Wenn man mit dem Rauchen aufhört wird die lunge dan wieder normal oder bleibt sie "schwarz"

9 Antworten

Mein Lebensgefährte hat jahrzehntelang 30 bis 40 Stück am Tag geraucht, Lungenfunktionstest ergab knapp 50%. Morgens nach dem Aufwachen und abends beim Schlafengehen hat die Lunge gefiept wie ein Dampfkessel.

Dann hat er wegen Krankheit aufgehört zu Rauchen; ein Jahr später, Lungenfunktionstest ergab 100%. Soviel dazu, dass Schäden bleiben.

Fazit: Wann Du aufhörst ist egal. Hauptsache Du hörst auf.

Gruß, moonchild

Deine Lunge regeneriert sich langsam wieder. Aber wie lange dies dauert hängt davon ab wie lange du geraucht hast. Allerdings falls du schon irgendwelche Krankheiten durch das Rauchen hervorgerufen hast, diese werden sich nicht regenerieren.

Nahezu jede einzelne Zelle in Deinem Körper wird regelmäßig ersetzt. Ausnahmen betreffen wenige spezielle Typen von Leukozyten, also weißen Blutzellen, weshalb Du gegen manche Krankheiten lebenslange Immunität erwerben kannst.

Manche Zellen, insbesondere Neuronen, also Nervenzellen, insbesondere auf der Netzhaut oder im Rückenmark, werden aber nicht notwendigerweise "funktionsfähig ersetzt". Das heißt es kommt schon ein Neuron nach, es bleibt kein "Loch" im Gewebe, aber wenn der "Vorgänger" beschädigt oder zerstört war, weiß der "Nachfolger" eventuell nicht mehr, mit welchen anderen Neuronen er mit seinem Axon und seinen Dendriten Verbindungen eingehen soll und ist "wertlos". Deshalb kannst Du an Netzhautschäden bleibend erblinden und ein Querschnittsgelähmter nie wieder laufen.

Letzteres ist relativ "neues" Wissen. Früher ging mal davon aus, Nervenzellen würden "ewig halten" und nie ersetzt, aber das stimmt nicht. Den entsprechenden Vorgang, der zur Entstehung neuer Nervenzellen führt, heißt "Neurogenese" und funktioniert im Prinzip sehr ähnlich, wie bei allen anderen Zelltypen auch.

Nun ist die Frage, ob das Kondensat (der "Teer") irgendwie "zwischen den Zellen hängen bleibt", auch wenn diese ersetzt werden, aber die Zellmatrix ist normalerweise "dicht" (wird nur "aufgetrennt", wenn Zellen ersetzt werden oder in regelmäßigen Intervallen, wenn Leukozyten "durchwandern", um das Gewebe nach Fremdzellen zu "scannen"). Außerdem sterben "alte" Zellen irgendwann ab und werden anschließend zur Oberfläche hin (bei der Lunge also "nach innen", da sie ja sozusagen "eingestülpt" ist) abgestoßen. Diese werden dann sicher entweder abgebaut oder abtransportiert. Mit diesem "abgestoßenen Gewebe" sollte das Kondensat "mitkommen". Dieser Vorgang dauert aber ziemlich lange. Das Lungengewebe erneuert sich nicht so schnell, wie beispielsweise die Haut.

Mit dem Rauchstopp kommt die Belohnung sehr schnell - hier die positiven körperlichen Auswirkungen:

rauchfrei: Wie sich der Körper erholt

nach 20 Minuten

Puls und Blutdruck normalisieren sich, die Durchblutung verbessert sich wieder.

nach 8 Stunden

Der Kohlenmonoxid - Spiegel im Blut sinkt wieder auf normales Niveau. Der Sauerstoff - Spiegel normalisiert sich. Der Raucheratem ist weg.

nach 24 Stunden

Das Herzinfarkt-Risiko beginnt zu sinken.

nach 48 Stunden

Geruchs- und Geschmacksrezeptoren regenerieren sich. Düfte werden wieder besser wahrgenommen.

nach 3 Tagen

Der Nikotinspiegel im Blut sinkt gegen Null. Abbauprodukte sind noch einige Tage feststellbar. Das Atmen fällt leichter.

nach 2 Wochen

Die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert sich. Der Blutkreislauf stabilisiert sich. Die Lunge beginnt, Teerstoffe abzutransportieren.

nach 1 Monat

Das Immunsystem beginnt sich zu erholen, die Infektionsgefahr sinkt.

nach 1 bis 9 Monaten

Hustenanfälle und Kurzatmigkeit werden weniger, chronisch gereizte Nasennebenhöhlen beginnen sich zu regenerieren. Die Flimmerhärchen in der Lunge erholen sich. Der Schleimabbau wird verbessert, die Lunge kann sich verstärkt von Fremdstoffen reinigen.

nach 1 Jahr

Das Herzinfarktrisiko ist nur noch halb so hoch wie das eines Rauchers.

nach 5 Jahren

Das Lungenkrebs-Risiko hat sich halbiert, ebenso das Risiko für Krebserkrankungen in Mund, Luft- und Speiseröhre.

nach 10 Jahren

Das Lungenkrebs-Risiko ist auf dem Niveau eines Nichtrauchers.

nach 15 Jahren

Das Herzinfarkt-Risiko ist auf dem Niveau eines Nichtrauchers.

Die angegebenen Zeiträume sind selbstverständlich nur Durchschnittswerte. Die Regeneration ist auch abhängig davon, wie lange und wieviel man früher geraucht hat und in welchem Lebensalter man wieder Nicht-Raucher wurde.

Quelle: http://www.rauchfrei-und-mehr.de/koerper-nach-rauchen.html