DSA: Bekomme ich irgendwie einen Praioten in eine Gruppe integriert, in der schon eine Hexe und ein Schwarzmagier sind?


16.02.2023, 03:33

Einmal ein Update aus dem Jahr 2023:

Meine Hexe und der Praiot leben immernoch, sie nerft ihn zwar, aber hat sie akzeptiert, nachdem nur ihr stab ihn vor dem absturz bewahrt hat (flugsalbe, war extrem knapp, der SL hat es akzeptiert, Stab ist jetzt aber schrott.). der Magier hängt gerade in einer Banditenhöhle, die gruppe ist aber auf dem weg. die beiden tolerieren sich angespannt, können sich aber immernoch nicht leiden.

Inzwischen hat die Hexe tatsächlich verstärkung bekommen und wir sind um 1 angestiegen, ein Hexer, noch sehr neu und sehr misstrauisch. Die beiden Männer beäugen sich noch krittisch. Ich denke der arme Kerl hätte es verschwiegen, wenn sein spieler nicht verpatzt hätte und die Schneeeule dem armen Praioten nicht im tropenwald direkt in die Arme gefallen wäre. (Hintergrund: sehr hartnäckige verfolger, die ihn bis dahin getrieben haben und alleine nicht zu besiegen sind, er sucht jetzt widerwillig schutz in der Gruppe.) Dass die Hexe sehr offen mit dem Geweihten umgeht hilft da denke ich. der arme Tulamide und der Exsoldat müssen nicht nur einmal schlichtend eingreifen, aber noch (!) gab es nicht mehr als Wortwechsel. Ich denke dem Praioten wird die Magische Überzahl aber langsam zu viel, auch wenn der schwarzmagier im Moment nur in der Höhle hocken und versuchen kann zu fliehen. vielleicht finden die anderen ihn ja in der nächsten Runde und Ich kann wieder aktiver mitspielen. xD

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Praioskirche ist seit der Quanionsqueste in der jüngeren aventurischen Zeit zumindest offiziell nicht mehr grundsätzlich magiefeindlich eingestellt. Nur noch kritisch zu leichtfertiger Magieanwendung blieb übrig. Dazu gibt es haufenweise Gesetzeswerke in der aventurischen Welt, die den Gebrauch von Magie regeln und legalisieren.

Praiosgeweihte sollten sich immer als Hüterinnen von Recht und Ordnung sehen, Staatsanwältin und Priesterin in einer Person.

Nach inneraventurischem Recht sieht es als so aus, dass ein Praiot die Hexe nicht nur dafür verdammen darf, dass sie magisch begabt geboren wurde. Sonst handelt er wieder dem Gesetz und riskiert Sanktionen seines Gottes. Er darf aber durchaus darauf achten, dass die Hexe nicht mit der Kraft ihrer Magie Geld verdient, denn das ist das alleinige Recht der Magiergilden.

Da kommt auch langsam das Problem in die Sache, die Hexe hat nur sehr wenige Möglichkeiten legal Geld zu verdienen: Heilkräftige Alchemie ist Privileg der Alchemisten von Roten Salamander und Co., Handwerke dürfen nur durch Zünfte erfolgen. Handel muss Zoll und Einfuhrerlaubnisse beachten und häufig Konzessionen der lokalen Herrscher haben.

Zusammen mit der fehlenden Verehrung der Zwölfe, die zwar an sich nicht strafbar ist, aber Argwohn verursachen sollte, und dem Leben des Fahrenden Volkes, ist das schon sehr verdächtig. Oder sind eure Helden nur Ortsfest und gut in ihre Gemeinschaft integriert?

Zugleich hat der reisende Praiosgeweihte aber keine richterliche Gewalt inne. Denn das obliegt der Herrschaft und im Zweifel den lokalen Tempeln. Er darf anklagen, aber auf keinen Fall einfach verurteilen oder gar selbst eine Strafe vollstrecken.

