Meinung des Tages: Ist der deutsche Ausstieg aus der Atomkraft der richtige energiepolitische Weg?
Am Samstagabend sind in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gegangen. Mit der Abschaltung der Meiler Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 endete damit in Deutschland die Ära der Atomkraft.
https://www.tagesschau.de/inland/atomkraftwerke-stilllegung-105.html
Sowohl national als auch international wird dieser Schritt kontrovers diskutiert. Kritiker sprechen von einem deutschen Sonderweg und betonen, dass es nicht im Sinne des Klimaschutzes wäre, den weggefallenen Atomstrom durch Kohlekraftwerke zu ersetzen. Auch würden Nachbarländer den Bau weiterer Atomkraftwerke planen. So gab Polen jüngst bekannt, in die Atomkraft einsteigen zu wollen. Der bayerische Ministerpräsident Söder forderte gar am Sonntag einen bayerischen Alleingang, indem Isar 2 in Länderverantwortung weiterbetrieben werden solle. Der Vorschlag sorgte weitgehend für Irritation, da Söder als bayerischer Umweltminister den Ausstieg in der Vergangenheit vorangetrieben hatte.
Befürworter des Ausstieges, wie die Grünen-Chefin Ricarda Lang, betonen dagegen, dass die Risiken der Atomkraft unbeherrschbar seien und der deutsche Ausstieg aus der Atomkraft den endgültigen Einstieg in das Zeitalter erneuerbarer Energien kennzeichne.
Atomkraftgegner feierten in mehreren deutschen Städten Atomausstiegsfeste. Vereinzelt gab es Gegendemonstrationen von Befürwortern der Atomenergie.
Wie seht ihr das? Ist der Ausstieg der richtige Schritt oder nicht? Und handelt es sich dabei - wie Kritiker behaupten - wirklich um einen deutschen Sonderweg?