Langzeitbeziehung ohne körperliche Nähe und Sex...
Vorbemerkung:
Verzeiht mir Rechtschreibfehler und lest, falls euch das Thema interessiert bis zum Ende.
Mittlerweile habe ich ein Zustand erreicht, bei dem ich nicht mehr weiter weiß und hoffe hier aus der Community hilfreiche Ratschläge und eure Einschätzung zu erhalten.
Meine Frau und ich haben das letzte Mal miteinander geschlafen im März 2023. Wir sind Eltern von zwei Kindern unter 6. Das bestreiten und managen des Alltags verlangt uns beiden (beide berufstätig) natürlich viel Energie ab und die Möglichkeiten der Zweisamkeit sind sehr begrenzt. Dennoch schaffen wir abends meist Zeit zu verbringen, im Urlaub ohne Ablenkung durch den TV, viel zu sprechen und uns auszutauschen.
Bereits vor den Kindern war unser Sexleben praktisch nicht vorhanden (Zustand über 10 Jahre lang). Wir sind seit über 20 Jahren ohne Unterbrechung zusammen. In den ersten zwei Jahren hatten wir Sex, haben gekuschelt, gefummelt und und und. Dann war für über ein Jahrzehnt Pause. Ich habe mir irgendwann Mut gefasst und sie bedrängt, miteinander über Sex zu sprechen. Sie hat damals hormonell verhütet, was ich unter anderem für den Grund des kompletten Libidoverlustes halte. Außerdem sagte sie mir, dass sie keinerlei Drang verspüre, maximal werde sie bei Sexszenen in Filmen ein wenig feucht oder spüre eine erhöhte Durchblutung im Beckenbereich. Wir haben darüber gesprochen und konnten es ein wenig hinbekommen, sodass wir zumindest 1 mal im Jahr miteinander geschlafen haben. Für mich ging es immer sehr schnell - heißt ich bin sehr schnell gekommen. Für sie war es eigentlich unbefriedigend. Das Vorspiel dauere ihr zu lang. Geleckt werden möchte sie nicht. Ich solle schneller in sie eindringen. Aber eine zweite Runde wollte sie meist nie. Ich habe Bücher gelesen, um sie besser zu befriedigen und zum Orgasmus zu führen, sie hat sich einen Vibrator bestellt. Beides kam nicht wirklich zum Einsatz auch aufgrund fehlender Gelgeneheiten, Unlust, Tage, Ausreden, etc. Ich hatte immer das Gefühl sie zu drängen. Sie, denke ich, das Gefühl sich mir hingeben zu müssen. Also schlief diese Projekt ein.
Als wir uns entschieden haben Kinder zu bekommen hatten wir regelmäßig (auch zweimal die Woche Sex). Mit Erfolg, K1. Dann das gleiche nochmal mit K2. Geburten waren in Ordnung, keine Trauma soweit sie es sagt. Danach gabe es nach einer längeren Pause noch zweimal Sex. Das letzte Mal war im März 2023 und ich kam schon beim Vorspiel. Seitdem passierte nichts mehr.
Ich habe alles probiert Dessous, Schmuck, Blumen, Essen gehen, direkte Frage nach einer Verabredung am Abend, Sexkalender, langsame Annäherung, reden,... Ich habe manchmal den Eindruck, dass sie keinerlei (wirklich keinerlei) Interesse an Sex hat, sie findet das weibliche Geschlechtorgan hässlich, das männlich auch nicht unbedingt gelungen, sie hat sich (erzählte sie mal) das letzte mal mit 14 oder 15 selbstbefriedigt, sie zieht sich nicht sexy an, sie ist nicht gerne nackt und hat viel Scham (nicht mal Brustwarzen darf man sehen).
Seit den Kindern sind Berührungen ihrerseits extrem selten geworden. Küsse sind flüchtig. Manchmal am Wochenende oder im Urlaub nach dem Strand sehe ich sie nackt, wenn die Badtür offen ist.
Ich liebe diese fantastische Frau, ich liebe ihren Duft, ihren Humor, sie ist eine tolle Partnerin und wunderbare Mutter. Ich bin wirklich verrückt nach ihr und möchte mein Leben und alles mit ihr teilen. Sie ist schön, hat wundervolle Brüste und ein schöne Vagina. Sie duftet beim Sex herrlich und ich finde jeden Milimeter an ihr begehrenswert. Das sage ich ihr auch. Ich versuche sie wo es geht im Alltag zuentlasten. Sie kann sich auf mich verlassen und sich in meine Arme fallen lassen. Sie findet, dass ich ein toller Vater bin. Ich will für immer bei Ihr sein.
