Bezness, wie damit umgehen?
Liebe Community,
meine Frage handelt sich um ein Delikatess Thema.
Meine Cousine lebt mit einem Flüchtling aus Pakistan und gemeinsamen Kind seit zwei Jahren zusammen. Nun ist die Situation zwischen den Beiden eskaliert, es kam zu Handgreiflichkeiten von seinerseite aus. Der Streit entfachte, als sie eine Beteiligung an den Nebenkosten für die Wohnung und Verpflegung für den Kleinen von ihm forderte.
Nun die Hintergründe.
Er 36 Jahre alt, seit 2015 in Deutschland. Davor 6 Jahre in Griechenland. Sehr gläubig ( seine Aussage!) Angeblich nie verheiratet und keine Kinder, außer gemeinsames Kind mit meiner Cousine.
Sie 33 Jahre, geschieden, 3 Kinder aus erster Ehe. Christin, nicht sonderlich gläubig. Raucht und feiert gerne.
Kennengelernt haben sie sich in einer Bar, nach kurzer Kennlernphase ist er bei ihr eingezogen. Nach 4 Monaten war sie schon schwanger! Davor bekam er eine Absage vom BAMF und musste ausreisen. Er ging in Berufung, sie bezahlte den Anwalt. Sie klagt immer mehr über finanzielle Sorgen, obwohl er arbeitet. Sie kapselt sich immer mehr ab.
Meine Tante hält mich über die Geschehnisse am laufen. Sie weicht jeglichen Fragen über Familie und Beziehung aus.
Ich weiss nicht, wie ich an sie rankommen soll. Ich weiss es geht mich nichts an, aber sie wirkt immer trauriger und verschlossener. Für mich sieht die Beziehung nach Bezness aus.
Wie seht ihr das, sollte man sich überhaupt einmischen, oder einfach warten bis sie auf einen selber zukommt und nach Hilfe fragt?
3 Antworten
So wie du das schilderst, stimmt da tatsächlich was nicht.
Allein das mit seinem Glauben ist widersprüchlich: wenn er "sooo" gläubig wäre (wie er offenbar behauptet), dann müsste er ALLEIN für den Unterhalt der Familie sorgen. Nur wenn seine Frau will, kann sie noch zusätzlich arbeiten. Außerdem würde er mit deiner Cousine als gläubiger Moslem nur ein Kind zeugen, wenn er mit ihr (muslimisch) verheiratet wäre. Und er müsste den Kontakt zu ihrer Familie (also auch zu dir) eher fördern als verhindern, denn Familie ist im Islam ein hohes Gut. Er wäre laut Quran verpflichtet, sie immer gut zu behandeln, ihr niemals Schmerz oder Leid zuzufügen. - Mein Mann ist auch Moslem, daher weiß ich, dass das so sein sollte. Ansonsten wäre der Mann nicht wirklich gläubig.
Ob du nun von dir aus nachhaken solltest, ist natürlich schwer zu sagen... Aber ehrlich gesagt würde ich schon dem Ganzen nachgehen. Vielleicht mal (mit ihm) zu dir einladen? Dann kannst du dir ein besseres Bild auch von ihm machen. Oder ein Treffen mit ihr allein arrangieren und sie zumindest mal vorsichtig auf mögliche Risiken hinweisen? - Belehrungen würde ich allerdings vermeiden, denn wenn sie in ihn "blind" verliebt ist, wird sie sowieso keine rationalen Argumente akzeptieren. Leider geht es vielen von uns deutschen Frauen so, dass sie sich "blind" in ausländische, "exotische" Männer verlieben. Viele vergessen dabei, dass es überall auf der Welt Ar***löcher gibt oder dass bikulturelle Beziehungen eine echte Herausforderung sind. - Ich hatte da zwar "Glück" mit meinem Mann, aber kenne einige, die tatsächlich von Bezness oder ähnlichem betroffen sind.
Deine Bedenken sind also nicht unbegründet. Signalisiere der Cousine am besten, dass du auf jeden Fall für sie da bist, wenn sie dich braucht. Aber leih ihr bitte kein Geld, denn das bestärkt ihr Verhalten am Ende nur noch.
