Zusatzfutter fürs Pferd - GELENKE?
Hallo,
ich habe einen 10 jährigen Wallach, der Anfang April hinten links takt-unrein geworden ist (ich sage bewusst nicht lahm, weil es eine sehr minimale Bewegungsänderung war). Daraufhin folgten erstmal Untersuchungen vom "normalen" TA und Entzündungshemmer + 3 Wochen Pause - kein Erfolg.
Dann kam die Chiro und auch da keine Spur wo das herkommen könnte - Beugeprobe hoch und tief waren negativ.
Kurz zwischendurch - er wurde seither jede Woche ca. 3 Mal für 20 Minuten geritten, da es dadurch besser wurde! Wie bei Gelenksproblemen üblich hilft Bewegung.
Beim Reiten hat er auch NIE einen unzufriedenen Eindruck gemacht - immer vorwärts, gerne abwärts. Top Motiviert - nie als hätte er Schmerzen.
Chrio hat empfohlen Röntgenbilder machen zu lassen - keine Auffälligkeiten bei beiden Hinterbeinen sichtbar.
Nach weiterem Einspritzen und nochmal Pause war es unverändert:
Je nach Tagesverfassung und Belastung sieht man die ersten 5 Minuten beim Reiten eine kleine Unreinheit. Dann läuft er sich ein, schnaubt ab und läuft super!
Aktuell steht er damit wieder voll im Training, zumindest bis sich Unzufriedenheit oder Schmerzen erkennbar zeigen würden, ABER ich möchte ihn trotzdem irgendwie unterstützen und eventuell Zusatzfutter geben - speziell für die Gelenke. Da der Markt voll davon ist, frage ich hier wer schon gute Erfahrungen mit was gemacht hat, oder ob das sowieso alles Abzocke ist.
Chiro kommt nach wie vor regelmäßig!
Danke!
7 Antworten
Hallo,
ohne eine konkrete Diagnose würde ich kein Zusatzfutter geben.
Was ich persönlich meinen Pferden mit Arthrose gerne gefüttert habe, waren die Gelenkskräuter von Krauterie, Traumeel (mit Beratung der Firma) und bei stärkeren Schüben hatte ich eine Mischung aus Ingwer und Teufelskralle. Habe damit eigentlich immer ganz gute Erfahrung gemacht. Aber würde nicht sagen, dass das was für ein Pferd ist, das unsauber läuft.
Ist er nur unter´m Sattel taktunrein? Wie ist es an der Longe?
Wie sehen die Hufen aus? Die sind gar nicht mal so nebensächlich, wenn nicht gut gearbeitet wurde, dann können Pferde auch mal unsauber laufen.
Vielleicht möchtest du ja mal ein Video einstellen, damit sich mal ansehen könnte, wo das her kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Hufpfote
An der Longe ist es das selbe, 5 Minuten steif/unrein, dann locker und schwungvoll übern Rücken.
Ein Video hab ich auf meiner Insta Seite (an der Longe)
https://www.instagram.com/p/CcyR7ZRjfLG/
Das sieht doch ganz normal aus?
Oder vielleicht stellst Du mal ein Video von "gut" und eines von "schlecht" ein?
Ansonsten haben viele Pferde (die sich nicht den ganzen Tag auf der Weide bewegen) eine gewisse Anlaufsteifigkeit (durchaus auch bis zu 20 Minuten).
Generell würde ich so ein Pferd immer möglichst viel und ruhig bewegen (z.B. eine Runde ins Gelände) und erst dann anspruchsvoller arbeiten.
Füttern ohne eine wirkliche Ursache zu kennen ist schwierig. Ich würde da nicht auf gut Glück irgendwas reinpumpen. Am Ende hast du mehr Probleme als vorher.
Schau dich mal um ob du in deiner Gegend jemanden findest der Faszientherapie macht. Bei uns war das damals der Wendepunkt für meine Stute (über 2 Jahre lang immer wieder unregelmäßig lahm, 4 Klinikbesuche blieben ohne nennenswerten Befund. Letztlich hatte die Klinik hatte dazu geraten sie als Zuchtstute zu verwenden und als „nicht mehr reitbar“ eingestuft. Inzwischen läuft sie jedoch wieder sauber und wird nach Fohlenpause gerade wieder langsam antrainiert. Ich bin zuversichtlich das sie es ggf wieder zurück in den Sport schafft - wenn auch nur noch „zum Spaß“ und nicht mehr im Open-Bereich.) Das muss natürlich nicht heißen dass es bei euch auch die Lösung ist, ist aber zumindest noch ein Therapieansatz den man probieren könnte.
Faszientherapie wird zum Glück von meiner Chiro angeboten, haben wir bisher aber noch nicht gemacht. Ich werds auf jeden Fall beim nächsten Mal probieren!
für faszientherapie brauchst du eine osteopathin.
chiropraktikerin und osteopathin sind zwei grundverschiedene ansätze. es gibt niemanden, der beides kann und niemanden, der beide richtungen vertritt.
da die berufsbezeichnung in D nicht geschützt ist, lass dir die qualifikationen zeigen. die person sollte zumindest verbandszertifiziert sein.
in der schweiz ist das was anderes - da ist das eine anerkannte ausbildung.
Für mich schreit das ja nach Arthrose...
