Weshalb ich den Utilitarismus ablehne

2 Antworten

Beim Utilitarismus dreht es sich um den größtmöglichen Nutzen für eine größtmögliche Anzahl von Menschen. Das sehe ich bei Attentaten nicht, denn sogar die meisten "Glaubensbrüder" des Islamisten finden das nicht gut. Der Nutzen ist gelinde gesagt überschaubar.

Es geht ja nicht darum was ein Einzelner gut findet, sondern was möglichst objektiv einen möglichst großen Nutzen für möglichst viele bringt.

Allerdings scheinst du dich tiefer damit zu beschäftigen als ich. Vielleicht liege ich daneben.


firstremix15 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 11:35

Ich sehe das auch wie du, dass kein nutzen existiert und bin mir sicher, dass solche Anschläge von mindestens 95% der welbevölkerung abgelehnt wird.

Mein Punkt ist eher, dass ich nicht Mehrheit der Menschheit darüber entscheiden lassen will, was gut und was böse ist, da damit Minderheiten unterdrückt werden können . Es gab bestimmt einen Punkt in der mesnschheistgeschichte, an dem die Mehrheit der Menschen der Meinung waren, der nutzen ist am größten, wenn Homosexuelle Personen keine rechte haben, da dies - aus der Sicht, der damaligen mehrheitlichen Bevölkerung - gefährlich für die Gesellschaft ist.

Da ich die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung, basierend auf dem Beispiel gerade eben oder die individuelle Bewertung von gut und böse (siehe Islamisten Beispiel) ablehne, bin ich kein Fan des Utilitarismus.

Mir fällt gerade auf, dass das ziemlich antodemokratisch klingt. Also nochmal zu Klarstellung, ich bin nicht der Meinung, dass eine Gesellschaft nicht basierend auf Mehrheitsentscheidungen Entscheidungen treffen darf, sondern lehne nur die moralische Richtigkeit, basierend auf mehrheitlicher meinung ab.

Deine Kritik teile ich. Der Utilitarismus sieht den Nutzen als höchstes Gut. Der Nutzen ist aber das, was die Leute tun. Das ist eine unüberwindbare Tautologie. Egal ob Veganerpäpste mit dem Tierwohl oder die Gralshüter des Wirtschaftsliberalismus mit ihrem wirtschaftlichen Nutzen. Sie bewegen sich im Kreis.

Kants Pflichtenethik ist natürlich auf fragwürdig, dennoch weit über dem Utilitarismus. Aber etwas anderes fällt mir kaum ein, wenn du nicht religiös argumentieren möchtest. Eine Alternative wäre möglicherweise der Pragmatismus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus