Birkenpollenallergie, Baum fällen?


25.02.2023, 10:18

Will den Baum nur sehr ungern fällen.

2 Antworten

Nein.

Grundsätzlich würde ich davon abraten, einen Baum wegen einer Allergie zu fällen.

Denn Bäume erfüllen sehr wichtige und essenzielle Aufgaben innerhalb eines Ökosystems: So produziert ein durchschnittlicher Laubbaum, der zwischen 15 und 20Meter hoch ist, im Rahmen der Photosynthese rund 3Millionen Liter Sauerstoff pro Jahr. Ein Mensch benötigt im Ruhezustand rund 18Liter pro Stunde zum Atmen, während ein ausgewachsener Laubbaum pro Stunde für bis zu 20Menschen lebensnotwendigen Sauerstoff produziert.

Die Hänge-Birke (Betula pendula) ist ein in Wäldern, auf Waldschlägen, Heiden und Ödflächen fast ganz Europas wachsender, bis zu 25Meter hoher Laubbaum. Außerdem handelt es sich bei Betula pendula um ein Pioniergehölz auf Schlagflächen oder nach Windbrüchen. Somit stellt die Hänge-Birke einen wichtigen Baum für Schmetterlinge/ Falter dar. Darüber hinaus sind Birken Lebensraum für viele Pilze, Flechten, Moose, weitere Insekten und Säugetiere. Außerdem nutzen das Birkhuhn und der Birkenzeisig Birkensamen und -knospen als wichtige Winternahrung.

Desweiteren stellen Birken nur geringe Ansprüche an Klima und Boden und können so an den verschiedensten Standorten Europas wachsen. Schließlich kam man noch sagen, dass Birken - genau wie alle anderen Pflanzen auch - über ihre Wurzeln den Boden festhalten und so vor Bodenerosion schützen.

Das Problem an windbestäubten Arten - wie Betula pendula - ist jedoch, dass diese sehr viele Pollen, die zu Alergien führen können, ausschütten. Bei der Hänge-Birke fällt diese Pollenausschütung in den Zeitraum von Ende März bis Ende April. Tatsächlich wird die Pollenflugzeit in Deutschland wegen der immer milderen Winter und immer mehr eingewanderten Pflanzen immer länger. So verlängern eingewanderte Pflanzen - wie Ambrosia - die Pollensaison von August bis Oktober. Ein weiterer Nachteil der eingewanderten windbestäubten Pflanzen ist, dass sie häufig sehr aggressive Pollen verbreiten. Doch auch der Klimawandel und die Umweltverschmutzung rufen immer mehr Allergien hervor. Denn unter Hitze und Trockenheit produzieren windbestäubte Pflanzenarten sehr viele und aggressivere Pollen. Das hat damit zu tun, dass sich die Pflanzen mit besonders vielen Pollen vor dem Aussterben aufgrund der Wetterextreme schützen wollen, während sie gleichzeitig auch ihr Immunsystem hochfahren, indem sie spezielle Proteine, die die Pollen aggressiver machen, synthetisieren, um sich so vor den schlechten Umweltbedingungen zu schützen. Aber auch Abgase und andere Luftverschmutzungen machen Menschen aufgrund der gereizten Schleimhäute empfänglicher für Allergien.

Vor einer Pollenallergie kam man sich jedoch auch weitestgehend schützen, indem man die Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers auszieht, die Haare vor dem Schlafengehen gründlich ausbürstet oder wäscht, die Bettwäsche mindestens einmal pro Woche wechselt, die Wäsche im Haus trocknet, Möbeloberflächen feucht abwischt, Teppiche, Polstermöbel und Böden absaugt, das Fenster während des Schlafens geschlossen lässt und Luftreiniger aufstellt. Auf diese Weise kann die Hänge-Birke trotz Pollenallergie stehen bleiben und ihre vielfältigen ökologischen Funktionen erfüllen.

Diese Informationen stammen aus meinem absolvierten Biologie-Studium, meinem derzeitigen Geographie-Studium, https://www.sauberenergie.de/waldschutz/waldwissen#:~:text=Gute%20Luft%20zum%20Atmen,(...); 25.02.2023; https://www.vdberk.de/baume/betula-pendula/; 25.02.2023; https://www.bionity.com/de/lexikon/Birken.html; 25.02.2023; https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Pollenallergie-Was-hilft-im-Alltag-gegen-Heuschnupfen,allergie172.html; 25.02.2023 sowie "KOSMOS Tiere und Pflanzen DER GROSSE KOSMOS-NATURFÜHRER Über 1900Arten C 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wenn du den Baum fällen darfst, geht das nach dem 28.02. nicht mehr, wegen Brutschutz. Über 10 cm Durchmesser, gemessen in 1 m Höhe, brauchst du eine Fällgenehmigung!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung