Fragen zum Beruf des make-up artist

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage ist jetzt schon etwas her, da in diesem Bereich aber große Unsicherheit herrscht, möchte ich hier auch nochmal etwas dazu schreiben.

Grundsätzlich gibt es in Deutschland zwei Möglichkeiten: die private Ausbildung zum Make-up Artist oder die staatliche Ausbildung zum Maskenbildner. Dabei kommt es immer wieder zu Verwechslungen, weil in den USA z.B. der Make-up Artist mit dem deutschen Maskenbildner gleichgesetzt wird.

Der Maskenbildner kann in Deutschland durch eine 3-jährige Ausbildung am Theater bzw. auch vereinzelt an Privatschulen wie der Maskenbildnerschule Hasso von Hugo erworben werden. Ein Maskenbilder hat sich allerdings meistens auf Theater, Special Effects-Maske und Perückenkunst spezialisiert. Das sehr präzise Schminken für Fotoshootings oder Filmdrehs wiederum beherrscht eher der Make-up Artist.

Die Ausbildung zum Make-up Artist ist in Deutschland derzeit nur durch Privatschulen möglich, weil der Beruf des Make-up Artists nicht geschützt ist. Der Ausbildungszeitraum variiert von Schule zu Schule zwischen 3 Monaten und 1 Jahr. Wobei die Länge der Ausbildung natürlich nichts über die Qualität aussagt. Zu erwähnen wären in meiner Heimatstadt Berlin z.B. die Make-up Schule cb Company oder auch die Inclover Make-up Academy, deren Kurse individuell zusammengestellt werden können. Einen schlechten Ruf haben mittlerweile z.B. Chicocihan oder das Tochterunternehmen Living Faces des Hausfrauen-Fotografenstudios Urbschat. Allerdings spiesen die Make-up Schulen auch derzeit wie Pilze aus dem Boden, oft nicht zu gunsten der Qualität. Eine Vorausbildung zur Kosmetikerin oder Friseur ist meistens nicht Voraussetzung, wäre aber teilweise hilfreich.

Zum Verdienst eines Make-up Artists: Verabschieden sollte man sich als Berufsanfänger von der Vorstellung des hochbezahlten Glamour-Jobs. Je nach Fähigkeiten und deinen Kontakten wirst du am Anfang oder auch mehrere Jahre tagsüber, nachts, am Wochenende und draußen bei Kälte arbeiten und das allzuoft unbezahlt oder mit kümmerlicher Gage. Hast du dir dann einen Kundenstamm aufgebaut und gute Kontakte, kann man von einer Tagesgage von 250-500 Euro ausgehen, über große Produktionen auch 800 und mehr. Aber vergessen sollte man nicht, in mancher Woche hat man auch mal nur einen Job oder auch gar keinen. Das heißt, auch kein Einkommen. Sozialabgaben, Krankenversicherung etc. muss aber trotzdem aus eigener Tasche gezahlt werden.

Umso wichtiger ist, dass man bereits während seiner Ausbildung praktisch arbeitet und im besten Fall die Schule für ihre Schüler hochwertige Jobs vermittelt. Danach sollte man vor seiner Ausbildung möglichst genau fragen. Wichtig ist auch, dass man sich schon während seiner Ausbildung eine gute Präsentationsmappe zusammestellen kann. Hat man gute, retouschierte Fotos, kann man sich schon einmal bewerben. Hat man schlechte bis keine Fotos, wirds nach der Ausbildung wieder teuer. Denn sehr gute Fotografen werden meist nicht mit einem Make-up-Berufsanfänger arbeiten wollen. Also schau dir auch mal genau die Fotos an, welche in den verschiedenen Make-up Schulen entstehen. So, ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen ...

Hallo, Minychino!

  1. Make-up-Artist ist die englische Bezeichnung für Visagist, was vom französischen her abgeleitet ist (Visage =Gesicht).
  2. Falsch! Man muss weder eine Kosmetik-, noch eine Friseurausbildung als Vorbildung haben!
  3. MU-Artist ist kein Lehrberuf, sonden eine rein private Ausbildung, meist eine einjährige Privatschule für 8.000-15.000 Euro.
  4. Was man nach de Ausbildung verdient ist abhängig von den Jobangeboten, die man a)bekommt und b) auch annimmt.
  5. Man wird nicht fest angestellt sondern arbeitet freiberuflich und selbständig, das heisst man muss sich selber versichern, braucht eine/n Steuerberater/in, muss die MwSt. ans FA abgeben, muss seine Einkommenssteuer am Jahresende machen, muss sich überall bewerben, am besten eine Fotomappe anfertigen zum Bewerben, oder eine website erstellen lassen, damit Kundschaft auf einen aufmerksam wird usw.
  6. Muss man flexibel, ordentlich, pünktlich, sauber, gepflegt und kritikfähig sein und meistens dann arbeiten, wenn andere üblicher Weise Feierabend, oder Wochenende haben, d.h. man wird nicht mehr zu jeder Party , oder Feier gehen können.
  7. Muss man auch sein ganzes Equipment selbst kaufen und zusammenstellen und immer wieder üben, üben üben, denn erst wenn man genug Routine und Kompetenz hat, wird man gerne auch weitervermittelt.

Bist du selbst Make Up Artist? Wenn ja, an welche Schule bist du gegangen? Hast du eine Ausbildung vorher gemacht? Ist es empfehlenswert eine zu machen?

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@seeed92

Ich bin seit 20 Jahren schon Visagistin UND Maskenbildnerin. Habe eine einjährige Privatschule für Visagismus und Maskenbildner besucht, Hab davor zwar noch Kosmetikerin und eine andere Ausbildung gemacht, ist aber nicht Vorraussetzung, weil ja Privatausbildung.

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