Fachwerkhaus Hauswand kippt vor/Ursachen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallole zusammen Ich würde das ganze in einzelnen schritten prüfen..

Zuerst mal die älten Nachbarn fragen ob das denn schon immer so gewesen ist, seitens der Gemeinde die alten Pläne historische Bildokumente suchen und sichten... Dann alte Pläne zum Beispiel der Abwasserleitungen und anschlusspositionen in Strassen und Wegen ums Grundstück und Unterlagen sichten soweit diese noch zugänglich sind..

Wenn das nix bringt dann kann man einen Sachverständigen mit Sanierungserfahrungen historischer Bauwerke und einen Geologen zu Rate ziehen der die gegebenheiten im Ort kennt und bewerten kann. die letzten beiden kosten richtig Geld daher erstmal selber recherchieren..

Holzfassaden Sichtfachwerk können und wurden in der vergangenheit schon häuffig restauriert , daher ist es nicht zwingend so das optisch gut aussehende Fachwerke auch wirklich sicher sind und die Tragfähigkeiten auch nochmal hundert Jahre gewährleisten..

Man sollte also beurteilen lassen ob eben nur Sichtfachwerk oder wirkliche tragende konstruktionen in welchem Zustand sind.. ob da nur oberflächlich saniert oder geschönt wurde und der Rest drunter einfach nur für den Ofen tauglich ist... Empfehlen würde ich alteingesessene Handwerksbetriebe Familienunternehmen vieleicht deren Opa noch lebt und das aus seiner kindheit noch kennt und daher besser beurteilen kann.

Das würde ich mir sehr gut überlegen den die Erhaltungskosten sind immens hoch und erfordern permanennte Überprüfungen und Arbeiten auch nach Abschluss der Sanierungen.. Da fängt man nach einigen Jahren wieder an einzugerüsten um das Holz zu streichen oder die Sichtbalken wieder instandzusetzen oder sonstige erhaltende Massnahmen zu treffen.. Das man dann nach der Sanierung fertig ist das wird sich als irrglaube herausstellen und man wird und kann da richtig Geld vergraben..

Ist da Denkmalschutz drauf ? wen ja sind die Aufwendungen zwar steuerlich intressant decken aber die erforderlichen Mehrkosten bei weitem nicht im Ansatz..

Ursachen sind häuffig undichte Abwasserleitungen / Fallrohre der Regenrinnen und dadurch bedingte setzungen im Fundamentbereich , auch unter dem Fundament oder neben dem Fundament verlaufende Wasserführende Schichten die es auch im lehmboden gibt und langsam das tragende Erdreich langsam aber doch im verlaufe vieler jahre merklich unterspühlen..

Bei meinem Haus ( BJ 1925 ) habe ich eine solche Schicht in einer tiefe von 2,30 Metern gefunden , etwa dreissig cm unterhalb des Fundamentes und konnte diese durch den einbau einer drainage beheben aber das muß ein Fachmann vor Ort beurteilen..

Gerade bei historischen Gebäuden ist das immer wieder eine Problemsituiation uns viele der alten Gebäuden wurden sogar bewusst so gebaut um zusätzlichen Raum zu schaffen..oder aufgrund der nicht gerade gewachsenen verwendeten Bäumen für die Fachwerkkontruktion wurde es eben von vorne herein etwas schief.. und krumm ...Man beachte das die Hölzer von Hand mit einfachsten Mitteln ver- und bearbeitet wurden.. eben nur ein Fachmann für historische Gebäude kann das beurteilen..

Ein riesen Projekt , abhängig auch von der restlichen Bausubstanz.... Häuffig teurer wie neu zu bauen .. Ich würde es mir nicht geben muß aber jeder selbst entscheiden.. und das Nötige Kleingeld plus handwerklichem Geschik aufbringen.. Joachim

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Einige Häuser ( in Fam. ) saniert ,daraus lernt man
Kunstschlosser  20.04.2020, 13:00

Hallo Joachim und Fachwerkhaus Besitzer / in,

erst mal ein großes Kompliment von mir !

Eine so gut und sachliche Basis Interessante Erfahrungs - Sammlung,

genaustenst durchdacht !

Meine Erfahrung :

Häufig sieht man bei einem Spaziergang durch eine Fachwerksiedlung,. .....

Gegebenheiten wie zB. : Das Fachwerk Sichtwerk nach innen liegt.

Im Gespräch mit einen Zimmermann, erläuterte er mir , das in diesem Fall

bereits so im Baubeginn aufgebaut wurde !

Mir ist schon aufgefallen das Aufgrund der verwendeten Farbanstriche ,

oder gar mehreren Farben - Kombinationen Probleme auftauchen !

Daher das Gebälk im Lauf der Jahrzehnte , nicht mehr seine natürliche

Beschaffenheit seines Leben ausführen konnte !

So dehnte sich das Gebälk bei Wärme z B. aus und öffnete sich tiefgreifend !

Dann lösten sich mit der Zeit Farbschichten und in beiden Fällen,

drang Wasser ein !

Das Holz fängt an zu faulen, begünstigt zudem eine leider hervorragende

Lebensweise für den Holzbock und auch anderen zerstörenden

Langzeit - Schäden !

Nun kann man feststellen , das sich im Zuge dieser Situation , der oder die

Balken durch das Gewicht des Wandaufbaus eindrücken !

In Berechnung von Fachwerk Gebälk zum nächsten Gebälk , multipliziert

sich eiine Versenkung der gesamten Fachwerkhaus Konstruktion !

Adiert man die Balken der Fachwerkbereiche , als vorhandene Absenkungen

zusammen , so erhält man ein Ergebnis der hierraus resultierenden

Absenkungen !

Aber auch die Faktoren von Joachim sind Faktenkundig !

EIN ANDERES PROBLEM SIEHT IHR UNTER :

gute Frage : .......

Alte Dielenholzboden mit Öko Naturfarbe behandeln ?

Haltet den Kopf hoch , es gibt auch lohnende Fachwerkhäuser !

Gruß Mirco

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Das beantwortet dir dein Statiker. Der prüft die Tragfähigkeit und erläutert die notwendigen Massnahmen. Danach kannst du eine wirtschaftliche oder emotionale Entscheidung treffen.