Erkennt jemand Sprachliche Auffälligkeiten in dem Gedicht 'Gefunden' von Johann Wolfgang von Goethe?

1 Antwort

„Im Schatten sah ich Ein Blümlein stehn,“, so das Lyrische Ich voller
Begeisterung und Faszination, „Wie Sterne blinkend Wie Äuglein
schön.“(S.2 Z 1-4). Das „ Wie“, dass als Anapher2 steht,
betont nochmals seine Umsturz der Gefühle und wird mit einer Metapher
unterstützt: „… Sterne blinkend… Äuglein schön“ (S. 2 Z 3-4).

Das Lyrische ich möchte die Blume gerne mitnehmen und deswegen „brechen“ (S. 3 Z 1).

Doch die Blume fängt an zu sprechen, sie sagt: „ Soll ich zum Welken
Gebrochen Sein?“. Eine rhetorische Frage, scheint den Eindruck zu
bestätigen, dass es sich bei der Blume um eine Frau handelt, zumal die
Blume nicht will, dass sie gebrochen wird bzw. das Herz der Frau
gebrochen wird. Dabei steht das Wort „welken“ (S. 3 Z 3) als Symbol für
tiefe Trauer und den Tod.

Zeilensprünge. Ein
Satz wird hier häufig gegen die Logik des Lesers mittendrin umgebrochen
und auf zwei Verse verteilt. Je nach Kontext und Art der Umbrechung
kann der Satz damit abgehackt (da man wegen der Unlogik zu Gedanken- und
Sprechpausen gezwungen wird) oder auch temporeich wirken.

Wiederholung
eines oder mehrerer Wörter an Satz-/Versanfängen. Beispiel: „Er schaut
nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf“.