Freundin verunsichert mich stark?

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Es ist wirklich erschreckend, wie du versuchst, das Verhalten deiner Freundin zu kontrollieren und zu bewerten, als ob ihre Vergangenheit dir irgendwie gehört oder als ob du das Recht hättest, ihre Entscheidungen zu analysieren. Du scheinst zu vergessen, dass Frauen keine Eigentümer von Männern sind und Männer keine "Besitzansprüche" auf Frauen haben und das betrifft auch ihre Vergangenheit und ihre Beziehungen. Es ist extrem problematisch, wie du sie als "Luder" bezeichnet und ihre sexuellen Erfahrungen in den Kontext von Untreue und einem möglichen "Durchspielen der ganzen Stadt" stellst. Das ist nichts anderes als eine toxische und sexistische Sichtweise, die Frauen immer wieder in die Rolle des "Reinheits"-Modells drängt und sie für jedes Verhalten außerhalb dieses Modells verurteilt.

Deine Bedenken und Zweifel darüber, dass sie mit einem alten Bekannten schreibt und dass sie früher mit jemandem geküsst hat, deuten darauf hin, dass du sie ständig überwachen und kontrollieren möchtest. Aber warum sollte sie sich für ihre Handlungen von vor Jahren rechtfertigen müssen? Sie war niemandem verpflichtet, sich in irgendeiner Weise zu erklären, besonders nicht in einer Beziehung, die von Vertrauen und Respekt geprägt sein sollte. Dass sie sich mit jemandem unterhält, der ihr früher gefallen hat oder mit dem sie eine Geschichte hat, ist doch nicht gleich ein Angriff auf dich oder die Beziehung. Diese ständigen Versuche, ihre Autonomie einzuschränken und sie für ihre Vergangenheit zu bestrafen, sind ein klares Zeichen von Misstrauen und mangelndem Respekt. Warum sieht es so aus, als ob du ihre Vergangenheit nutzen willst, um sie klein zu halten?

Ganz ehrlich, du solltest dich fragen, warum du ihre sexuelle Selbstbestimmung und ihr Recht auf Freiheit so infrage stellst. Es gibt eine riesige Doppelmoral in deiner Haltung, wenn du von ihr verlangst, dass sie dir völlig transparent über alles ist, aber gleichzeitig ihre Vergangenheit mit einem Maßstab der Moral und Reinheit misst, der nur aus einer patriarchalen Sichtweise stammt. Vielleicht solltest du mehr auf ihr Vertrauen bauen und weniger auf Kontrollbedürfnis und Eifersucht. Frauen sind keine Objekte, die sich nach den Vorstellungen von Männern richten müssen, um "gut" oder "wertvoll" zu sein. Es ist absolut nicht deine Aufgabe, über ihre vergangenen Beziehungen zu urteilen oder sie in eine Schublade zu stecken, nur weil sie in der Vergangenheit sexuelle Erfahrungen gemacht hat.

Letztlich geht es um eines: Respektiere ihre Autonomie und ihr Recht, ihre Vergangenheit genauso zu haben, wie sie es möchte – ohne dass du darüber urteilst oder versuchst, sie für Dinge zu bestrafen, die nichts mit deiner Beziehung zu tun haben. Wenn du nicht in der Lage bist, sie als eigenständige Person mit einer Geschichte zu sehen, anstatt sie als eine Art Besitz zu betrachten, dann ist die Frage, ob diese Beziehung überhaupt gesund für sie ist. Beziehungen sollten auf Vertrauen, nicht auf Kontrolle und Misstrauen basieren. Und du solltest dich wirklich fragen, warum du das so schwer akzeptieren kannst.