Fernuni Hagen - wer hat Erfahrungen?

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Ich mache dort Wirtschaftswissenschaften. Und man muss nicht drum herumreden, bei Vollzeitarbeit plus Kinder ist es natürlich eine Herausforderung. Die aber durchaus zu schaffen ist. Zumal man ja in Hagen nicht unter Zeitdruck ist. Man kann so viel oder so wenig belegen, wie man möchte, Klausuren auch mal schieben, wenn es nicht geht und muss das Modul dann auch nicht neu kaufen. Der finanzielle Verlust im Falle eines Abbruchs hält sich also in sehr engen Grenzen.

Was Mathe angeht bekommt man es mit Differential- und Integralrechnung, linearer Algebra, Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun. Ob man das als richtig schwer ansieht, ist natürlich eine Frage der Perspektive, aber ich sage mal so... es ist eben  doch "nur" Mathe für Wirtschaftswissenschaftler und das ist wirklich nicht die hohe Kunst der Mathematik. Wer da mit soliden Mathefähigkeiten reingeht, scheitert sicherlich nicht an irgendwelchen mathematischen Hürden. Ich habe auch schon Leute gesehen, die sich da mit doch recht bescheidenen Mathefähigkeiten und sehr viel Aufwand irgendwie durchgeboxt haben.

Es empfielt sich halt, das Modul Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik recht früh zu belegen. Hat man das mal durch, kann auch in den mathelastigeren Pfichtmodulen wie Mikro- und Makroökonomie nichts mehr passieren. Wobei das etwas überspitzt gesagt ohnehin nur reine Ableitungsorgien sind. Da ist nicht unbedingt das Rechnen eine große Herausforderung, sondern eher das Verständnis dessen, was diese ganzen Modelle ökonomisch aussagen. 

Für die, die schon länger nichts mit Mathe zu tun hatten, bietet die Uni einen Brückenkurs an, den man natürlich auch schon buchen kann, bevor man eingeschrieben ist. Ob der was taugt, weiß ich nicht. Ich würde wie schon ein Vorredner ebenfalls sagen, dass man zu Beginn einigermaßen unfallfrei ableiten und integrieren können sollte, der Rest ergibt sich dann über das Mathemodul.

Ein Kamerad (Bundeswehr) hat das BWL-Studium mit sehr viel Aufwand durchgezogen.

Sein Abi lag bei Studienbeginn ungefähr 8 oder 10 Jahre zurück, und er hatte auf seinem Dienstposten (Oberleutnant, S4 in einem Fernmeldebataillon) während der Dienststunden Leerlauf ohne Ende.

Er war nicht verheiratet, kam von außerhalb und hat -aus Gründen der Sparsamkeit- im Bullenkloster gewohnt. Bullenkloster = Kasernenunterkunft. Mit anderen Worten, er hatte auch Freizeit ohne jegliche Ablenkungen oder familiäre Pflichten zwischen 17 und 7 Uhr.

Trotzdem hatte er wahnsinnigen Streß, sämtliche Scheine zu erwerben - einige Zwischenzeugnisse mußten vor Ort erworben werden - und in den letzten Wochen vor  den abschließenden Prüfungen sah er schon beim Frühstück im Kasino aus wie ein Zombie.

Der Feldscher, den wir damals dort als einzigen SanOffz hatten und der außerordentlich kritisch bei der Feststellung von Dienstunfähigkeit war, wollte ihn, den nicht mal 30-jährigen, auf eine Kur (was man heute Reha nennt) schicken.

Mit Vollzeitstunden in einem Beruf in der freien Wirtschaft, kleinen Kindern und den weiteren häuslichen und familiären Verpflichtungen brauchst Du meiner Auffassung nach einen Tag, der mehr als 24 Stunden hat, und die Woche müßte 8 oder 9 Tage lang sein.

Sonst buddelst Du ab, wie sie das bei der Marine nennen.

Überlegs Dir gut.

Die Mathematik ist nicht ganz einfach, wenn man von einer kaufmännischen Ausbildung herkommt. Wenn man beim Abitur mit der Mathematik aber nicht gerade auf Kriegsfuss gestanden hat, müßte man das aber schaffen können.

Das kommt sicherlich auch darauf an, welche fachrichtung man vertieft. Ich würde schon empfehlen, vorher noch mal Kurse zu belegen, wo man das einfache Integrieren und Differenzieren noch mal so richtig durchgeht; das ist das wesentliche, was man können muss. Besonders die volkswirtschaftliche Module können in der Hinsicht schon lästig werden, das muss man dann einfach durch.

Du kannst dir ja im Internet die ganzen Module anschauen, zu den meisten modulen müßten auch Klausuraufgaben ausgestellt sein. Desweiteren gibt es Repetitorien mit Aufgaben und lösungen von anderen Anbietern. Es gibt auch Studienzentren, wo man Veranstaltungen anbietet, besonders in NRW. Wenn du nur den bachelor machen möchtest, dürfte das nicht ganz so schwierig sein. Beim master geht es an derFeruni in den meisten Module theoretisch richtig zur Sache. Man sollte sich darüber im klaren sein, dass das eine richtige Universität ist, auch wenn manche leute, das nicht glauben wollen.

Wenn man den Fachwirt gemacht hat, und sich vorher noch mal ein bisschen mit der mathematik beschäftigt, insbesondere dem Differenzieren und Integrieren, müßte zumindestens der bachelor gut zu schaffen sein.