Das höchste der Gefühle ist, sie mal auf die Pobacke zu küssen, wenn sie noch keine Jeans anhat oder abends auf der Couch beim streamen meine Hand ganz ruhig zwischen ihre Beine auf ihren Venushügel zu legen. Manchmal (selten) darf die Hand auch tiefer und ich spüre die Ränder ihres Slips oder die weiche Haut ihrer Schamlippen. Sobald ich dann einen Finger bewege, schiebt sie die Hand weg.
Mein Problem:
Hat sie Leggins an, sehe ich sie nackt, habe ich eine Unterhose von ihr in der Hand (beim Wäsche waschen), rieche ich ihren Duft,.... ist es um mich geschehen und ich habe sofort einen Ständer und wenn es geht verdrücke ich mich ins Bad. Ich masturbiere fast täglich, oft auf sie oder auf einen Slip von ihr oder mithilfe von Videos mit Sexfantasien, die ich gerne mit ihr erleben würde.
Aber das ist keine Lösung um ihr wirklich nahe zu kommen. Sie schottet sich ab. Das Thema ansprechen, kann ich probieren, aber in unser aktuellen Situation wird es keine Lösung geben.
Ich schaue regelm., ob der Vibrator im Schrank vielleicht mal von ihr benutzt wurde, ob ich irgendwelche Anzeichen sehe, dass sie sich auch nach körperlicher Nähe sehnt.
Ich weiß nicht mehr weiter und steigere mich in Fantasien... aber das will ich eigentlich gar nicht!
5 Antworten
Ich glaube viel rat können wir dir hier auch nicht geben. Es wirkt ja schon als Hättet ihr ja schon dinge ausprobiert und versucht das problem zu lösen. Interessant an der sache ist durchus das es schon nicht früher zu dieser situation kam. Schliesslich geht das ja schon so seit ihr 2 jahre zusammen wart.
Ich sehe hier nur wirklich 2 möglichkeiten abgesehen davon die beziehung zu beenden.:
erstens: Eheberatung/sexualtherapeut.
zweitens: die üebereinkunft das du dir ausserhalb der beziehung das bedürnfiss nach sexualität befriedigen kannst.
Und ich denke das letzteres auch eher ein Pflaster ist als ne Lösung.
habe ich Sexsucht
Nein. Es ist vollkommen normal das man ein ziemlich grosses verlangen hat wenn das bedürniss innerhalb einer beziehung lange vernachlässigt wird.
Eheberatung und Sexualtherapie ist die einzige Lösung, jedoch sie aktuell im Alltagsstress zwischen Turnverein und Fussball und Ballett (Beispiele) noch zur Beratung zu schleifen bzw. allein dazu zu überreden, das wird ein hartes Stück Arbeit - ich glaube in der aktuellen Situation ist sie mit der Abstinenz absolut fein.
Da hilft irgendwie nur ihr klar zu machen das dir dieses anliegen sehr wichtig ist. Hier ist vieleicht hilfreich dinge was die kids betriff dauerhaft zu übernehmen. Also diese zu ihren vereinen zu fahren.
Ich gehe mal jetzt davon aus das diese 3 beispiele nicht nur alles ihre dinge sind. Sondern das es da eher darum geht das sie die kids da hin fährt.
Nein die Beispiele teilen wir uns partnerschaftlich und kümmern uns beide. Ich meinte eher, jetzt noch eine Eheberatung/ Sexualtherapie zwischen Job und Kinder packen, wird schwierig :-)
Da kann vielleicht nur eine Eheberatung helfen. Du liebst sie wirklich und sie dich auch. Erkläre ihr deine Bedürfnisse und sprecht offen über alles. Dann zu einer Beratung. Das würde euch vielleicht helfen.
@HaHaHa816 Danke dir für deinen Beitrag. Ja, da gebe ich dir absolut recht. Aber schon das Besprechen, erkennen, benennen und dann auch noch in den Alltag unterbringen, wird ein langer und schwieriger Weg. Ich glaube sie hat fast kein Bewusstsein und sexuelles Verlangen.
Aber ich werde ihn irgendwann beschreiten und versuchen es hinzubekommen.
Ich habe alles gelesen und mir kamen da fast die Tränen. Habt ihr einmal daran gedacht, einen Paartherapeuten aufzusuchen? Wenn ihr beide darüber nicht offen sprechen könnt, ist das vielleicht die beste Lösung.
Ich wünsche euch alles Gute!
