ClickWorker - Habt ihr Erfahrungen damit?

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Ich möchte euch von Clickworker aus verschiedenen Gründen dringend abraten.

Der Eignungstest für Texter ist bis auf den obligatorischen Probetext sinnfrei. Das ist Unterstufen-Niveau und hat mit der Befähigung, gute Texte zu schreiben, nichts zu tun. Satzzeichen (bis auf grobe Schnitzer) interessieren Auftraggeber herzlich wenig. Wer kennt alle Komma-Regeln inklusive aller Ausnahmefälle? Kommas sind zu einem guten Teil auch künstlerische Freiheit, die man einsetzt, um bewusste Pausen und Satzstrukturen zu erzeugen. Für Werbetexte (und darum geht es auf Clickworker) ist dies aber ohnehin völlig belanglos. Desweiteren muss man einen Lückentext ausfüllen und Wörter ergänzen. Ich erspare mir zu dieser Lächerlichkeit weitere Kommentare. Ebenso möchte ich mich an dieser Stelle nicht über die unsägliche Idiotie durch die große Rechtschreibreform auslassen, die für Texter beispielsweise Seiten wie korrekturen.de (Tabellenvergleich: Was war damals richtig, was danach und was heute?) nötig machen. Und ja, ich habe im Bewertungssystem 4/4 Punkten bei Rechtschreibung und Zeichensetzung" für abgegebene Clickworker-Texte erhalten, ebenso für "Satzbau", "Grammatik" und "Verständlichkeit". Obwohl auch "meine anderen Eigenschaften" mit mindestens 3/4 Punkten bewertet wurden, ging bisher jeder Werbetext zur Überarbeitung an mich zurück. Zusätzlich kann der Korrektor eigene Bewertungen nach Schulnoten vornehmen (doppeltes, unverständliches und überflüssiges Bewertungssystem), wodurch sich weiterer Widerspruch ergibt. Wie können die Kriterien meiner Texter-Qualitäten beim selben Auftrag einmal "sehr gut" sein und dann wieder nur 3/4 Punkten erreichen? Dies ist Nummer 1 der haarsträubenden Unlogik, die in der "Clickworker-Redaktion" herrscht. Man will auch gar nicht genau wissen, welche "Profis" da sitzen und kommentieren, kann es sich aber gut vorstellen. Wenn die selbsternannten Germanistik- und Text-Experten schon Erbsen zählen, dann sollten sie doch wenigstens Recht behalten und die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik selbst anwenden, nicht wahr? Genau das ist aber nicht der Fall. Ich könnte hier ein Beispiel anführen, bei dem der pingelige "Korrektor" schnell kleinlaut wurde, als ich seine "Korrektur" korrigierte, weil er bei der Bemängelung meiner Deklination leider daneben lag. Ja, das macht Spaß, sich mit diesen "Fachleuten" herumzustreiten und bald mehr zeitraubende Kommentare zu lesen und irgendwelche albernen Wünsche (für den Ego-Trip des Korrektors) zu erfüllen, als sich auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Aus meinen sonstigen SEO-Texter-Erfahrungen kann ich nur sagen, dass meine Kunden zum weitaus größten Teil sehr zufrieden waren und ich auch bezüglich Blog-Artikeln, Übersetzungen und Ratgebertexten bisher sehr viel positive Rückmeldung bekommen habe. Soviel Widersprüchlichkeit zwischen der Auftragsanweisung und dem Kommentar der Korrektoren, derartige Undurchsichtigkeiten bei den konkreten Wünschen zur Texterstellung und unfassbar unprofessionelle Arbeitsanweisungen (Laut allgemeiner Anleitung soll der Text z.B. 200-255 Wörtern entsprechen, im Kommentar des abgelehnten Textes ist die Rede von 100-200), sind eine Zumutung und schlicht unerträglich.

Und wer sich jetzt über die vielen Anführungszeichen wundert, dem sei gesagt, dass diese hervorragend zum System Clickworker passen: Alles ist Pseudo. Pseudo-professionell, pseudo-gutbezahlt und pseudo-qualitativ. Es wird mit großzügigen Boni gelockt, die sich angesichts des immensen Zeitaufwands durch oben geschilderte Willkür schnell in Luft auflösen. Ich möchte Plattformen wie textbroker.de keinesfalls empfehlen, aber trotz derselben miserablen Bezahlung und des willkürlichen Sterne-Systems (man kann Sterne im Netz nur noch hassen), gibt es einen entscheidenden Vorteil ggü. Clickworker: Der Kunde sieht den eingereichten Text sofort und kann diesen unverzüglich annehmen. Dadurch bekommt der Kunde seinen Text, kann diesen ggf. selbst mit Änderungswünschen zurückgeben und der Texter erhält seine Vergütung. Einfach und effektiv. Im Gegegnsatz dazu wartet der Kunde bei Clickworker mitunter wochenlang auf seinen Text, da der Plattform die andauernd abgewiesenen Texter davonlaufen. Dem Kunden muss der Text gefallen, nicht der Redaktion! Abschließend sei noch die unnötig umständliche Aufmachung der Plattform-Funktionen erwähnt, die bei Kunden wenig Vertrauen schaffen dürfte und für den Texter zu unübersichtlich ist.

Fazit: Auf Clickworker fühlt man sich der unlogischen, willkürlichen und damit unproduktiven Kritik der sog. Korrektoren ausgesetzt, die allerdings selbst einen Kurs in "Stil, Rechtschreibung und Grammatik" dringend nötig hätten.