Ausbildung Abbrechen oder durchziehen?
Hallo Leute,
ich bin gerade an so einem Tiefpunkt indem ich mich nicht mehr so gut fühle. Ich mache meine Ausbildung jetzt seit 1,5 Jahren (könnte auch schon 1 und 3/4 sein). Ich habe bis Anfang September eigentlich alles gerne gemacht und habe auch viel Spaß mit Kollegen. Ab und zu gab es auch mal nicht so gute Tage aber sowas gehört dazu. Seit Anfang September fühle ich mich nicht mehr gut genug. Habe das Gefühl alles was ich mache ist falsch, mein Wissenstand für die Praxis ist nicht weit genug nach den Jahren und bin nur noch schlecht gelaunt. Ich gehe eigentlich gerne zur Arbeit, aber irgendwie fühle ich diese Zeit gerade nicht mehr so wie früher. Ein Grund wo ich denke wieso das so ist, wäre meine Zwischenprüfung die ich geschrieben hatte und das beste daraus machen wollte und noch unter diesen Stress stehe. Dazu kommt noch dass ich mir selber Druck mache und ich mit meinen 18 Jahren damit nicht klar komme (Ich vergleiche es mal als wäre man von einem Abend zum anderen berühmt geworden und man mit diesem Druck nicht klar kommt).
Habt ihr Tipps bzw. so etwas selber schon durchgemacht? Hatte auch auf Arbeit 2 Verantwortliche für mich angesprochen und diese wissen auch nicht so genau weiter.
2 Antworten
Hey, wenn es so viel Spaß machen würde, wie Du Dir wünschst, müsstest Du dafür Eintritt bezahlen. Ist aber nicht so.
Sowas hat Höhen und Tiefen, ist ganz normal. Wenn man aber an jedem Tiefpunkt aufgibt und aussteigt kommt man immer weiter runter.
Zieh es durch. Mach 'n Erfolg draus.
Wer macht dir den Druck? Richtig, du. Und warum machst du das? Wie waren deine bisherigen Leistungen - sind die Ausbilder mit dir zufrieden?
Ich hatte zu Beginn der Ausbildung (in den ersten vier Monaten) eigentlich durchgängig das Gefühl, dass ich den Scheiß nicht will und am liebsten gar nicht mehr hingehen wollte. Um die Story abzukürzen: Ich hab mich durchgebissen, hatte dann richtig Spaß, hab eine Menge gelernt und profitiere bis heute - 10 Jahre nach Ende der Ausbildung - immer noch von dieser Zeit und dem Wissen, das ich dort erlangt habe.
Das sind doch super Leistungen, Glückwusch!
immer die selben kack Fehler, lerne daraus nicht
Profi-Tipp: Dann nimm dir dafür extra viel Zeit. Und Spoiler: Auch als langjährige Fachkraft ist man genau davor nicht geschützt. Ich habe heute einen Arbeitsvorgang, den ich prinzipiell einmal falsch mache, den ganzen Mist stornieren muss und die Soße dann nochmal machen darf. Ja, doof und ärgerlich. Aber hin und wieder leider auch Tatsache.
will vermutlich einfach zu viel bzw. erwarte ich zu viel von mir
Lass mal los - auch einfacher gesagt als umgesetzt. Du machst bereits einen sehr guten Job mit den Leistungen! Sei einfach auch mal fünf Minuten stolz auf dich! Dazu hast du durchaus Grund.
Danke Erstmal. Wie meinst du das mit extra viel Zeit nehmen?
Schwierig loszulassen. Hat viel mit meiner Vergangenheit zu tun. Möchte immer das beste daraus machen und will das andere auch sehen, dass ich das beste mache. Bin auch überhaupt kein guter Mensch im Bezug auf sich selbst loben. Mache mich immer schlechter als es ist und könnte nur stolz darauf sein wenn ich wirklich etwas erreicht habe. 🙃
Wie meinst du das mit extra viel Zeit nehmen?
Führe den/die Arbeitschritt/e, wo du immer wieder einen Fehler produzierst, ganz bewusst, langsam und ordentlich aus. Dann nochmal kontrollieren und sicherstellen, dass alles passt. Mit der Zeit wächst sich der Fehler dann aus.
Mit Anfang 20 war ich auch noch deutlich perfektionistischer veranlagt als heute. Man möchte es seinem Ausbilder natürlich beweisen und ich hatte immer das Ziel, die perfekte Leistung abzuliefern. Mittlerweile mit Ü30 bin ich gnädiger mit mir. Ich bin immer noch perfektionistisch, aber ich kann viel besser damit umgehen, wenn ich eben keine Perfektion abliefere.
Hab vor Kurzem eine Fortbildung abgeschlossen, alle Noten waren eine 1,0. Allerdings habe ich nicht bei allen Klausuren die vollen Prozentpunkte abgegriffen. Wenn man es auf alle Klausuren hochrechnet, habe ich die 100 % um 0,16 % verfehlt. Dreimal darfst du raten, was überwiegt: Die Freude über die 1,0 auf dem Zeugnis oder der Ärger über die fehlenden 0,16 % zur Perfektion... Komplett lächerlich, von außen betrachtet.
Muss ich mal versuchen. Ja bin halt ziemlich jung und daher kommt dieses „ich will der beste sein“. Kann man leider nicht von heute auf morgen ändern :(
Krass herzlichen Glückwunsch. :)
Druck würde ich mir selbst die Schuhe schieben aber auch Bisschen vom Chef der dies aber bestimmt nur nett meint. Leistungen sind eigentlich sehr gut nur 1 und 2 in 3 Semestern. Alle sind zufrieden bloß, mache ich immer die selben kack Fehler, lerne daraus nicht und will vermutlich einfach zu viel bzw. erwarte ich zu viel von mir.