Von Experimentierfreude zu Eintönigkeit: Wie unser Sexleben stagnierte?
Hallo zusammen,
ich (41) bin seit 14 Jahren mit meiner Frau (39) zusammen, doch aktuell belastet mich unser Sexleben persönlich sehr. In der Verliebtheitsphase (2011) war es experimentierfreudig und abwechslungsreich. Ein Jahr später (2012) lehnte sie als Erstes Analsex ab: „Das ist nichts mehr für mich.“ Ich akzeptierte es, obwohl es immer ein Teil meines Sexlebens war.
Über die Jahre wurde es von ihrer Seite aus immer eintöniger, die Experimentierfreude verschwand.
2022 setzte sie die eigentlich nur „vorübergehend gedacht“ die Pille ab, da wir zu der Zeit lange außerhalb Europas waren und es kompliziert und teuer war, an ein Privatrezept zu kommen. Sie hat dann im Anschluss entschieden, dass es dabei bleibt. Vorübergehend war das für mich in Ordnung, doch ich bevorzuge das natürliche Gefühl und mag keine Kondome in einer Langzeitbeziehung. Es gibt keinen medizinischen Grund dafür, und theoretisch gäbe es für sie andere Möglichkeiten. Ihr Gegenvorschlag war, ich solle mich sterilisieren lassen.
Mittlerweile beschränkt sich der 1- bis 2-mal wöchentliche Sex auf 10 Minuten Missionar, 10 Minuten Doggy, vielleicht mal Reiterstellung und einen Blowjob. Sie kommt fast immer 1- bis 2-mal, manchmal 3-mal zum Orgasmus und sagt, das reicht ihr völlig und sie ist befriedigt. Mir fehlt jedoch nicht die Quantität, sondern die Qualität und Abwechslung. Ich habe entsprechende Literatur gelesen und Spielzeug gekauft, aber außer ihrem Lieblingsvibrator wird alles abgelehnt. Trotz monatelanger Geduld und sensibler Gespräche wurde von ihr als Kompromiss vereinbart, dass alles so bleibt, wie es ist. Gespräche darüber erzeugen jedoch nur Druck, und nach einer Sitzung lehnte sie Paartherapie auch schon wieder ab.
Wir sind beide mit etwa 40 Jahren noch sportlich und gut in Form und finden uns gegenseitig attraktiv. Sonst verläuft das Leben auch sehr nach Vorstellung! Seit einem Jahr arbeite ich wöchentlich 2–3 Stunden an meiner Persönlichkeitsentwicklung und erkenne immer klarer, dass ich meine Bedürfnisse nicht länger ignorieren kann und sollte.
Eine offene Beziehung wäre wohl das Ende unserer Beziehung. Ich und sie können es uns nicht vorstellen, damit klarzukommen, wenn wir wüssten, dass gerade ein anderer aktiv mit dem Partner zusammen ist. Ich ahne Übles – dass nur noch die Akzeptanz mit bereuen oder die Trennung bleibt. Das möchte ich aber nicht. Habt ihr so etwas schon einmal durchgemacht oder kennt ihr eine Lösung?
7 Antworten
Es gibt keinen medizinischen Grund dafür, und theoretisch gäbe es für sie andere Möglichkeiten.
Du solltest dich mal mit dem Thema Pille oder generell hormonelle Verhütung informieren.
auch wenn du glaubst sie hätte keine Nebenwirkungen durch die Pille, hat jede Deau unerwünschte Wirkungen durch die Pille die ihr meistens auch erst dann klar werden wenn sie diese mal abgesetzt hat.
Warum lässt du dich nicht sterilisieren, wenn dich das Kondom stören.
Deine Einstellung würde ich mich auch abfucken und es würde mir die Lust vergehen
Wenn du keine Kondome verwenden möchtest und dich aber auch nicht sterilisieren lassen willst, bleibt die komplette Verantwortung für die Verhütung bei deiner Frau.
Also muss sie quasi Hormone nehmen, die enorme Auswirkungen auf die Psyche und Physe haben, damit DU dich beim Sex wohl fühlst.
Setz dich mal damit auseinander, was du da möchtest und denk drüber nach, ob das was du verlangst auf Augenhöhe schließen lässt.
Mir kommt vor, dass du sie da ziemlich alleine lässt.
Natürlich sollte, bevor du dich z.b. sterilisieren lässt, schon geklärt werden, ob es bei ihr auch wirklich daran liegt oder ob sie einfach generell nicht mehr Sex möchte.
Nach so vielen Jahren ist 1 - 2 mal eh nicht sooo wenig aber ich kann dir einen Tipp geben, der bei mir und den Frauen in meinem Umfeld zu 100% zutrifft:
Das Vorspiel beginnt lange vor dem Sex.
