Demographischen Übergang: Merkmale?

2 Antworten

  1. Phase: Wenn man im Alter versorgt werden will, dann muss man Kinder Zeugen. Davon macht man am besten viele, weil die Lebenserwartung niedrig ist. - Schlechte Medizinische Versorgung (Kein Antibiotikum) Eine Lungenentzündung, Mandelentzündung oder Ähnliches bedeutet meistens den Tod. Wenn es also blöd läuft, dann sind bei zwei Kindern beide tot, wenn man im Alter auf Hilfe und Ernährung am Bauernhof auf deren Hilfe angewiesen wäre. Daher lieber ein paar mehr zeugen.
  2. Phase: Neue Medikamente, hygienischere Bedingungen füren dazu, dass nicht mehr so viele Kinder sterben. Dadurch sinkt die Sterberate. Die Erwachsenen haben das noch nicht so ganz gepeilt und zeugen fröhlich weiter. Weil die Kinder überleben und viel gezeugt wird, steigt die Bevölkerung.
  3. Phase: Die Leute merken, dass die Kinder seltener sterben. Aber Kinder sind teuer. Also braucht man nicht mehr so viele. Sterberate (durch die tollen Medis) geht weiterhin zurück und es werden weniger Kinder gezeugt. Die Gesamtbevölkerung ist wieder stabil.
  4. Die Antibabypille wurde erfunden. Mit dem sogenannten "Pillenknick" geht die Geburtenrate drastisch zurück. Medizinisch hat sich nichts geändert (Sterberate ist stabil). Aber die Gesamtbevölkerung nimmt wegen weniger Babys ab.
  5. Alle sind sich einig, dass so zwei Kinder durchzufüttern okay sind. Die leben recht lange. Und als Elternteil ist man im Alter auch nicht mehr auf deren Hilfe angewiesen (Rente).
  6. Danach geht es dann mit der Geburtenrate und dem Bevölkerungswachstum wieder bergab. Eine weiterhing gute medizinische Versorgung führt zu keiner sich verändernden Sterberate. Aber nicht jede Frau will Kinder kriegen, aufziehen, kaum/kein Geld verdienen (Hausfrau und Mutter) und auf den Ehemann angewiesen sein. Darum entscheiden sich viele für die eigene Karriere. Wenn aber beide die Karriere vor Augen haben, entscheiden sich viele Ehepaare für kein, oder nur ein Kind. Das führt zu niedrigerer Geburtenrate und dementsprechend zu einer sinkenden Bevölkerungszahl.
5-Phasen-Modell

Neueres 5-phasiges Modell des demografischen Übergangs

In neueren Arbeiten (etwa ab den 1970er Jahren) wird vielfach zwischen fünf Phasen des demografischen Transformationsprozesses unterschieden:

  • Phase I – prätransformative oder Vorbereitungsphase (Agrargesellschaft):
  • Hohe, kaum voneinander abweichende Geburten- und Sterberaten.
  • Sterberate kann größere Schwankungen aufweisen und zeitweilig (durch Krankheiten, Seuchen, Hungersnöte, Kriege) die Geburtenrate übertreffen.
  • Sehr geringes Bevölkerungswachstum.
  • Phase II – frühtransformative oder Einleitungsphase (frühindustrielle Gesellschaft):
  • Die Geburtenrate bleibt konstant hoch, kann sogar aufgrund des verbesserten Gesundheitszustandes der Frauen leicht ansteigen
  • Langsames, meist nicht gleichmäßiges Absinken der Sterberate.
  • Die Bevölkerungsschere öffnet sich.
  • Phase III – mitteltransformative oder Umschwungphase (Übergangsphase):
  • Aufgrund besserer medizinischer Versorgung und verbesserter Hygiene fällt die Sterberate auf ein sehr niedriges Niveau; die Geburtenrate geht langsam zurück, aufgrund des veränderten generativen Verhaltens. Früher brauchte man für die Altersversorgung mehr Kinder, da man durch die hohe Sterberate davon ausging, dass rund 50 % sterben. Durch die bessere medizinische Versorgung setzt jetzt ein Umdenken ein und es ist ausreichend, wenn man weniger Kinder hat, da diese durch die verbesserte medizinische Versorgung auch mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben werden. Des Weiteren spart man Kosten, da Kinder im Alter von ca. 0–15 Jahren ein großer Kostenfaktor sind.
  • Das Bevölkerungswachstum erreicht seinen höchsten Stand.
  • Meistens öffnet sich in dieser Phase das „demografische Fenster“, das bedeutet, dass der Großteil der Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 ist, also im arbeitsfähigen Alter. Dieser Anteil ist größer als der Jugendsockel (Bevölkerung im Alter von 0 bis 15) und der Rentensockel (Bevölkerung im Alter ab 65). Somit gibt es mehr Menschen, die etwas erwirtschaften, als Menschen, die versorgt werden müssen. Als Folge erlebt das Land meist einen wirtschaftlichen Aufschwung.
  • Phase IV – spättransformative oder Einlenkungsphase (Industriegesellschaft):
  • Die Sterberate sinkt kaum noch; die Geburtenrate nimmt dagegen durch Empfängnisverhütung sehr stark ab.
  • Das Bevölkerungswachstum geht zurück, die Bevölkerungsschere schließt sich.
  • Phase V – posttransformative oder ausklingende Phase (postindustrielle Gesellschaft):
  • Geburten- und Sterberate sind stabil und niedrig.
  • Bevölkerungswachstum ist gering und unterliegt kaum Schwankungen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Demografischer_%C3%9Cbergang