Aufgaben Sozialpädagogin in Behindertenwerkstatt
Ich habe in der nächsten Woche ein Bewerbungsgespräch in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Das wäre ein duales Studium der sozialen Arbeit, Schwerpunkt soziale Dienste. Nun bin ich gerade dabei, mich auf diesen Termin vorzubereiten. Soweit bin ich durch nur stößt mir die Frage "Wie stellen Sie sich ihre Aufgaben vor" noch etwas auf. Mir ist klar, dass ich höhere Aufgaben hab, als die angestellten Heilerzihungspfleger, jedoch was sind das für welche? Wie soll ich es formulieren? Was wären in der Ausbildung meine Aufgaben? Ich bitte um Mithilfe. P.S. Es soll nicht so wirken, als hätte ich davon keine Ahnung oder als hätte ich mich einfach aufs gerade Wohl auf diese Stelle beworben. Es interessiert mich sehr, nur möchte ich nichts falsches sagen.
1 Antwort
Ich glaube, du solltest dich von dem Gedanken verabschieden, dass du nach Abschluss deines Studiums gleich "höhere Aufgaben" übernehmen würdest (und erst Recht während deiner Ausbildungsphase). Sehr viele Sozialarbeiter und Sozialpädagogen übernehmen in Behindertenwerkstätten dieselben Aufgaben wie Heilerziehungspfleger oder andere Fachkräfte.
Je nachdem, in welchem Bereich die Menschen in der Werkstatt beschäftigt werden, unterscheiden sich die Aufgaben der pädagogischen Mitarbeiter. Manche Menschen werden mehr oder weniger einfach nur beschäftigt, ohne dass sie etwas produktives leisten. Dabei könnte es z.B. deine Aufgabe sein, diese Tätigkeiten anzuleiten, den Menschen eine Rückmeldung zu geben, sie zu motivieren, die Zuordnung zu anderen Tätigkeiten zu koordinieren usw. Unter Umständen könnte es auch mal vorkommen, dass du bei einem der Menschen mit Behinderungen eine Windel wechseln musst o.ä. (je nachdem, welche Einschränkungen vorliegen).
Teilweise werden Menschen mit Behinderungen aber auch im produktiven Bereich beschäftigt, dort müsstest du z.B. feststellen wer für welche Tätigeit geeignet ist und dementsprechend alles in die Wege leiten und kontrollieren (z.B. für die Produktion von Werbeflyern oder Kinderspielzeug).
Das sind aber nur Beispiele für Tätigkeiten. Je nach Größe der Werkstatt und dem Schwerpunkt der Behinderungen und Möglichkeiten usw. können sich die Aufgabenstellungen auch noch weiter unterscheiden. Grundsätzlich sieht es in einem Bewerbungsgespräch immer gut aus, wenn du dich für verschiedenste, auch "schmutzige" Aufgaben interessierst. Die Unterscheidung mit den "höheren Aufgaben" solltest du unbedingt weglassen, weil allein der Ausdruck ein böses Fettnäpfchen sein könnte.