Danke dir. Mir kommen tatsächlich selbst fast die Tränen beim Schreiben, weil ich ein solches Verlangen nach ihr habe und nach ihrer Nähe. Wir hatten das vor den Kindern tatsächlich offen besprochen seit dem sie da sind ist alles nur noch Hetze und Stress... ABER wir lieben unsere Kinder unfassbar und sie sind sicher nicht der Grund.
In einem Urlaub habe ich offen Kondome eingepackt und si sagte auch, wenn sich ddie Gelegenheit ergibt,... Die Gelegenheit ergab sich nie und ich hab sie verpackt wieder mitgenommen.
Wie oben bereits geschrieben: ich glaube mit einer solchen Therapie würde ich aktuell mehr kaputt machen, weil ich nochmehr Mentalen Load auf ihr abladen würde...
Herzlichen Dank an dich!
Danke dir. Mir kommen tatsächlich selbst fast die Tränen beim Schreiben, weil ich ein solches Verlangen nach ihr habe und nach ihrer Nähe. Wir hatten das vor den Kindern tatsächlich offen besprochen seit dem sie da sind ist alles nur noch Hetze und Stress... ABER wir lieben unsere Kinder unfassbar und sie sind sicher nicht der Grund.
In einem Urlaub habe ich offen Kondome eingepackt und si sagte auch, wenn sich ddie Gelegenheit ergibt,... Die Gelegenheit ergab sich nie und ich hab sie verpackt wieder mitgenommen.
Wie oben bereits geschrieben: ich glaube mit einer solchen Therapie würde ich aktuell mehr kaputt machen, weil ich nochmehr Mentalen Load auf ihr abladen würde...
Herzlichen Dank an dich!
Wenn ich darüber noch einmal nachdenke. Hatte sie denn vielleicht vor dir irgendein traumatisches Erlebnis. Sie hat ja offenbar auch ein unnatürliches Verhältnis zu ihrem Körper.
@Beata2000 nein, ich war bin der erste und der einzige mit dem Sie Geschlechtsverkkehr hatte. Sie hat ein tolles Verhältnis innerhalb der Familie und ein gutes zu ihren Eltern. Missbrauch oder ähnliches schließe ich aus. Nach über 20 Jahren mit ihr hätte ich hier etwas (zum mindest andeutungsweise) mitbekommen. Auch eine Vergewaltigung in der Jugend, über die sie nicht spricht, schließe ich aus.
Nachdem Sie die Pille / Vaginalring abgesetzt hat, wurde sie auch stets ausreichend feucht. Sie kuschelte sich nackt an mich. Sie berührte mich lustvoll. Aber sobald ich gekommen war, war es quasi nach einer innigen Umarmung vorbei. Absolute Tabus waren immer Oralverkehr und Anal (sobald der finger im Liebesspiel unabsichtlich in die nähe kam, wurde er weggeschoben). Aber währenddessen hatte ich schon das Gefühl, dass sie Lust bekommt. Allerdings hat sie nie einen Orgasmus erlebt (denke ich). Wir haben aber auch nie gemeinsam daran gearbeitet. Bei den wenigen gelgenheit ging es bei mir meist sehr schnell.
Sex verlief meist nach Schema F und wurde abgearbeitet. Davor und danach duschen und ab in den Alltag.
Deine Frage ist berechtigt, aber mir ist nichts bekannt oder je aufgefallen.
Ein unnatürliches Verhältnis zu ihrem Körper ja, ggfs ist da etwas Schambehaftetes anerzogen. Bspw. habe war sie nur einmal beim Sonnen im Urlaub 5 Minuten oben ohne (in den ersten Jahren). Sie ist schlank und hat einen tollen Körper, verdeckt aber mit Kleidung gerne jegliche Weiblichkeit. Ein Etuikleid oder enges Top würde sie nie anziehen... Auch die Geburten waren schenll und ohne erhebliches Trauma. Das sagt sie auch selbst.
Aber ich danke dir für deine Nachfrage und werde darüber weiter nachdenken.
Heyy, ich bin selbst eine Frau und würde mich gerne zu deiner Geschichte äußern. zuallererst muss ich dich loben, die Art, wie du über deine Frau sprichst, ist großartig und man merkt, wie sehr du sie liebst. Jede Frau wünscht sich einen Mann, der sich so sehr um einen bemüht!
