Epikur aristoteles und Nietzsche?

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Das sind drei Philosophen, keine Wissenschaftler!

Epikur: Heutzutage versteht man unter Epikureern Leute, die ein oberflächliches, genusssüchtiges Leben führen. Die sinnliche Lust ist für Epikur zwar wichtig, aber sie muss gleichzeitig vernünftig sein. Deshalb darf es nicht verwundern, dass Epikur ein fast asketisches, tugendhaftes Leben geführt hat. Denn er verwarf die „unvernünftigen“ Begierden (z.B. Schlemmereien, orgiastisches Verhalten u.ä.), weil sie unnatürlich seien. Die „vernünftigen“ Begierden dagegen seien solche, die unserer Natur entsprechen, sie ziehen dementsprechend keinen Schaden nach sich und sind leicht zu erreichen. Das höchste Ziel, d.h. das Glück oder auch das „gelingende Leben“, sei durch die Ataraxie (die vollkommene Seelenruhe, völlige Freiheit von Schmerzen, von Beunruhigung) zu erreichen. Es ist für Epikur nicht möglich, lustvoll zu leben, ohne dass man klug, schön und gerecht lebt. Ein Mensch mit einem gemäßigten Verlangen, welches nur auf das Notwendigste gerichtet sei, werde dauerhaft die höchste Lust erfahren.

Im Gegensatz dazu steht der andere „Hedonist“, Aristipp von Kyrene (um 400 v. Chr,) [Hedone = Freude, Vergnügen], er sieht die körperliche Lust als den eigentlichen Sinn des Lebens an.

Aristoteles: Für ihn ist das Erreichen der Glückseligkeit der eigentliche Sinn des Lebens (wie auch für Epikur). Hierzu muss der Mensch die in ihm ruhenden Talente und Fähigkeiten zur höchsten Entfaltung bringen und im Sinne vollendeter Trefflichkeit auf höchstem Level dauerhaft tätig sein (s. Aristoteles, Nikomachische Ethik, Buch 1). Glück ist also nicht ein einmaliger Zustand, sondern ein „Tätig-sein“. Gesundheit, annehmbares Aussehen, ein gewisses Vermögen und gute Beziehungen seien zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch für das Erreichen des Endzieles der Glückseligkeit schon wichtig. Zwingend erforderlich sei aber eine tugendhafte Einstellung des Betreffenden, der das Glücksziel erreichen möchte. Unter „Tugend“ verstand Aristoteles eine mittlere Haltung zwischen zwei Extremen; z.B. Klugheit, nicht Dummheit oder Besserwisserei / Haarspalterei; Tapferkeit, nicht Feigheit oder Tollkühnheit usw.

Nietzsche: Er geht aus von der Situation des Menschen auf dieser Welt. Die definierte Nietzsche als Wille zur Macht (Macht als Metapher verstanden: alles was den Menschen stark mache, seine Talente, seine Fähigkeiten, bedeute für ihn, richtig entwickelt oder gar zur Vollendung gebracht, Macht; z.B. ein talentierter Musiker hat „mächtigen“ Einfluss auf seine Fans; sie kommen an, wollen Autogramme, bilden Fan-Clubs u.a.m.). Nun sagt Nietzsche: „Die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem, und ihr alle seid Wille zur Macht und nichts außerdem.“ (s. Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse). Oder: „Wo ich Lebendiges fand, da fand ich Willen zur Macht“ (Zarathustra, 1. Buch). Wenn der Mensch seine Fähigkeiten so entfaltet und zur Vollendung gebracht hat, dass er Macht und Einfluss damit ausüben kann, ist er glücklich und hat insofern den Sinn seines Lebens erreicht. Glück bedeutet aber nicht Lebensgenuss („das Weideglück der Lämmer“, wie Nietzsche sagte), sondern Genugtuung, Stolz, Kampf und Sieg, also ein „großartiges Leben“. Dabei dürfe der Mensch seinen Willen zur Macht auf keinen Fall durch die christliche Moral schwächen lassen (also z.B. durch Mitleid, Nächstenliebe u.ä.), andernfalls werde er das Endziel des Glückes verfehlen (Selbstverständlich muss er die allgemeine Gesellschaftsmoral und die Moral, die hinter den Strafgesetzen steht, beachten).

Man muss berücksichtigen, dass Nietzsche ein Atheist war: „Gott starb, nun wollen wir, dass der Übermensch lebe“ (Zarathustra, 4. Buch).

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