Danke, dass du deine Erfahrungen teilst. Die gegenseitigen Besuche sind selten geworden, wenn sie uns besucht oder generell die Verwandtschaft, kommt er nicht mit, bleibt zu Hause oder bei Freunden. Wenn man bei ihnen zu Hause zu Besuch ist, bekommt man von ihm nur ein kurzes " Hallo, wie geht's?" Danach schließt er meistens die Tür im Wohn- oder Schlafzimmer hinter sich und fängt lautstark auf Urdu zu telefonieren an. Sie entschuldigt sein Verhalten damit, dass er seine Familie vermissen würde und deshalb seine Ruhe haben möchte. Jegliche Warnungen schlägt sie in den Wind, sie entschuldigt und rechtfertigt ihn ständig. Auch auf seine Aussagen wie, sie kann nicht kochen, keine Kinder erziehen und generell wäre sie keine gute Frau, lächelt und scherzt sie nur weg. Mir fehlen einfach nur die Worte dazu.
Sehr gute, aber schwierig zu beantwortende Frage. Vielleicht findest Du einen Weg, daß sie sich Dir anvertraut? Zuerst vielleicht einfach mal eine Kaffee/Tee-einladung arrangieren?. Da meistens leider auch viel Scham im Spiel ist,nützt ein ungewollter "Eingriff" wenig. Aber auf jeden Fall würde ich einen Versuch machen, damit sie merkt, daß du ihr Problem erkennst sie nicht allein damit fertig werden muß. Eine schreckliche Situation für sie und ihre Kinder,aber natürlich auch für alle, die davon wissen.
Das kann eigentlich immer falsch sein, was man bei so einem Fall vorschlägt, so aus der Ferne. Aber wenn ich höre "sehr gläubig" und "Kennengelernt haben sie sich in einer Bar, nach kurzer Kennlernphase ist er bei ihr eingezogen.", dann bin ich
schon mal skeptisch. Und er lebt mit ihr zusammen, hat mit ihr ein Kind, aber
von Heiraten war bisher nicht die Rede? Sorry, aber ich würde nicht darauf warten
bis sie von sich aus irgendwas sagt. Hier stimmt einfach was nicht, meinem Gefühl nach. Vielleicht solltest du aber dir noch woanders Unterstützung holen, nur für alle Fälle, vielleicht bin ich auch zu skeptisch. Aber wäre es meine Cousine, würde
ich auf jeden Fall wissen wollen, was für Verhältnisse da vorhanden sind.
Das hört sich leider doch sehr nach "Schema F" an. Ich sage es mal knallhart, wenn sie dir nicht klar darlegen kann oder will, wieso es Geldprobleme gibt -
dann gibt es auch keine Geldprobleme, sondern unangemessene Ausgaben.
Ich weiss aus dem Stegreif leider auch keine Lösung, aber Anifin hat zumindest da einen konstruktiven Vorschlag (meiner wäre etwas rabiater).
Vorab, ich finde es absolut nachvollziehbar, dass der Mann seinen Eltern etwas Geld schickt, auch regelmäßig, aber wenn sie sich wegen seinen Eltern ständig Geld leihen muss, dann hat er sein Limit überschritten und nutzt sie einfach nur aus. Und ich tippe mal darauf dass er das nur deswegen macht, weil sie es auch zulässt. Es wird vielleicht schwierig, aber sehr wichtig, dass sie das erkennt, dass sie nicht seinen Verwandten finanziell verpflichtet ist.
Ich weiss auch nicht mehr was ich darüber denken soll. Nachdem sie erneut wieder bei mir Geld leihen wollte, fragte ich sie, ob er so wenig verdienen würde. Denn sie arbeitet auch und dann noch das Kindergeld für vier Kinder + Unterhalt für drei Kinder. Eigentlich genug Geld um über die runden zu kommen. Sie verneinte und meinte er verdiene eigentlich genug, er würde nur etwas Geld seinen Eltern in Pakistan zukommen lassen. Wie hoch der Betrag monatlich ist, ließ sie unbeantwortet. Ich erfuhr auch, dass sie nicht nur bei mir regelmäßig Geld leiht. Sie lebt in einer Mietwohnung und fährt ein altes Auto, trägt keine schicken Klamotten. Wo ist das ganze Geld, frage ich mich.