Auf diese Weise kannst du die beiden Charakterkonzepte durchaus beieinander behalten, wenn es der Auftrag verlangt. Die Hexe bricht nicht offensichtlich vorm Praoiten Gesetze, weil sie weiß, dass es ganz schnell zu einer Verurteilung durch die Gerichtsbarkeit führt, wenn eine Praiotin Anklage erhebt. Die Praiotin hingegen darf Argwöhnen, aber selbst Richter und Henker werden ist der direkte Weg in die Arme Blakharaz (der praiosentgegen gesetzte Erzdämon). Lieber Mahnen, Kritisieren und zur moralischen Kehrtwende auffordern.

Der Schwarzmagier ist erstmal sogar die entspanntere Sache. Auch die schwarze Gilde ist inneraventurisch mit Privilegien ausgestattet, von denen Andere nur träumen. Der Magier kann grundsätzlich immer darauf pochen, dass er der Gerichtsbarkeit der Gilde unterliegt, auch wenn das bei Schwarzer Gilde höchstens wenige Tage Aufschub bringt, bevor doch die weltliche Gerichtsbarkeit greift und solange würde er vorsichthalber in Ketten gelegt aufbewahrt werden.

Zugleich darf der Schwarzmagier mit magischen Diensten Geld verdienen, darf Alchemika und Artefakte verkaufen, darf auch seine Dienste als Privatlehrer anbieten ohne, dass ihm irgendwer dafür ans Bein pissen darf und so weiter und so fort.

Preis dieser ganzen Rechte: Er muss sich offen als Magier zu erkennen geben! Für andere Gilden hieße das Hut, Stab, Magierrobe und Co. Schwarzmagier legen die Stelle des Gildenrechts etwas anders aus, die meisten würden das mit "Joah, ich bin Magier, warum fragst du (Wurm)?" als erfüllt bewerten.

Außerdem sollte der Schwarzmagier wissen, welche Magie im aktuellen Landstrich legal verwendbar ist. Im gesamten Mittelreich ist Dämonbeschwörung (oder das was die Mittelreicher dafür halten) zum Beispiel illegal. Auch viele andere Zweige, denen sich Schwarzmagier gerne widmen, darf er in weiten Teilen Aventuriens nicht aktiv verwenden, Herrschaftsmagie, Golembau, Nekromantie, manchmal auch Umwelt- oder Schadensmagie, ist oft durch lokale Gesetze eingeschränkt oder schlichtweg verboten.

Aber solange er sich eben an all diese Gesetze hält und dann auch noch regelmäßig seinen Tempelzehnt zahlt, können Praiot und Schwarzmagier ohne Verrenkungen beste Freunde werden.

chaosengel245 
Fragesteller
 01.06.2021, 13:21

Alles klar, dann kann ich meine Freundin mit ihrer Hexe Entwarnung geben. Mein Magier ist zum glück selbst kein Freund der Dämonenbeschwörung.

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Ich bin mit dem DSA Regelwerk nicht so vertraut, aber von dem, was ich bei Dir rauslese, ist das so eine schwarz/weiß Gut gegen Böse Sache, richtig?

Die Frage ist, wie ausgeprägt ist dieser "Hass" und wo rührt er her. Das hängt natürlich auch mit den Backstories der Charaktere zusammen. Wenn die Spieler nicht sofort auf alles einkloppen, was eine andere Sichtweise hat, ist es durchaus machbar eine Gruppe aus so unterschiedlichen "Alignments" zu formen.

So könnte der Geweihte seine "Geweihtheit" erstmal zurückhalten, oder die anderen beiden hängen nicht gleich an die Große Glocke, dass sie der anderen Seite angehörig sind. Einfach aus dem Grund, dass ein Kampf für alle nicht gut ausgehen wird. Es ist schwer hier wirklich einen Rat zu geben, da ich die Charaktere und deren Hintergrund nicht kenne; aber mal ein Beispiel aus unserer aktuellen D&D Runde:

Zur Info: Wir spielen ein Szenario, das nur lose auf dem D&D Regelwerk basiert und eine Menge eigene Ideen und Regeln beinhaltet. Ich bin ein Bloodhunter, eine Art Monsterjäger, der Blutmagie beschwört, um seine Zauber zu wirken. Diese Art der Magie ist in der Welt nicht sehr gerne gesehen und wird mehr oder weniger Konsequent als verbotene Magie verfolgt.

Zu unserer Gruppe gehören noch eine Schurkin, eine Druidin und ein Mönch. Um den Mönch und die Druidin mache ich mit keinen Kopf, dem Mönch ist eh alles egal und die Druidin hat nur ihre Bäume im Kopf. Die Schurkin jedoch kommt aus etwa der gleichen Gegend, aus der ich abgehauen bin, um nicht am nächsten Galgen zu enden. Sie hat mittlerweile bemerkt, dass ich etwas verheimliche und ich kann nur hoffen, dass meine Persönlichkeit sie mehr überzeugt, als mein "Beruf".

Als Spieler und auch als SL finde ich solche Spannungen in den Gruppen immer sehr interessant. Das führt oft zu einer Dynamik, in welcher der anfängliche Hass durch das Erlebte nur noch oberflächlich zur Schau getragen wird und eigentlich längst verschwunden ist. Voraussetzung ist natürlich, dass die Spieler auch mitmachen und nicht auf Teufel komm raus einen (tödlichen) Konflikt vor sich her tragen.

chaosengel245 
Fragesteller
 01.06.2021, 19:36

Das Problem was ich hatte war, dass Praioten, also Priester/ Geweihte des Praios nach dem was ich finden konnte Hexen und andere Magienutzer, abgesehen von Weißmagiern, jagen. und da ich von Hexenverbrennungen in Verbindung mit der Praios-Kirche gelesen hatte machte mir das etwas sorgen.

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Jekanadar  01.06.2021, 20:34
@chaosengel245

Letztendlich bist du der SL und hast daher das letzte Wort. Wenn es die Umstände verlangen, können auch Feinde zu Freunden werden.

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chaosengel245 
Fragesteller
 01.06.2021, 21:13
@Jekanadar

gut ich hatte ja oben gesehen, die Informationen sind eher veraltet. Das Abenteuer hat keinen Zeitrahmen, da im Umfang unserer Bücher + Wiki erstellt. Ich werde also eher das Neuzeitliche nutzen.

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Also ob ihr es hinbekommt einen Praioten in die Gruppe zu bringen hängt tatsächlich sehr stark von den Spielern ab.

Unter normalen Umständen würde gerade eine Hexe niemals mit einem Praioten gemeinsam reisen, da diese die Hexen früher sehr stark verfolgt und getötet haben. In den jüngeren Zeitaltern gibt es die Verfolgung zwar nicht mehr so stark, aber das Verhältnis ist dennoch sehr angespannt und normalerweise versuchen Hexen den Praioten möglichst aus dem Weg zu gehen und halten auch ihre Fähigkeiten aus Angst vor ihnen häufig auch vor anderen Geheim.
Bei einem Schwarzmagier sollte das normalerweise ähnlich sein.

Vllt wäre es für den Spieler denkbar einen anderen Geweihten zu spielen, abgesehen von einem Praioten. Als Krieger würde zB ein Rondra Geweihter sehr viel Sinn machen. Wenn er aber unbedingt bei seinem Praioten bleiben möchte könnte es durchaus etwas schwieriger für die Gruppe werden.

Aber wie geschrieben hängt es stark von den Spielern ab und wie sie damit umgehen.
Wenn ihr eine gute Begründung dafür findet, dass der Praiot euch begleitet wäre es sicherlich auch möglich mal eine Ausnahme zu machen und von der norm etwas abzuweichen.
Vllt war der Praoit früher in seiner Kindheit mit dem Schwarzmagier oder der Hexe befreundet, so dass man ihn der alten Zeiten wegen eine Chance gibt, oder es ist für die Handlung zwingend erforderlich dass man ihn mitnimmt. Auch eine ungewollte gemeinsame Situation in die die Charaktere geworfen werden könnte dazu führen, dass die Charaktere trotz der Anfänglichen Abneigung zusammen arbeiten müssen, wenn zB ein Dorf in dem sie sich befinden angegriffen wird oder die Charaktere zusammen gefangen genommen werden. Und im Laufe der Zwanghaften Zusammenarbeit, beginnen die Charaktere dann vllt sich doch gegenseitig zu schätzen und zu akzeptieren.
Um mal ein Paar Beispiele zu nennen.^^

chaosengel245 
Fragesteller
 01.06.2021, 19:06

Ich werde das mit ihm absprechen.

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