Würde ihr schon Mal von der Polizei mit Handschellen festgenommen?
14 Antworten
Ja
Fall 1: ich habe eine Behinderung und bräuchte von der Stadt etwas. Bürgerbüro wollte mich wegen Pandemie und kein Termin nicht vorlassen. Handy oder Internet hatte ich damals nicht. Es eilte. Meiner Beschwerde wollte auch niemand nachkommen. Und ich nicht einfach so gehen. Der Wachdienst holte die Polizei. Ich sagte, gut dann gehe ich. Da haben sie gesagt "Nein, sie hören jetzt zu", haben mich auf den Boden geworfen und Arm verdreht und Handschellen ins Auto. Dann im Wald bei der Polizei ausgesetzt. Da ich schlecht laufen kann, bat ich zurückgebracht zu werden. Was sie nicht Taten. Da ich nicht ging, sperren sie mich eine Nacht in eine Zelle. Da ich immer noch nicht gehen konnte, wurde ich mit Rettungswagen und fixiert in die Psychiatrie gebracht.
Fall 2: Mein Bruder behauptete, ich hätte Suizid Absichten geäußert. Da kamen sie und haben die Wohnung mit der Brechstange aufgebrochen, weil ich sie nicht reinlassen wollte. Dann kam ich wieder zuerst in Handschellen, dann in Fixierung in die Psychiatrie.
Seitdem brauch ich orthopädische Reha, eine Schulter OP und weitere Ärzte. Eine posttraumatische Beladtungsreaktion hab ich auch seitdem.
Geil war das nicht.
Die polizei tat das, nachdem ich sagte ich gehe.
Ich war in der offenen Vorhalle zum bürgerbüro. Der Sicherheitsdienst verweigerte mir Name oder dienstnummer für eine Beschwerde. Die geh Behinderung gab ich an. Wenigstens einen Termin hätten sie mir geben können, da ich online nicht buchen konnte. Ich weiß nicht mehr was. Vielleicht die Kommunalwahlunterlagen (wollte mich aufstellen lassen) oder den Personalausweis.
Grundsätzlich ist da gar nichts, außer Gewalt.
Grundsätzlich ist da gar nichts, außer Gewalt.
Das siehst Du so, ich als sachkundiger Aussenstehender sehe das anders.
Das die Polizeibeamten dich noch festgenommen haben, nachdem Du das Verlassen des Ortes angekündigt hast, wage ich schwer zu bezweifeln.
Du wirst zuvor ziemlich sicher von ihnen einen Paltzverweis erteilt bekommen haben, dem Du auch nicht nachgekommen bist.
So schnell nehmen die niemanden gewaltsam in Gewahrsam. Man gibt dem Bürger immer noch eine, oder sogar mehrere Chancen, sich eines Besseren zu besinnen, erst recht bei solch kleinen Antragsdelikten, wie einem Hausfriedensbruch.
Dann hatten sie dir schon zuvor die Festnahme erklärt. Alles Andere würde null Sinn ergeben.
Abgesehen davon haben sie mich auch nicht festgenommen, sondern gewaltsam entführt und im Wald ausgesetzt. Festgenommen wurde ich erst, nachdem ich von da nicht mehr wegkam und mich an die polizei Behörde um Hilfe wendete
Alles Andere würde null Sinn ergeben.
Und was ist daran so abwägig? Gibt ja zu Genüge gewalttätige und aggressive Polizisten.
Ja. Wurde auf den Privatklage weg verwiesen. Und nun heißt es bin zu spät damit, ein Gericht müsste einem Wiederaufnahmeverfahren zustimmen. Aber dazu brauch ich nen Anwalt. Und den Krieg ich gerade nicht, weil ich in Betreuung bin und meine scheiß Betreuerin kostenpflichtige klagen mir verweigert.
Schweinerei! Wir brauchen in Deutschland endlich unabhängige Polizeikontrollbehörden, damit straffällige Polizisten nicht immer ungestraft davonkommen.
Ja - ich war in einer Ausbildung mit mehrern Blaulichtorganisationen. Am Abend waren wir Essen und nach etwas Alkohol haben wir mit der eher zierlichen Polizistin gewitzelt, ob sie denn einen Mann dingfest machen könne. Diesen Spruch bezahlte ich dann umgehend. Sie stand auf, legte mir die Handschellen an und ohne dass ich überhaupt verstanden habe, was geschehen ist. Natürlich meinte sie, den Schlüssel nicht dabei zu haben und ich verbrachte sicher eine halbe Stunde gefesselt und musste mir von den Kollegen und ihr Sprüche anhören. Am Schluss öffnete sie die Handschellen (der Schlüssel kam dann doch noch zum Vorschein ;)) und sie schenkte mir die Schellen als Erinnerung an den spassigen Abend.
Nein, das nicht, aber ich habe schon mal selber jemandem Handfesseln angelegt, und praktiziere das auch regelmäßig mit meinen Mitarbeitern und angehenden Sicherheitsfachkräften bei Aus- und Weiterbildungen.
Ja, wurde ich. War eklig und die haben gestunken, weil vorher die jemand anderes anhatte der wahrscheinlich 2 Jahre nicht duschen war.
Ja, zu DDR Zeiten von der Volkspolizei, weil ich besoffen Motorrad gefahren bin und ich bei der Kontrolle zu pampig zu denen war, hatten sie mir Handschellen angelegt und mich zur Wache zur Blutabnahme gebracht, wo ich dann bis zum nächsten Morgen in der Ausnüchterungszelle saß. War vollkommen ok, war ja auch meine Schuld.
Etwas verwirrend geschrieben, wer hat denn nun die Handfesseln angelegt und dich auf den Boden geworfen, die Polizei oder der Sicherheitsdienst?
Hat man dich mehrfach zum Gehen aufgefordert? Wie bist Du in das abgesperrte Gebäude gekommen, warst Du überhaupt im Gebäude? Das sind alles Dinge, die wichtig sind, um die Vorgehensweise der Beteiligten zu erklären.
So macht das nur den Eindruck als wolltest Du anderen Schuld zuweisen.
Das Du eine Behinderung hast, kann man leider auch nicht als Rechtfertigung für einen Hausfriedensbruch nehmen.
Die Wachleute haben richtig gehandelt, selbst wenn sie dich bei der "Entsetzung" vom bewachten Gelände verletzt haben, das Recht, das sie ausüben, steht jedermann zu, und findet sich im § 859 BGB, dort steht z.B.:
"Der Besitzer darf sich verbotener Eigenmacht mit Gewalt erwehren."
Da Du anscheinend der Aufforderung, die Örtlichkeit zu verlassen, nicht nachgekommen bist, steht damit der Straftatbestand Hausfriedensbruch im Raum, und rechtfertigt eine vorläufige Festnahme durch Jedermann nach § 127 StPO.
Warum man auf deine Vorsprache nicht in nach deinen Wünschen reagiert hat, können wir nicht beurteilen. Menschen in Not wird aber grundsätzlich immer irgendwie geholfen. Anscheinend war dieses "Etwas", was du von der Stadt benötigt hast, keiner Notlage zuzuordnen.