Als Mädchen nach (Fach-)Abitur zur Bundeswehr?
Hallo, ich interessiere mich schon länger dafür zur Bundeswehr zu gehen, aber weiß noch nicht so richtig was dort angeboten wird (nur grob). Deshalb erhoffe ich mir auf diesem Wege mehr Information darüber zu beschaffen. Kurz zu mir: ich bin 16 Jahre alt, ca 1.63 m groß, recht sportlich, gut in der Schule und werde im kommenden Jahr meinen Realschulabschluss machen. Danach möchte ich entweder Fach-Abitur oder Abitur machen. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe mir überlegt, nach meinem (Fach-)Abitur freiwillig für 1 oder 2 Jahre zur Bundeswehr zu gehen. Falls es sich so ergibt, dass ich meiner Meinung nach gut dabei bin und gut verdiene, würde ich es noch in Erwägung ziehen nach diesen 1/2 Jahren nicht aufzuhören. Wenn ich doch aufhören sollte, würde ich danach ein Studium oder eine gute Ausbildung antreten (würde gerne Polizistin oder Juristin werden). Wäre es möglich und vor allem schlau diesen Plan in die Tat umzusetzen? Und welche Möglichkeiten bieten sich mir dort? Bitte um kurze Erklärung der einzelnen Bereiche die für mich im Frage kommen würden. Wie wäre mein Verdienst monatlich (Netto)? Vielen Dank schonmal für die Antworten.😊
2 Antworten
Zu Deinem Vorstellungsprofil gibt es genau zwei wesentliche Dinge zu sagen:
1) Für 1 bis 2 Jahre kannst Du Dich höchstens als Freiwillig Wehrdienstleistende (FWDL) verpflichten, eine "echte" Verpflichtung als Soldat auf Zeit (SaZ) ist erst ab mindestens 4 Jahren möglich. Der FWD kann mindestens 6, höchstens 23 Monate betragen. Unabhängig von Deiner fachlichen bzw. schulischen Qualifikation bleibst Du während des FWD in der Mannschaftslaufbahn, kannst also nicht Unteroffizier oder Offizier werden, kannst auch keine Ausbildung oder gar ein Studium bei der Bundeswehr machen. Mit (Fach)abitur steht Dir theoretisch die Offizierslaufbahn offen, dafür musst Du Dich aber mindestens 13 Jahre verpflichten.
Nach dem FWD stehst Du ausbildungs- bzw. karrieretechnisch bei Null - das muss Dir klar sein, er ist v.a. als Überbrückung bis zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbildung sinnvoll. In den ersten 3 Dienstmonaten verdienst Du als FWDL knapp 800 Euro, das steigert sich maximal bis zum 23. Dienstmonat auf ca. 1150 Euro. Ist nicht die Welt, kann aber eine gute Grundlage sein, da Du ja für Unterkunft und Verpflegung nicht aufzukommen brauchst.
Als SaZ verlängern kannst Du während des FWD jederzeit, falls Du das möchtest.
2) Es ist ein unausrottbarer Irrtum, dass der Militärdienst eine gute Vorbereitung bzw. ein Bonus für den Polizeidienst ist. Wenn Du definitiv vorhast, Polizistin zu werden, wäre ein Wehrdienst reine Zeitvergeudung - für eine Verbeamtung als Polizist kann z.B. dieses verlorene (Alters)jahr der entscheidende Grund zur Ablehnung werden. Eine militärische und eine polizeiliche Ausbildung haben (außer der Ausbildung an der Schusswaffe, die bei der Polizei aber unter ganz anderen Gesichtspunkten erfolgt), rein gar nichts miteinander zu tun.
Mach das Bereuen wirst du es nicht