß, und das ganze geht recht schnell.

Alles gute und viel Glück

sunnymarie32  08.05.2020, 01:14

sobald du dafür Geld annimmst, gilt es als Gewerbe und nicht angemeldet eben als Schwarzarbeit.

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JaeheKang  08.05.2020, 01:19
@sunnymarie32

Stimmt gar nicht, wenn ich meinen Freunden alte Kleider anbiete, die ich nicht mehr brauche und dafür kleines Geld verlange ist das also auch Schwarzmarkt/arbeit? Dann wäre ja der Market Place auf Facebook voll von illegalen Anbietern die kleines Geld für ihre Sachen verlangen. Ein Dankeschön/Geschenk von Freunden und Verwandten kann man nicht Schwarzarbeit nennen ;-)

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sunnymarie32  08.05.2020, 02:14
@JaeheKang

Wenn du nicht mehr Gebrauchtes verkaufst, ist das was anderes, als wenn du deine Arbeitskraft anbietest. Arbeit wird hier in Deutschland mit Steuern belegt und Schwarzarbeit ist Steuerbetrug - finden die Finanzämter nicht lustig... und beim Nägel machen kommt noch das Gesunsheitsamt dazu, das für die Einhaltung der Hygienevorschriften verantwortlich ist.

Geschenke darfst du annehmen, aber wenn du Neider hast oder eine "Kundin" mit deiner Arbeit nicht zufrieden ist, dann bist du angemeiert, wenn die dich verpfeift, das du dir hast Geld "schenken" lassen. Anders sähe es aus, wenn du Geld für dein Material nehmen würdest, aber das dürfte dann tatsächlich nur die Materialkosten decken. Sachgeschenke wie neue Gele oder Gutscheine sind ne andere Sache und selbst da kanns dumm ausgehen, wenn sowas regelmäßig in Verbindung zu einer erbrachten "Arbeitsleistung" vorkommt.

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Ich würd es bleiben lassen. Wie die anderen schon sagen - es ist Schwarzarbeit.

Erkundige dich mal bei eurem zuständigen Finanzamt und beim Gewerbeamt, was eine Anmeldung als Nebengewerbe kostet, was du zu beachten hättest und ab welchen Einnahmen du steuerpflichtig wärst. Das ist zwar erstmal etwas Aufwand und kostet dich auch ein paar €, aber dann wärst du auf der sicheren Seite. Ich kenn das so, das diese Gewerbeanmeldung schon Nageldesigner "in Ausbildung" machen, damit sie von ihren Modellen ein wenig Geld annehmen dürfen. Und du hättest den Vorteil, das du mit Gewerbe bei Firmen einkaufen darfst, die an Hobbynagler nichts verkaufen :-)

Ein Nebengewerbe anmelden kostet maximal 50 €.

Das wäre dann ein Kleingewerbe und bis ~20000 Euro/Jahr ist das auch absolut kein Problem.

Ist trotzdem Schwarzarbeit. Dies gilt schon als Gewerbe