Findet ihr auch das Hinata Hyugas Charakter teilweise Fan Service ist?
Fanservice ist nicht nur körperlich, Hinatas ganzer Charakter ist im Wesentlichen Fanservice für viele Männer da draußen: Ihrer Liebe ergeben, schüchtern, bescheiden usw. Dieses Mädchen hatte zum Beispiel nie einen eigenen Handlungsbogen, es drehte sich immer um Naruto.
Zu dem meinte auch Kisimohto selbst das es ihm leichter gefallen wäre Hinatas Charakter zu schreiben.
Meine Frage ist: Seid ihr auch der gleichen Meinung, oder seid ihr einer anderen Meinung?
Gerne mit Alter und Geschlecht.
4 Antworten
Klar ist sie das wie viele Anime Charaktere.
Dabei geht es teilweise nicht mal direkt um Fanservice im klassischen Sinne, sondern dass es sehr leicht ist über solche Merkmale die gewünschte Reaktion bei den Zuschauer:innen auf die Charaktere zu provozieren während komplexere Charaktere die so etwas bewusst nicht bedienen oft deutlich kontroverser gesehen werden.
Jain, das kommt ein bisschen darauf an wie eng oder weit du den Begriff auslegst.
Prinzipiell liegt Sexismus dann vor, wenn ein Charakter auf eben diese eigenschafften reduziert oder primär um sie herum gestaltet wird (nicht allein wenn er ihnen auch entspricht, sondern wenn es das bestimmende bzw. Selbstzweckhafte Gestaltungsmerkmal ist).
Jetzt ist aber das Problem bei vielen Serien udn Filmen dass Seitcharaktere gar nicht so viel Handlungsraum haben um Komplexer ausgestaltet werden zu können - das kann dann durchaus als sexistisch gesehen werden, allerdings würde ich es in solchen fällen noch eher als sehr latente oder weiche Form des Sexismus sehen, der durchaus angesprochen werden kann, dramatisieren würde ich Sexismus aber eher woanders, wo er deutlich leichter vermeidbar ist ohne dabei jedwedes u.U. so auslegbare Klischee dodgen zu müssen)...
Nein, da stimme ich dir ehrlich gesagt überhaupt nicht zu.
Natürlich hat sie gewisse Fanservice-Merkmale, aber das gilt für sehr viele Figuren, sowohl auf der männlichen, als auch weiblichen Seite. Aber, dass sie eine reine Fanservice-Figur ist, sehe ich so nicht.
Man darf nicht vergessen, dass Naruto eine riesige Vielfalt an Figuren liefert - warum sollte da keine introvertierte Frau dabei sein dürfen? Es ist ja nicht so, dass es solche Mädchen nicht wirklich gäbe (gerade in Japan).
Hinata ist aber nicht nur schüchtern, zurückhaltend und süß. Sie hat Selbstwertprobleme, sie hat eine eigene Storyline, sie hat Kampfgeist und ihre Schüchternheit ist nicht nur süß, sondern tatsächlich eine Hürde.
Und klar, Naruto ist für sie ein extrem großer Anker und auch ein Katalysator für ihre Entwicklung, aber sie wird nicht allein auf Naruto reduziert.
Hinatas Rolle innerhalb ihrer eigenen Familie wird oft übersehen. Sie ist Tochter des Clanoberhaupts, wird aber von Anfang an als ungeeignet und zu schwach abgestempelt.
Das ist ein tiefer innerer Konflikt - unabhängig von Naruto. Ihr ganzes Selbstbild wird durch diese Zurückweisung erschüttert. Sie fühlt sich unzureichend, will aber nicht aufgeben. Dass sie trotzdem weitertrainiert und nicht komplett zerbricht, zeigt eine stille, aber sehr starke Resilienz.
Sie schreit nicht herum, macht keine dramatischen Auftritte - aber sie hat eine klare innere Überzeugung. Ihre Art, Stärke zu zeigen, ist anders als bei einer Tsunade oder Temari. Sie verkörpert das Ideal von ruhiger Standhaftigkeit.
Das ist kein Fan-Service, das ist Charakter-Writing.
Pain vs. Hinata ist da ein gutes Beispiel:
Klar, ihr Eingreifen ist romantisch aufgeladen. Aber sie weiß, dass sie keine Chance gegen Pain hat - und geht trotzdem. Weil sie für etwas einsteht. Das ist mutig. Und zwar ihr Mut, nicht nur "Mut durch Liebe".
Viele Fans (nicht nur männliche!) mögen Hinata, weil sie eine Introvertierte mit innerer Kraft repräsentiert.
Nicht jeder kann sich mit lauten, explosiven Charakteren identifizieren. Hinata zeigt: Du musst nicht laut sein, um stark zu sein. Und das ist verdammt wertvoll - gerade für diejenigen, die sich in anderen Charakteren nicht wiederfinden.
Fazit: Ja, sie ist feminin, süß, hübsch und leise - aber sie ist auch stark (mental & physisch), arbeitet hart an sich und steht zu ihren Überzeugungen. Sie ist kein reines Abziehbild einer Figur, die attraktiv wirken soll. Sie besitzt Tiefe, sie entwickelt sich.
Fanservice ist für mich was anderes.
