Analysieren Sie die Entwicklung der Biomasseproduktion bei der Neubesiedlung einer vegetationsfreien Fläche durch Wald und erläutern Sie davon ausgehend die?

evtldocha  27.08.2022, 19:33

Worauf soll das hinaus laufen? Ob etwas fehlt kann man in meinen Augen erst beurteilen wenn klar ist, was berechnet, analysiert oder aus dem Diagramm herausgelesen werden soll.

LeniLivMueller 
Fragesteller
 28.08.2022, 01:55

Die Fragestellung steht doch ganz oben. Oder was meinst du?

1 Antwort

Hallo,

Du musst berücksichtigen, dass der Effekt der Negativemission nur eine Zeitlang anhält: Ab einem gewissen Alter bleibt die auf der Fläche angesammelte Biomasse konstant. Das ist der Punkt, ab dem die Kurve in deinem Diagramm waagerecht läuft. Irgendwann ist einfach erst dann wieder Platz zum Wachsen für einen neuen Baum, wenn ein alter abstirbt, umfällt und zersetzt wird. Dabei wird wieder CO2 freigesetzt. Irgendwann ist auch der Speicher im Boden gefüllt, auch hier findet laufend Abbau von Humus durch Mikroorganismen statt. Es hat sich insgesamt ein Gleichgewicht eingestellt, genauso viel CO2 wie durch Wachstum der Atmosphäre entnommen wird, wird durch Abbau wieder freigesetzt.

Der Wald ist dann immer noch eine Kohlenstoffsenke solange er bestehen bleibt, aber in der Summe kommt nun nichts mehr dazu. Würde man den Wald dann wieder dauerhaft beseitigen, dann würde aus der Negativ- eine Positivemmision. Daher ist wichtig, dass er insgesamt erhalten bleibt. Solange er insgesamt besteht, speichert er aber eben so viel CO2 wie in seine Biomasse und den Humussspeicher Boden passt, und diese Menge ist dann nicht in der Atmosphäre. Es spielt dabei übrigens kaum eine Rolle, ob Bäume absterben und zersetzt werden, oder ob der Wald bewirtschaftet und die Bäume entnommen werden. Wichtig ist, dass sie zeitnah wieder durch neue, nachwachsende Jungbäume ersetzt werden.

Wenn man mehr Negativemissionen möchte, sehe ich zwei Wege:

  • Weitere bisher vegetationsfreie Flächen aufforsten.
  • Den Wald nutzen, und das Holz langfristig verwenden. Unewirtschaftete Wälder haben zwar in der Regel einen höheren Anteil an (noch) unzersetztem Totholz auf der Fläche, was ja auch CO2 speichert, bis es komplett zersetzt ist. Aber bei langfristigen Verwendungen, zB Bauholz, kann das Holz wesentlich länger überdauern. Es gibt sozusagen einen zweiten, ausgelagerten CO2- Speicher außerhalb des Waldes, in der Summe wird insgesamt mehr gespeichert.