Anime: Lady Georgie. War das andere Ende, als im Manga, so geplant?

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Nein, solche Themen ließen sich zur Entstehungszeit des Anime im TV noch nicht anschneiden. Innerhalb von Manga war das kein Problem, aber im TV konnte man keine Beziehung zwischen als Geschwistern Aufgewachsenen darstellen. Das waren halt TV Konventionen, für die Manga-Inhalte angepasst werden mussten. Beispielsweise war Ende der 70er und Anfang der 80er die Glanzzeit des klassischen Shonen Ai Manga, wie Kaze to Ki no Uta, Natsu e no Tobira, Heart of Thomas oder MW. Warum sind diese ungemein erfolgreichen Werke zu ihrer Entstehungszeit nicht als TV Serien umgesetzt worden, obwohl die Verkaufszahlen der Manga durch die Decke gingen? Weil die Thematik Homosexualität noch nicht im TV geschweige denn in Anime angekommen war zu der Zeit. Genau das selbe mit diesem Quasi-Inzest bei Lady Georgie. Die Themen von Candy Candy waren wohl unbedenklicher, wobei ich sie aus heutiger Sicht auch noch als sehr gewagt einschätze.

antares2508 
Fragesteller
 19.03.2017, 22:17

Weißt du eigentlich, ob Candy Candy auch als DVD-Umsetzung geplant ist? Den Anime habe ich leider nie gesehen, der wurde auch nie bei uns gezeigt. Inzest fand ich das eigentlich nicht, wenn man das ganz genau betrachtet, denn Georgie, Abel und Arthur sind ja keine Blutsverwandten. Ich habe gelesen, dass der Manga erst nach dem Ende des Anime beendet wurde, also 1984, während der Anime 1983 produziert wurde. Kann es auch damit zusammenhängen, da noch nicht ganz klar war, wie der Manga enden soll?

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Flimmervielfalt  19.03.2017, 22:32

Nein, es waren die TV Konventionen. Und ich sprach von Quasi-Inzest, nicht von Inzest. Candy Candy gibt es komplett auf DVD. Erst gab es lange nur den kurzen Kinofilm, jetzt aber auch die TV Serie mit englischen Untertiteln aus Taiwan. Davor hatte ich Candy Candy im polnischen TV aufgenommen. Quellen gibt es also. Und noch viele weitere tolle Serien, über die wir noch gar nicht sprachen.

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antares2508 
Fragesteller
 24.03.2017, 11:00
@Flimmervielfalt

Dieser Candy Candy "Film" aus dem Jahr 1992 (habe ich bewusst in Anführungszeichen geschrieben), geht ja auch nur 26 Minuten, also genauso lang wie eine stinknormale Serien-Episode. Warum wurde das als Film bezeichnet? Wird dort in 26 Minuten alles aus der Serie extrem komprimiert zusammengefasst?

Zu Georgie noch: Mir fiel beim Lesen des Manga auf, dass die Kindheit von Georgie, Abel und Arthur nur sehr kurz und knapp abgehandelt wird. Ich glaube, das geht nur einen oder einen halben Band. Mrs. Buttmann, also Georgie's Stiefmutter, hat im Gegensatz zum Anime auch nur eine äußerst kleine Rolle. Das finde ich irgendwie schade, denn gerade aufgrund der Fokussierung auf die Kindheit der Geschwister im Anime während der ersten ca. 13 Folgen, beginnt man eine besondere Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Mir scheint es, als hätte man einen Kompromiss finden müssen dafür, dass man die Serie etwas kindgerechter gestalten musste, ansonsten wären wohl viel weniger Folgen der Kindheit produziert worden, dafür mehr, die in den späteren Jahren spielen. Liege ich da richtig, mit meiner Vermutung?

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Flimmervielfalt  24.03.2017, 17:34

Ja, das ist schon richtig irgendwie, wobei der Manga von Lady Georgie zum Zeitpunkt der Ausstrahlung auch noch nicht abgeschlossen war und noch ein Jahr danach lief. Was den Candy Candy Kinofilm angeht, ist das einerseits eine Zusammenfassung bestimmter Ereignisse der Serie. Oder besser gesagt eine Vereinfachung. Die ganze Serie deckt er nicht ab. Die Kürze ist ganz einfach zu erklären. In Japan gibt es in den Kinos oft Mehrfachvorstellungen wo 2 bis teilweise 6 solcher kürzeren Filme laufen. Da gibt es aber ganz viele von und Candy Candy ist wahrlich keine Ausnahme. Manchmal eigenständig, manchmal aber auch mit Bezug auf eine Anime-Serie, wie in diesem Fall.

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