Dass es Kishimoto leichter gefallen ist, sie zu schreiben, muss zudem überhaupt nichts heißen. Jeder Autor oder Mangaka hat gewisse Charaktertypen, die ihm leichter fallen als andere - das ist vollkommen normal und sagt nichts über Idealbilder aus.
Ihr charackter war ein Teil des Punktes aber sie tut alles für Naruto nix für sich selber ihre kämpfe etc
„Hinata tut alles nur für Naruto und nichts für sich selbst.“
Nochmal:
Ja, Naruto ist ein zentraler Teil von Hinatas Leben, und ja, ihre Gefühle für ihn sind eine große Triebfeder. Aber zu behaupten, sie hätte keinen eigenen Antrieb, keine eigene Entwicklung oder keine eigenen Konflikte, ist schlichtweg ignorant.
Hinata ist keine Figur, die im Rampenlicht steht. Sie brüllt nicht herum, sie reißt keine Arena mit einer heroischen Pose ab - aber sie wächst. Still. Beständig. Für sich selbst.
Ein Paradebeispiel ist ihr Kampf gegen Neji während des Chunin-Examens. Dieser Kampf war keine romantische Geste für Naruto. Das war ihr persönlicher Akt des Widerstands. Gegen die Erwartungen ihres Clans. Gegen ihre eigene Angst. Gegen einen Cousin, der sie jahrelang kleingehalten hat. Sie wusste, dass sie vermutlich verlieren würde - aber sie trat trotzdem an. Nicht um zu glänzen, sondern um zu wachsen.
Und das zieht sich durch ihren gesamten Charakter. In einer Szene sieht man, wie sie nach dem offiziellen Training noch alleine weiterübt - ohne Publikum, ohne Mentor, ohne Naruto. Einfach nur, weil sie besser werden will. Das ist innere Stärke. Keine Show, kein Fanservice – sondern echte Motivation.
Auch technisch entwickelt sie sich weiter: Sie bleibt nicht bei den überlieferten Hyuga-Techniken, sondern entwickelt eigene Formen - etwa die „Schützende Acht Trigramme 64 Handflächen“. Das ist nicht niedlich oder romantisch, das ist Innovation in einem traditionell starren Clan und der Wunsch, sich selbst zu definieren.
Dann ist da noch der Konflikt mit ihrer Schwester Hanabi. Eine Schwester, die im Gegensatz zu ihr als echtes Talent gefeiert wird. Hinata bleibt dennoch nicht im Schatten stehen, sondern akzeptiert sich selbst und ihren Weg. Ohne Eifersucht. Ohne Aufgeben. Sie steht zu sich – nicht zu einem Bild, das andere von ihr haben wollen. Und das hat absolut nichts mit Naruto zu tun.
In „The Last“ zeigt sie das vielleicht am deutlichsten. Obwohl sie Naruto liebt, weist sie ihn zurück, um sich erst um ihre entführte Schwester zu kümmern. Nicht aus Kühle, sondern aus Prinzip: Ihre Gefühle sind echt, aber sie hat Prioritäten, und sie kennt ihre Verantwortung. Das ist emotionale Reife - keine blinde Verliebtheit.
Selbst im Krieg, als Neji stirbt und Naruto zusammenbricht, ist es Hinata, die ihn wieder aufrichtet. Nicht mit einem „Ich liebe dich“ oder einem klischeehaften Power-Move - sondern mit ruhiger, echter Entschlossenheit. Sie steht auf, obwohl sie selbst trauert. Sie trägt mit. Sie führt weiter. Nicht als Love Interest. Als Mitstreiterin.
All diese Momente zeigen: Hinata tut nicht „alles nur für Naruto“. Sie entwickelt sich mit und durch ihn - ja. Aber sie kämpft, entscheidet und lebt für sich selbst. Ihre Persönlichkeit besteht nicht aus Herzchenaugen und sanfter Stimme. Sie besteht aus Überwindung, Training, Selbstzweifel, Mut, Familie und harter Arbeit. Nur eben ohne großes Tamtam.
Wer Hinata darauf reduziert, dass sie „alles nur für einen Jungen tut“, hat den leisen Mut dieser Figur nicht verstanden.
Und unterschätzt damit eine der subtilsten, aber stärksten Charakterentwicklungen in ganz Naruto.
Du darfst an deiner Meinung natürlich gern festhalten, das ist okay für mich, aber ich sehe das eben komplett anders. :)
Liebe Grüße
Meiner Meinung nach gibt es relativ viele fragwürdige Entscheidungen bei Naruto und eine davon ist es, dass viele Charaktere irgendwie vergessen wurden.
Finde ich gar nicht. Außerdem hat sie in Boruto eine ernstzunehmende Charakterentwicklung. Klar, sie ist dann auch Mutter aber sie ist nicht treu doof.
Sie hat Zuhause die Hosen an und das wissen die Jungen und Männer im Haus auch ganz genau.
Sie war halt anfangs sehr schüchtern. Kein Wunder, mochte sie schließlich als einzige den Jungen, den keiner mochte. Dazu kommt noch, dass ihre jüngerer Schwester wesentlich stärker war als sie.
Mal ehrlich ist es nicht sexistisch Diese Frauen würden denn wünschen der Männer ( nicht alle aber die meisten ) gestaltet