Columbine shooting: keine Basement Tapes aber dafür Tagebücher?

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Es ist tatsächlich eine interessante und oft diskutierte Frage, warum die Tagebücher der Columbine-Schützen veröffentlicht wurden, während die "Basement Tapes" nicht veröffentlicht wurden. Es gibt mehrere Gründe dafür:

Beweismittel:

Die Tagebücher der Schützen, Eric Harris und Dylan Klebold, wurden als Beweismittel im Fall Columbine verwendet. Nachdem der Fall abgeschlossen war und die Ermittlungen abgeschlossen waren, wurden die Tagebücher möglicherweise als nicht mehr benötigt angesehen, um den Fall vor Gericht zu klären. Auf der anderen Seite wurden die "Basement Tapes" als potenzielle Beweise dafür betrachtet, wie Harris und Klebold andere Jugendliche beeinflussen könnten, ähnliche Taten zu begehen.

Öffentliches Interesse und Transparenz:

Die Veröffentlichung der Tagebücher könnte auch mit dem öffentlichen Interesse an solchen Fällen zusammenhängen. Die Öffentlichkeit sucht oft nach Antworten und einem besseren Verständnis dafür, wie solche Tragödien passieren konnten. Die Tagebücher könnten als Einblick in die Gedankenwelt der Täter dienen, was für manche Menschen wichtig ist, um die Tat zu verstehen.

Identifizierung von Risikofaktoren:

Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Tagebücher dabei helfen könnten, bestimmte Risikofaktoren oder Warnsignale für ähnliche potenzielle Gewalttaten zu identifizieren. Indem Forscher, Psychologen und Sicherheitsexperten diese Tagebücher studieren, könnten sie möglicherweise Muster erkennen, die dazu beitragen könnten, ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Emotionaler Einfluss der "Basement Tapes":

Die "Basement Tapes" wurden als viel emotionaler und persönlicher angesehen. In diesen Videos äußerten Harris und Klebold ihre Gedanken, Gefühle und Motivationen für ihre Taten. Sie zeigten auch ihre Waffen und sprachen über ihre Opfer. Die Sorge war, dass die Veröffentlichung dieser Tapes eine zusätzliche Ebene von Schmerz und Trauer für die Opferfamilien und die Gemeinschaft insgesamt hinzufügen könnte. Die Veröffentlichung hätte auch potenziell andere gefährden können, die sich von den Inhalten inspiriert fühlen könnten.

Insgesamt ist die Entscheidung, welche Beweise und Materialien in einem Fall veröffentlicht werden sollen, eine komplexe und kontroverse Frage. In diesem Fall wurden die Tagebücher als weniger sensibel und möglicherweise weniger emotional belastend angesehen, während die "Basement Tapes" aufgrund ihrer emotionalen Intensität und ihres potenziellen Einflusses auf andere Jugendliche zurückgehalten wurden.

Solche Handlungen lösen in der Öffentlichkeit natürlich Angst aus.

Und dann will man die Ursachen wissen und verhindern, dass es noch mal geschehen könnte.

Allerdings auch andererseits nicht so tief schürfen, dass man Ursachen finden könnten, die einem nicht behagen, weil sie eigenen Ansichten über richtige Gesellschafsforganisation zuwiderlaufen könnten.

Das "Schema F" ist dann immer das Bashing von Schuldigen. Beliebt ist es, Fernsehen oder Videospiele verantwortlich zu machen. Oder in diesem Falle noch banaler, zu unterstellen, die Täter würden durch Vorbildtaten aus dem Nichts dazu angeregt, mal eben so andere Leute zu erschiessen. Worauf sie ohnedem natürlich nie gekommen wären.

Damit hat man eine Erklärung, aber zugleich eine, die nicht zwischen den Lagern in der Gesellschaft politisch kontrovers ist. Da kann dann jeder mitmachen. Dann wird schnell irgendwas getan und dann ebenso schnell die Sache ad acta gelegt.

Generell sind ausnahmslos alle diese schnellen Erklärungen nach solchen Taten für die Tonne. Aber man muss ganz schnell irgendwas tun. Menschen müssen immer "irgendwas tun", wenn sie Angst haben. Das ist dann jeweils so schlau wie Masken, Lockdowns, Schulsperren oder Impfungen bei scheinbar unbekannten Krankheiten.

Dieses "irgendwas tun" steckt ganz tief in unserer biochemisch-psychischen Anlage. Es mit rationellem Denken abzugleichen, ist ein Irrweg.