Wenn sich eine Frau im Alltag nicht wertgeschätzt und respektiert fühlt, hat sie meistens auch weniger Lust auf Sex.
Keine Ahnung, ob das bei euch so ist, aber es gehört mal gesagt 😉
Hm, ich finde deine Situation auch sehr schwierig.
Du schreibst, dass das Sex Thema das einzig wirklich große ist... Stell dir mal vor, du hättest deine Frau nicht mehr an deiner Seite, dafür aber eine andere, mit der dich emotional vielleicht nicht so viel verbindet, du aber 2x mehr Sex hast pro Woche und auch bisschen aufregenderen Sex.
Würde sich das für dich dafür stehen?
Das ist ne Frage, die nur du dir beantworten kannst.
oft sucht man in einer anderen Person die 30%, die bei der aktuellen Partner/in fehlen und wenn diese 30% dann erfüllt werden, stellt sich raus, dass es halt doch nicht 70% sind, wie bei der alten Partner/in.
Wenn euer Sexleben mal, wie du ja geschrieben hast, zufriedenstellend war, kann es durchaus sein, dass ihr euch wieder dahin entwickelt.
Wenn man ein Leben lang zusammen ist, ist es nicht möglich, dass man sich immer parallel entwickelt. Man muss einfach schauen, dass man sich immer noch sieht und immer wieder mal im Gleichklang ist.
Das Leben verläuft in Phasen und vielleicht hat sie auch einfach gerade Themen in ihrem Leben, die mehr Energie kosten, als du dir vorstellen kannst.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft beim herausfinden, was für dich und euch richtig ist.
Danke schön, logisch und inspirierend dein Beitrag!!
Verständlich, dass du etwas frustriert bist. Nur habt ihr ja Sex, sogar mehr als der Durchschnitt. Ich meine damit, dass ihr ja trotzdem da andere Stellungen probieren könnt und sicher auch, wenn es nicht anal sein soll, abgewandelte Stellungen möglich sind.
Kondom ist keine Option? Es gibt ja andere Möglichkeiten zu verhüten. Das geht vielleicht, wenn ihr euch beide beraten lasst. Zusammen zum Gynäkologen gehen?
Warum ist die Vasektomie keine Option für dich?
Danke für den Beitrag!
Neues wird (nach Gesprächen) mit vielen unterschiedlichen Gründen abgelehnt weil es doch alles für Sie ausreichend ist und sie kein Bedarf danach hat.
Das mit gemeinsam zum Frauenarzt möchte Sie nicht, habe ich schon vorgeschlagen.
Vasektomie? Ok habe auch darüber nachgedacht weil stand heute möchte ich keine Kinder, aber Lebensziele ändern sich auch manchmal.
Also ist die Vasektomie nicht das Richtige. Es klang so, als ob ihr keine Kinder wolltet. Spirale ? Damit kommt nicht jede Frau klar. Monatsspritze? Das lehnen manche ab, weil es auch zu Wassereinlagerung kommen kann wie bei der Pille und weil in der Menopause die nicht immer festgestellt werden kann.
Ja, kein Plan.... über kurz oder lang,wenn ihr da für euch keine Lösung findet,wo auch jeder zufrieden mit ist....wird's wohl zum Ende der Beziehung hinauslaufen.
Gruß 👋
Ich würde das wirklich genau so ausführlich, mit deiner Frau besprechen...
Danke für die Antwort aber im Text steht, dass es schon oft Ergebnislos besprochen wurde. LG
Ich würde deiner Frau sagen, dass du über Trennung denkst, damit sie versteht wie ernst das alles ist
Danke für den Beitrag.
Daran habe ich natürlich gedacht und mich informiert. Ja, vielleicht ist es unfair, aber der Mann hat leider nur die endgültige Möglichkeit der Vasektomie. Aber ich verlange doch von keinem Menschen, dass er sich sterilisieren lassen soll. Der Frauenarzt hat ja auch andere Verhütungsmittel wie die Kupferspirale empfohlen.
Im allgemeinen Leben befinden wir uns sehr wohl auf Augenhöhe, und ich behandle sie mit Respekt und allem Positiven, das sie auch zu 100% verdient!! Klar alltags Diskussionen hier und da sind mal 5 Min ein Thema aber die werden schnell geklärt. Daran liegt es also nicht. Wir finden in allen Bereichen beidseitige Kompromisse – nur irgendwie hier nicht.
Die Therapeutin erwähnte ja zuletzt auch, im nicht-negativen Sinne, dass sie ist, wie sie ist, und ich bin, wie ich bin. Wir haben uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt – das war der letzte Stand. Es ist für mich Fakt, dass mein Sexleben zurzeit nicht erfüllend ist! Meine Frage ist: Soll ich mich mit etwas abfinden, womit ich mich monatelang beschäftigt habe und eigentlich nicht möchte?