Gedichtsanalyse?

2 Antworten

Ich denke das Gedicht beschriebt Empfindungen und Überlegungen einer liebenden Person.

Liebe ist geben und empfange, Liebe ist frei, aber wenn jemand liebt, ist er an den anderen gebunden, also in Freiheit gefangen. Liebe kann z.B. mit blicken oder bei Berührungen sprechen, ohne dass es Worte bedarf. Am Tage wurde die Liebe vielleicht nicht voll ausgelebt, bei der Arbeit geht das ja nicht, deshalb schüchtern am Tage, und bangen, als o Angst, ob der Andere die Gefühle erwidert, aber dann doch die Erfahrung, dass es so ist, die Liebe siegt.

lebendiger Tod meint vielleicht den Liebesakt mit der Erschöpfung danach, im Einen selges Leben üpasst auch zum Moment der sexuellen Vereinigung - zwei sind eins.

Auch in der Not kann man die Liebe genießen (schwelgen), und man ist der Lebe ergeben, auch wenn man noch Widerstand fühlt.

Genießend schmachtend - ich freue mich auf den Liebhaber und auf den Liebesakt und kann mich an ihm/an ihr nicht satt sehen.

Wenn ich Liebe - besonders wenn ich verliebt bin, ist es für manche wie eine Leben im Traum und fühlt sich wie ein doppeltes Leben an - ich muss mein normales Leben leben und lebe meine Liebe.

Zu Sprache und Form kann ich nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus.

Das lyrische Ich ist vielleicht eine Liebende oder ein Liebender, die/der beschreibt, was sie/er empfindet.

Also bezüglich des lyrischen Ichs lässt sich erstmal sagen, dass es nicht in Erscheinung tritt. Demnach handelt es sich auch nicht um Erlebnislyrik, die die persönlichen Empfindungen des Ichs wiedergibt, sondern eher um Gedankenlyrik, die versucht, die Liebe auf begrifflicher Ebene einzufangen. Dazu passt auch die ziemlich komplizierte Strophenform (hat etwas von einer Ode, obwohl die normalerweise nicht gereimt sind).

Sprachlich fallen sofort die vielen enggeführten Widersprüche (Oxymora) auf. Dieses Stilmittel wird in jedem Vers wiederholt. Eigentlich ist das eher etwas, was man ein Jahrhundert früher erwarten würde, weil es sehr konstruiert wirkt, aber ok. Du kannst dich für die Analyse jedenfalls daran orientieren und schauen, wo im einzelnen der Widerspruch ist und was das zur Gesamtcharakterisierung der Liebe beiträgt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BA Germanistik, HiWi-Stellen in Linguistik und Mediävistik