Ablauf der Stellung (österreich)

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Die vielen anderen sind auch allein dort. Diese Zeit bringt .viel Gutes in dein Leben, das merkst aber erst in 6 Jahren. Regelmäßige Verpflegung kennen -auch in D - viele Jungs schon gar nicht mehr. Das wichtige in der Zeit im grauen Sack ist , das man viel gemeinsam macht und Kameraden aus anderen Bundesländern kennen lernt. Tiroler und Burgenländer sind sich dort einig.

Am ersten Tag gibt es zunächst die Überprüfung der der Identität und die sogenannte ´Belehrung´, welche aber nichts anderes als eine Einschüchterung der Stellungspflichtigen ist, damit sie die Stellungsuntersuchung widerstandslos über sich ergehen lassen. Danach muss man sich in dem Umkleideraum ausziehen, eine Art ´olivgründe Unterhose´ anziehen u. es beginnen die diversen Untersuchungen (Größe, Gewicht, Urin- u. Blutabnahme, Sehen, Hören, Zähne, Abhören, Belastungs-EKG, Überprüfung der Kraft in Armen u. Beinen etc.) Im Grunde ist es eine umfangreiche Gesundenuntersuchung.

Im zweiten Tag folgt dann die ärztliche Untersuchung, bei welcher die Ärztin (und es wird mit Garantie eine Frau sein) auch Penis u. Hoden ´untersuchen` möchte.

Dazu sei aber ganz klar gesagt: Den berühmt-berüchtigen EKG (´Eierkontrollgriff´) bei der Stellung kann man und sollte man - wenn man dessen eigentlichen Zweck u. die Absicht dahinter kennt - auch unbedingt verweigern.

Es wird zwar immer anders behauptet, aber: Mann ist bei der Stellung NICHT verpflichtet, sich im Intimbereich untersuchen zu lassen. Eine derartige Weigerung müsste seitens Ärztin u. Bundesheer - streng genommen ohne weitere Überredungsversuche - akzeptiert werden u. dürfte auch keine neg. Konsequenzen (egal welcher Art) haben.

Hintergrund:

Die Musterung / Stellung hatte bei ihrer Einführung (ca. um 1790) ausschließlich den Zweck eines DEMÜTIGUNGSRITUALS. Die Gemusterten mussten damals komplett nackt und vor den Augen der anderen nackten Musterungspflichtigen vor die Musterungskommission treten. Später, als es dann auch so etwas wie eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt gab, erfolgte diese natürlich vor den Augen der anderen Musterungspflichtigen und vor den Augen mehrerer Militärangehöriger. In Zeiten, als die Musterungen noch in den Wohnorten der Gemusterten durchgeführt wurden (bis 1930er), waren dabei sogar noch die Stadtoberen (Bürgermeister, Industrielle, etc.) anwesend, sodass die Musterungspflichtigen tw. nackt vor einer Kommission von 10 – 15 Leuten stehen mussten.

Der einzige Zweck dieser Vorgehensweise  war, die Musterungspflichtigen zu erniedrigen, ihnen damit ihren Stolz, ihre Würde zu nehmen und ihren Widerstand zu brechen. Nach Brechen des Widerstands war es dann später während ihrer militärischen Ausbildung wesentlich einfacher, ihnen die militärischen Grundvoraussetzungen wie Anerkennung von Autoritäten, Gehorsam, Unterwürfigkeit, etc. beizubringen u. diese Personen entsprechend den Wünschen des Militärs und somit indirekt des Staates abzurichten.

Aufgrund der erwiesenen ´Erfolge´ hat sich die Musterung in komplett nacktem Zustand dann sehr rasch in allen Armeen durchgesetzt und wurde wegen ihrer erwünschten psychologischen Wirkung auf die Musterungspflichtigen sehr lange mit relativ geringen Abweichungen - so wurde die Dauer der kompletten Nacktheit immer kürzer und die medizinischen Untersuchungen wurden immer umfangreicher – beibehalten. In Ö war es z.B. dennoch bis in die 80er-Jahre möglich, dass mehrere Musterungspflichtige komplett nackt in einem Raum auf ihre ärztliche Untersuchung (bei welcher neben dem  Arzt dann auch einige Militärangehörige als Schreiber anwesend sein konnten) warten mussten.

Spätestens in den späten 80er-Jahren gab es dann zwar keine Gruppenuntersuchungen mehr, sondern nur noch Einzeluntersuchungen. Dennoch ist es auch heute noch so, dass man während der gesamten Stellung fast nackt ist (eben lediglich mit Unterhose bekleidet), was für die meisten Untersuchungen (z.B. Augen, Gewicht, etc.) nicht notwendig ist u. somit gegen jede Regel der ärztlichen Ethik (´Ein Patient muss sich nur soweit ausziehen, wie dies für die Untersuchung unbedingt notwendig ist´) verstößt und die maximale psychologische Wirkung des Demütigungsrituals durch die komplette Nacktheit möchte das Bundesheer u. somit der Staat aber weiterhin über die Intimuntersuchung, welche aus medizinischer Sicht übrigens wenig Sinn hat, erreichen.

 Es ist übrigens erwiesen, dass die psychologische Wirkung von Foltermethoden - ERZWUNGENE Nacktheit ist auch heute noch die ´klassische´ und am weitesten verbreitetste, weil ´effiziente´ und ´einfache´, Foltermethode und die Stellung/Intimuntersuchung ist aufgrund der StellungsPFLICHT eine erzwungene Nacktheit – auf den Gefolterten wesentlich verstärkt wird, wenn Folterer und Gefolterter UNTERSCHIEDLICHEN Geschlechts sind – und genau dies ist der Grund, warum die Intimuntersuchung bei der Stellung seit den 1980er-Jahren praktisch ausschließlich von WEIBLICHEN Ärzten durchgeführt wird.

Im KLARTEXT: Trotz der mittlerweile umfangreichen körperlichen Untersuchung ist der Hauptzweck der Musterung auch heute noch die Erniedrigung der Musterungspflichtigen und der Staat erzieht sich bis heute über das Demütigungsritual der Musterung (und auch des Wehrdienstes) obrigkeitshörige, unterwürfige, unkritische männliche Staatsbürger. (Da Frauen früher ohnehin ohne Rechte waren, musste dieses Demütigungsritual nicht auf sie angewandt werden und in der heutigen Zeit ist es nur noch schwer durchsetzbar, sie auch diesem Ritual zu unterziehen (obwohl eine als ´allgemeine Gesundenuntersuchung´ getarnte Stellungpflicht auch für Frauen innerhalb des österr. Bundesheeres natürlich schon seit einigen Jahren überlegt wird)).

Es ist im Grunde nichts anderes als eine ärztliche Untersuchung.