Ballettgruppen für Erwachsene...?
Hallo Zusammen,
ich hab irgendwie immer noch keine passende Ballettschule bei mir in der Nähe oder auch weiteren Nähe gefunden.
Aber mich würde mal interessieren, warum Ballettgruppen bei Erwachsenen eigentlich immer so ein "Haufen" sind. Bitte nicht falsch verstehen. Aber es kommt bei mir immer so an. Wenn man in andere, jüngere Kurse schaut, dann sieht das immer ganz anders aus. Alleine schon die einheitliche Kleidung macht es zu, ja wie soll ich sagen, einfach zu einer richtigen Ballettgruppe.
Ich weiß, man will Erwachsenen keine Vorschriften machen und so. Aber letztlich gehört es ja auch in gewissermaßen zum Ballett. Es macht ja den Flair aus, das Wohlfühlen und das Gesamte. Genau wie die Strenge, das korrigieren falscher Bewegungen usw.
2 Antworten
Also ich leite selber so einen "Haufen".
Den jungen Mädels ist es wichtig sich mit den anderen zu identifizieren.
Die erwachsenen Frauen und Männer wollen sich dagegen ein wenig abgrenzen.
Die mit 30 anfangen Ballett zu machen, tun das eh nicht um auf der Bühne zu stehen.
Ich biete übrigens auch Barré an (an das Ballett angelehntes Fitness).
Hallo,
lieb, dass Du antwortest.
Der "Haufen" war auch nicht böse gemeint, aber es kommt einfach nicht rüber als Ballettgruppe. Mir ist nur einfach wichtig, dass ich mich nicht mit einem Bühnenauftritt identifiziere, sondern eher mit dem Ballett und der Gruppe selbst. Wenn ich mich auf etwas einlasse, wie z.B. dem Ballett, dann möchte ich mich voll drauf einlassen, mich wohl fühlen und wissen, dass diese Zeit einfach meine Zeit mit dem Ballett ist. Und da mag ich mich eben gar nicht abgrenzen oder so, sondern möchte darin aufgehen. Egal wie schwer manchmal der Weg auch ist.
Mit dem Barré finde ich toll. Da habe ich auch schon drüber nach gedacht. :)
Ballett braucht den Kinderkörper, der noch flexibel ist, um Ballett zu sein. Nur der noch im Wachstum befindliche Körper kann die Dehnungen und etwa das Auswärts-Drehen der Beine noch ausführen.
Ist das einmal verknöchert, dann ist der Tänzer als Tänzer nicht mehr ernst zu nehmen. Vielleicht ist er gesünder, doch er wird niemals mehr groß werden als Künstler.
Darauf folgt, dass Erwachsenen Ballett naturgemäß ein Hobby-Image anhaftet.
Weißt Du, was unseren Jugendlichen gesagt wird: "Ihr tanzt diesen Part nicht? - Liegestütze in der Pause!" oder "Ihr wollt Wasser trinken? - Denkt Ihr, dass ihr im Turnier etwas trinken dürft? Wir trainieren und das auch bei den Einschränkungen".
Wenn die Trainerin das zu einem Erwachsenen sagt, der gerade trinken will, - wird sie sich nicht durchsetzen und ihre Autorität ist weg. Daher sagt sie es nicht.
Die Jugendlichen werden zur Sau gemacht, wenn sie eine der typischen Jugend-Moden im Tanzsaal anhaben. Ein Erwachsener bleibt weg. Ein Jugendlicher verstummt beschämt und zieht etwas anderes an.
Und damit sind wir bei der Antwort auf Deine Frage angelangt. Erwachsene als Balletttänzer lassen sich nicht mehr verbiegen und daher bilden sie "einen Haufen".