Um auf das Thema zurückzukommen: Der Libidoverlust kann durchaus auf hormonelle Verhütung zurückzuführen sein. Ich weiß nicht wirklich, was man dagegen tun kann, aber es gibt bestimmte Öle und „Medikamente“, die die Libido wieder steigern können, da solltest du unbedingt mal im Internet recherchieren. Die Tatsache, dass deine Frau bestimmte Berührungen nicht mag oder generell keine Nacktheit mag und sich schämt, könnte ein Grund dafür sein, dass sie keine körperliche Nähe mehr haben möchte. Ich würde dir raten, ein sehr intimes und langes Gespräch zu führen, in dem du kein Blatt vor den Mund nimmst und ihr deine Bedürfnisse mitteilst, damit ihr beide nach einer Lösung für dieses Problem suchen könnt. Aber sag ihr auch deutlich, wie sehr du sie liebst und dass keine andere Frau in Frage kommt, verurteile sie nicht und zwinge sie nicht zum Sex, sondern sei offen und transparent mit ihr und teile deine Bedürfnisse mit. Vielleicht teilt ihr ja gemeinsame Fetische oder Dinge, die euch erregen, z.B. Rollenspiele oder bestimmte Sexpraktiken. Andererseits könntest du dir auch selbst ein „Toy“ besorgen, um deine Bedürfnisse zu befriedigen. Es gibt viele Möglichkeiten, Intimität und Sex auszuleben, und es ist bestimmt auch etwas für euch beide dabei! Abschließend würde ich euch einen Sexualtherapeuten empfehlen, der sich damit auskennt und euch und eurer Beziehung helfen kann. Viele Paare haben diese Probleme und es ist kein Einzelfall!
@Leylaanonym: Herzlichen Dank für deine lieben Worte und deine Vorschläge. Es tut so gut hier schon einmal alles offen und mit aller Klarheit sagen (schreiben ) zu können. Andererseits tut es so weh, wenn man andere Beiträge hier liesst. Ich antworte noch detaillierter auf deinen Beitrag! Dies hilft sehr bei der Aufarbeitung und den Überlegungen, wie ich und wir das gemeinsam Herausfordernde lösen können...
Und ich liebe sie wirklich sehr und fühle mich manchmal so "abnormal und pervers" bei bestimmten Aktionen (z.B. masturbieren auf ihren Slip), um ihr intim nahe sein zu wollen... Es ist wirklich zum verzweifeln, weil man sich in die Begierde nach einem wundervollen Menschen so rein steigert.
Meiner Meinung nach hört sich das sehr schön an, du solltest dich überhaupt nicht „abnormal" fühlen. Schließlich ist das Verlangen nach Sex und Intimität etwas völlig Normales und gehört dazu,- zu pervers bist du keineswegs! Du könntest mit ihr reden und Vereinbarungen treffen, wie z.B gemeinsames Duschen und leichte, innige Berührungen, bis sie sich wohl genug fühlt, um sich dir ganz zu öffnen. Ps.: Es ist wirklich schön zu wissen, dass auch Männer diese Gefühle verspüren und jemanden so wahnsinnig lieben können...
Ich habe nun einige Zeit über deine Worte nachgedacht und ich danke dir nochmals für deine Anregungen und Vorschläge. Meine Gefühlswelt bei dem Thema dreht vollkommen durch, obwohl ich sonst gefühlstechnisch sehr aufgeräumt bin...
Mein Verlangen nach ihr, hat schon einige absurde Ideen hervorgebracht (alles nichts Wildes, wenn man sich in der Community umschaut), aber doch Ersatzhandlungen um Nähe zu bekommen und Intimität zu spüren auf die ich nicht stolz bin. Das tut mir so leid, den die Nähe und Intimität hätte ich am liebsten mit ihr.
Mir ist sehr bewusst, dass es Zeit braucht und Zwang und Druck genau das Gegenteil erzeugen wird. "Toys" sind für mich meist nur kurzer Ersatz.
Danke fürs Zuhören
Hey, ja, das verstehe ich und dass du deine Sexualität ausleben willst, ist keineswegs verwerflich. Ich würde dir raten, ein längeres Gespräch mit deiner Frau zu führen, in dem du das Thema ansprichst und ihr deutlich machst, dass der Mangel an Sexualität eine große Belastung für dich darstellt. Es kann sein, dass ihr euch auf eine Vereinbarung wie eine offene Ehe einigt, in der du deine Sexualität voll und ganz ausleben kannst. Allerdings würde ich eine offene Ehe nur dann empfehlen, wenn du zwischen Sex und Liebe unterscheiden kannst. Es ist wichtig, so schnell wie möglich mit ihr darüber zu sprechen, ansonsten könnte dass die Beziehung belasten. Es wäre blöd, wenn du eine Affäre beginnen müsstest, weil du nicht offen und ehrlich mit deiner Frau sprechen kannst, weil sie das Thema meidet. Dass Toys auf Dauer keine Lösung sind, ist natürlich verständlich, vielleicht probierst du es trotzdem mal aus, das würde das tägliche Masturbieren zumindest spannender machen.
