Ist es eine sichere Methode zu verhüten mit Ovulationstests?
Ich habe mal eine Frage.
Ich habe mich heute mit einer guten Freundin über Verhütung und alles drum und dran unterhalten.
Sie weis das ich mit Kondom verhüte und sie meinte vorhin so,, verhüte doch mit Ovulationstest, das ist sicherer denn du weist ganz genau wann dein Eisprung ist oder wenn du kurz davor stehst,,
Meine Frage jetzt dazu.
Ist das wirklich sicherer oder ist das nur Quatsch?
Sie selber macht das so und schwört drauf. Bei ihr ist bis jetzt auch alles gut gegangen.
was meint ihr ?
3 Antworten
Nichts ist sicherer als ein Gummi, denn hier wird ganz einfach physisch das Eindringen der Spermien verhindert. Es gibt keine Pillen, die da irgendwas töten bzw verhindern sollen und es gibt keine komischen Berechnungen, wo man irgendwas ausrechnet und die Chance besteht, dass man es falsch macht.
Ein Gummi falsch aufzusetzen ist nahezu unmöglich. Der einzige Risikofaktor wäre ein Riss.
Also NEIN, solche Berechnungen sind definitiv nicht sicherer als ein Gummi! Solche Sachen kann man optional noch machen, aber als einziges "Verhütungsmittel" (ist es übrigens nichtmal) sollte man das auf gar keinen Fall verwenden.
Danke für die schnelle Antwort.
hab ich mir schon gedacht.
Ich verhüte mittlerweile nur noch mit Kondomen aber auch weil ich die Pille und die drei Monatsspritze nicht vertragen habe.
danach wollte ich von allen hormonellen Methoden weg kommen.
Gut, so gesehen hast du Recht. Hormonelle Verhütung ist auf gar keinen ungefährlich, das wollte ich so auch gar nicht behaupten, sorry.
Dennoch gilt hier, wo Menschen Berechnungen anstellen, passieren auch Fehler. Und den Eisprung auszurechnen würde ich persönlich erstmal auf die selbe Stufe vom "rechtzeitig rausziehen" stellen, selbst wenn ersteres erst einmal sicherer wirkt.
Eisprung ausrechnen ist aber wiederum was anderes als Ovulationstests verwenden, bei den Ovulationstests misst man den Hormongehalt im Urin und schließt daraus, ob der Eisprung bevorsteht.
Aber leider steigt der Hormongehalt erst kurz vor dem Eisprung an - und dann kann es schon zu spät sein. Daher ist das keine Methode zur Verhütung, dafür sind die Tests auch nicht gedacht (die verwendet man ja im Gegenteil dafür, schneller schwanger zu werden...). Reines Ausrechnen wäre die Methode Knaus-Ogino, bei der man schlicht aus der durchschnittlichen Länge des Zyklus berechnet, wann die fruchtbaren Tage sind, die man dann vermeidet. Das ist noch unsicherer - und heißt mit Grund auch "katholisches Roulette"...
Es gibt eine Vielzahl von Methoden. Und mir ging es darum zu sagen, dass das Kondom NICHT die sicherste ist. Es ist sicherer als Knaus-Ogino, und wahrscheinlich auch sicherer als das Verwenden von Ovulationstests, aber nicht sicherer als die Pille, die Spirale, die Dreimonatsspritze...
Das Problem dabei ist, dass man ja erst recht kurz vor dem Eisprung weiß, wann er ist, d. h. wenige Tage. Spermien können aber recht lange im Körper der Frau überleben, kann also dumm laufen - der Eisprung kommt dann doch einen Tag früher, und so'n paar kleine Biester haben sich gemütlich eingerichtet.
Ovulationstest sind hilfreich, wenn man schwanger werden will - aber sie sind keine sichere Verhütungsmethode. Daher empfehlen die Hersteller der Tests sie auch ausdrücklich nicht dafür. Wenn man sie benutzt, dann nur in Kombination mit anderen Methoden. Dass da bei deiner Freundin noch nichts passiert ist - schön für sie, aber auch ohne Verhütung wird man nicht sofort schwanger, das sagt also erstmal gar nichts. Es gibt genug Frauen, die sogar nach mehreren Jahren gezielten Versuchen nicht schwanger sind, das ist also kein Beweis.
Das ist absoluter Quatsch, die Dinger schlagen, wenn überhaupt, viel zu spät an und man muss zudem noch jeden Tag die Basaltemperatur messen. Wenn man diese misst, kann man hingegen auch auf die Tests verzichten.
Außerdem sind Ovulationstests verflucht teuer und Kondome, richtig angewendet, eine gute Verhütungsmethode.
Kondome sind eine gute Verhütungsmethode, keine Frage. Die Aussage, nichts sei sicherer als ein Gummi ist allerdings falsch.
Der Pearl-Index von Kondomen liegt bei 2 (Methodensicherheit) bzw. 12 (Anwendungssicherheit), d. h. selbst bei komplett korrekter Anwendung des Kondoms werden statistisch gesehen 2 von 100 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger, die nur mit Kondomen verhüten.
Dazu kommen zahlreiche Möglichkeiten, das Kondom zu beschädigen, manche sind offensichtlich (spitze Fingernägel, zu spät aufgesetzt...), andere nicht ganz so (fetthaltige Cremes sind z. B. ein phantastisches Mittel um ein Kondom porös werden zu lassen oder gar zum Platzen zu bringen)... daher die noch schlechtere Anwendungssicherheit.
Pille und andere hormonelle Verhütungsmethoden haben eine deutlich bessere Methodensicherheit. Nur weil der Wirkmechanismus nicht so offensichtlich ist wie beim Kondom, heißt das nicht, dass sie nicht so gut wirken. Jedes Paar muss sich halt gemeinsam überlegen, welches Risiko es gemeinsam eingehen will und wer von beiden welchen Anteil zu tragen bereit ist. Perfekte Verhütung gibt es nicht.