Autisten: Stadt oder Land?!

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Land 67%
Stadt 33%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt auf die Person an.

Manche lieben die Anonymität der Großstadt, z.B. dass sie nicht mit Nachbarn reden müssen und niemanden grüßen müssen. Die vielen Bekannten, gegenseitige Kontrolle und strenge Normen im Dorf würden sie aufregen. Auf dem Land kennt jeder jeden, ständig wird Small Talk gepflegt und die Wege sind so weit, dass man täglich Auto fahren muss.

Andere lieben die Einsamkeit in winzigen Dörfern, z.B. dass es dort mehr Tiere als Menschen gibt und es sehr ruhig ist. Der ständige Verkehrslärm, der Gestank und die Menschenmassen in der Stadt würden sie aufregen. In der Stadt kann man nicht mal aus dem Haus laufen, ohne vorsichtig nach links und rechts zu gucken. Überall ist was, alles dröhnt und blinkt, nie hat man Ruhe.

Das kommt - wie bei Nicht-Autisten auch - auf den Einzelfall an.

Ich könnte mir vorstellen, vielen Autisten sagt ein Leben auf dem Lande mehr zu (mir z.B. auch) - einfach wegen der mehrheitlich weniger intensiv ausfallenden Belastung durch Reize.

ich dernke, es ist wohl ganz unterschieddlich. Auch wo man aufgewachsen ist, was man gewöhnt ist.

Ich habe einen Bekannten, der ist auf dem Dorf aufgewachsen. da kommt er gut klar. als ich mal mit ihm und Familie in der Nachbarstadt zum Kaffee war, war er völlig verwirrt- viel zu viel Eindrücke, das war nichts für ihn.. völlig unglücklich.

Umgekehrt sagte seine Mom mal, er hatte einen Freund, der war eben in der Stadt aufgewachsen.. als der für ein paar Tage zu Besuch kam, hat der sich da nicht wohlgefühlt- er hatte fast Angst.. "so wenig, so wenig". Hm, was denn? So wenig Leute, wo sind sie?. Das war für ihn wohl total seltsam.

Es muss immer der Mensch selbst für sich festlegen, wo er wie leben will. Egal ob es ein Autist ist oder ein Mnesch mit keiner- oder anderen Diagnosen.

Ob Land, Dorf, Kleinstadt, Großstadt, normale Städte, Stadtrand, ... alles hat Vor- und Nachteile. Ob es besser ist, hängt von anderen Faktoren ab als allein eine Autismusdiagnose.

Aber- bei Autismus ist es für jene einfacher, die in größeren Städten geboren sind, weil sie vieles besser kompensieren können- Verkehrslärm zum Beispiel. Selbst Nichtautisten haben mit dem Umstellung da teils massive Probleme, wenn sie spätestens nach der Berufsausbildung vom Dorf in die Städte ziehen wegen der Arbeit.

halbsowichtig  15.09.2014, 16:48

Können Autisten sich wirklich leichter an Lärm gewöhnen, wenn sie damit aufwachsen? Darüber könnte man lange diskutieren.

Denn es kann genauso gut sein, dass auf dem Land viele "komische Hinterwäldler" leben, die nie mit so vielen Reizen geflutet wurden, dass sie auffällig geworden wären. Ihr Leben verlief vielleicht ruhig genug, so dass sie langsam aufwachsen und ihr Bisschen Umfeld kennenlernen konnten.
Wenn sie in der Stadt aufgewachsen wären, dann wären sie schon als Kinder überflutet worden, ihre Entwicklung wäre dadurch gestört worden und sie hätten eine Autismus-Diagnose bekommen.

Das nur mal als Idee in den Raum gestellt ... ;-)

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Ich denke das ist ganz unterschiedlich, wie bei allen Menschen. Der Eine fühlt sich in der (Groß)Stadt wohler, der andere auf dem Land. Ich persönlich würde mich in Berlin sehr unwohl fühlen.