Fortsetzung:
Danke fürs Lesen. Vielleicht geht es euch, wie mir, vielleicht seit ihr eine Frau wie meine Frau,... Ich freue mich auf eure Erfahrungen, Ratschläge, Hinweise,...
Bei mir baut sich bei dem Thema soviel Frust auf und ich frage mich, ob ich falsch bin, habe ich Sexsucht (ich könnte am liebsten jeden Tag mit ihr ins Bett), soll ich mich anders ausleben? Ich weiß es nicht!
Liebe Grüße
Herzlichen Dank an alle, die sich hier bereits beteiligt haben und für eure aufbauenden und netten Nachrichten. Es tut gut sich hier mitteilen zu können und gehört (gelesen) zu werden.Auf der anderen Seite tut es weh vieles hier in der Community zu lesen und welche Herausforderungen andere Paare, Männer oder Frauen in der Sexualität haben. Teilweise genau in entgegegesetzter Richtung.
Ich liebe Sie, das hat mir der heutige morgen bevor wir uns verabschiedet haben wieder einmal deutlich gemacht. Dennoch ich höre, wie sie duscht und stelle sie mir vor. Sie ist überaus attraktiv und hat einen schönen Körper. Ich stelle mir vor, wie sie sich wäscht und berührt... Und da überschattet immer der Gedanke, den ich versuche zu verdrängen, dass ich jetzt oder heute oder diese Woche gerne Sex hätte, wenn nicht mit ihr, dann mit einer anderen Frau... Bitte versteht mich nicht falsch. Es ist eine innere Zerrissenheit und der Drang nach Intimität, Berührung, unbändiger Lust...Ich ertappe mich dabei auf dem Weg zur Arbeit jede Frau und ihren Körper "abzuchecken". Mir vorzustellen, ob mein weibliches Gegenüber rasiert oder unrasiert ist, wie sich ihre Brüste anfühlen, stelle sie mir nackt vor, überlege, ob sie gerade an Sex (vielleicht mit mir) denkt. Gerade Lust hat, feucht ist. Und und und. Ich denke an Sex mit Kolleginnen oder mit Kundinnen, klammere mich an jeden Flirt. Ich denke, wenn die Person jetzt fragt, gehe ich mit. Wir vögeln uns das Hirn raus. ...aber da meldet sich die Vernunft und der Gedanke, die Liebe zu meiner Frau und unserer Familie, zu ihrem wunderbaren makellosen (aus meiner Sicht) Körper, die Scham und Angst etwas kaputt zu machen, halten mich davon ab, diese Gedanken auszuleben. Manchmal habe ich den Eindruck, ihr wäre es vollkommen egal, ob ich rumvögel und sie würde es wahrscheinlich einfach ignorieren. Ich habe Angst, dass meine Gedanken zu einer Zerstörung unserer Beziehung führen, denn neben der fehlenden Intimität ist alles perfekt.
Es tut gut, das hier aufzuschreiben. Ich habe den Eindruck ich bin nicht allein. Vielleicht hilft es auch dem ein oder der ein oder anderen heute abend mit ihrem Partner/in darüber zu sprechen. Vielleicht kann sich eine Frau, der es ähnlich geht, sich in ihren Partner hineinversetzen. Oder vielleicht rafft sich ein Mann heute abend auf mit seiner Frau zu sprechen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich reflektiere, weder Mann (mit oder ohne Lust) noch Frau (mit oder ohne Lust) sind hier das Problem sondern nur die unausgesprochenen Erwartungen an den Partner.
Ich schaffe das aktuell noch nicht. Der Alltag verzerrt die Energie und ich möchte damit im Moment nicht "noch ein Problem" schaffen, was es zu bewältigen gibt.
Ich frage mich, und das werde ich einmal mit einer Frage an die Community versuchen herauszufinden, was machen andere Männer, die in einer solchen Situation sind oder was ist ihr (Lust-)Ventil? ... Ich meine allerdings nicht Antworten wie, "rede mit ihr", oder "trenn dich". Ich meine um dem Drang in den Griff zu bekommen.
Danke dir. Ja, du hast meine Verzweiflung ganz gut auf den Punkt gebracht.
Dennoch herzlichen Dank für deine Worte!