Ich habe mir eben mal das Video angeguckt, was du bei Hufpfote als Kommentar gepostet hast... Puh, schwierig, dabei nicht auf die Füße zu treten. Mit reellem Longieren hat das Bewegen am Halfter nicht viel zu tun - und der Axthieb ist mehr als extrem deutlich, die Hüfte sticht ordentlich raus. Ebenso die Wirbelsäule. Bewegung ja, aber ich hoffe, in dem Zustand wurde der nicht geritten, das Video ist ja schon aus April.
Ohne Diagnose würde ich gar nichts zufüttern - dann lieber das Geld in die Hand nehmen und ggf. in eine Klinik fahren zum Durchchecken. Haben gerade Bekannte von mir auch gemacht - raus kam eine Entzündung im ISG.
Spar dir das Geld für etwaige Zusatzfutter vorerst und stecke es in die Diagnostik.
Wie sieht die Haltung aus? Gerade, wenn es durch Bewegung besser wird, wäre hier Offenstall oder besser noch Aktivstall für ihn Pflicht.
Er steht den ganzen Tag auf einem großen Paddock oder Weide mit anderen Wallachen und je nach Wetter auch in der Nacht, sonst Box.
Ja, sein genereller Zustand war heuer im Frühjahr nicht ideal. Er hatte eine Magenverstimmung und dadurch viel abgenommen, das haben wir mittlerweile aber super in den Griff bekommen.
Geritten wurde er wie gesagt schon, meist 20, nie mehr als 30 Minuten.
An der Kruppe und am Axthieb arbeiten wir schon seit ich ihn habe (Winter 2021) gemeinsam mit der Chiro, wird immer besser!
Sowohl der TA, als auch Chiro meinen, dass die Klinik keinen Sinn hat, solange man nicht zumindest grob sagen kann woher das kommt..
Vor jedem Reiten gehe ich mindestens 15 Minuten Schritt, Ausreiten oder in der Halle je nach Wetter.
Eine Klinik kann auch eine Szintigrafie machen - eben um herauszufinden, wo etwas klemmt. Manche halten davon gar nichts, aber das wäre zumindest mal ein Schritt Diagnostik.
Aus meiner Sicht gehört dieses Pferd auch nachts nicht mehr in eine Box - und in einen Stall mit vielen Bewegungsanreizen gestellt.
Naja, Muskulatur bzgl. Kruppe und Axthieb lässt sich auch nicht herbei zaubern. 2-3 Jahre hast du da schon noch mindestens ein Thema damit - und danach das Thema, das erarbeitete zu erhalten.
15 Minuten Schritt können bei ihm zu wenig sein - auch kommt es auf das "wie" an. 15 Minuten rumschluffen ist halt so, dass man sich das schenken kann. 15 Minuten zügig vorwärts gehen mit erster Biegearbeit, Übertreten und ähnlichen Sachen, das ist deutlich sinnvolleres Aufwärmen.
Alles klar - ich werd das auf jeden Fall in Erwägung ziehen!
Leider gibt es in meinem Umkreis keinen Aktivstall und der einzige Offenstall ist voll. Wenn es nach mir ginge wäre er nie in der Box!
Sowieso, sowas braucht natürlich Zeit, aber man arbeitet daran - musst das ja nicht gleich schlecht machen.
Sowieso 15 Minuten Schritt führen und dann Schrittarbeit 5-10 Minuten, war für mich klar so, daher hab ich das nicht extra erwähnt.
all diese zusätze, die angeblich für die gelenke gut sein sollen, sind hochgradig schädlich für den verdauungstrakt und produzieren entzündungen der magen- und der darmschleimhäute.
das gilt übrigens auch für die regelmässige fütterung von der an sich harmlosen gelatine.
du kannst von einer trageerschöpfung im lendenbereich oder einer einseitigen leichten hd ausgehen. häufig kann es aber auch schon genügen, wenn bei einer hufbearbeitung ein einziges mal das bein zu weit seitlich rausgezogen wird. oder beim hufe auskratzen. auch ein sehnenanriss im bereich der hüfte oder des oberschenkels kommt infrage sowie eine bänderdehnung in diesem bereich.
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was ICH an deiner stelle tun würde?
ich würde das zungenbein bildgebend abklären lassen. am zungenbein ist der gesamte bewegungsapparat aufgehängt.
dass das eine chiro nicht weiss, ist klar. eine osteopathin sollte das hingegen wissen.
eine zungebeinblockade oder eine bei der zahnbehandlung herausgezogene zunge kann dir das ganze pferd schachmatt setzen.
bitte nicht mehr reiten, bis das problem erkannt und behoben ist. könnte lebensgefährlich für dich oder das pferd sein.
Magno Flexal von Iwest
Hallo,
ja von Teufelskralle habe ich auch schon gelesen.
Er hat grundsätzlich gute Hufe und eine Fehlstellung o.ä. wurde zumindest von der Chiro ausgeschlossen. Wird demnächst aber auf jeden Fall vom Schmied nochmal bewusst geklärt.
An der Longe ist es das selbe, 5 Minuten steif/unrein, dann locker und schwungvoll übern Rücken.
Ein Video hab ich auf meiner Insta Seite (an der Longe)
https://www.instagram.com/p/CcyR7ZRjfLG/
LG