Würdet ihr euer Kind abtreiben, wenn es z.B Down-Syndrom hat?

13 Antworten

down syndrome ist aufjedenfall machbar das wäre noch kein grund für mich genauso wie taub oder blind echt kein problem für mich wäre. Ich könnte aber keinem kind zugucken welches wirklich kein schönes leben führen kann weil es so extreme probleme hat und es einfach nur vor sich hin vegetiert,aber das ist ja bei down syndrome nicht ansatzweise der fall. Ich kenne menschen mit down syndrome die nun wirklich nicht groß anders sind als du und ich (was viel damit zu tun hat das die eltern wirklich viel arbeit reingésteckt haben). Er hat einen normalen job und wohnt soweit ich weiß auch inzwischen alleine.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei mir waren Kinder nie ein Thema. Mag keine, hab nie welche bekommen. Auch ohne diese Belastung ist jeder Tag ausgefüllt.

Daher hätte ich an einem potentiell mehr oder weniger stark behinderten Kind, das mir den ganzen Tag, u. U. für den Rest meines Lebens, am metaphorischen Rockzipfel hängt, mit Sicherheit kein Interesse gehabt.

Klar gibt es leichte Fälle von Down-Syndrom, die ihr Leben als Erwachsene selber meistern können, dafür gibt es aber auch multipel Schwerstbehinderte, die man äußerst selten in der Öffentlichkeit oder in den hübschen Werbefilmen der Behindertenverbände zu sehen bekommt, weil die die Leute verschrecken könnten mit dem Arbeitsaufwand und den Kosten, die in so ein Kind dann lebenslänglich investiert werden müssen, mindestens die Mutter kann dann in der Regel ihre eigenen Wünsche im Leben und ihre eigenen Zukunftspläne für immer begraben. (Die Väter machen sich oft vom Acker und sind keine Hilfe.)

Die meisten Kinder mit Down-Syndrom liegen irgendwo zwischen den beiden Extremen, zwischen sehr schwer und kaum merkbar behindert, aber man weiß nie im voraus, was es sein wird, so ein Kind zu kriegen ist wie der Kauf der berühmten Katze im Sack, kann gut gehen, kann schief gehen. Und deswegen lassen sich die meisten Frauen heute auch nicht mehr drauf ein, wenn das Testergebnis positiv ist. Wegen der möglichen Belastungen für sie selbst, und weil heute auch nicht mehr die Großfamilien da sind, wo in früheren Zeiten Behinderte einfach nebenbei mitgeschleift wurden. Eine Alleinerziehende (weil Vater über alle Berge) mit lebenslang behindertem Kind ist heutzutage ein armer Hund, da ist das Leben in Armut praktisch vorprogrammiert.

Ich glaube ja.

Wobei ich nicht sicher weiß wie ich in einer solchen Situation gehandelt hätte. Ich denke, ich hätte die Kraft nicht gehabt.

Auf jeden Fall bin ich dankbar eine wunderbare gesunde, mittlerweile erwachsene, Tochter zu haben.

Ich bin ein Mann, aber in einem solchen Fall würde ich eine Abtreibung sehr befürworten. Nicht nur weil ich es mir selbst nicht zutraue einem Kind mit Down-Syndrom die Aufmerksamkeit, Fürsorge und Umsicht entgegen bringen zu können die es brauchen würde, ich bezweifle auch stark, dass ich das psychisch auf Dauer durchstehen würde.

Kurz gesagt, denke ich nicht, dass ich einem solchen Kind der Vater sein könnte den es brauchen und verdienen würde.

Zudem denke ich persönlich nicht, dass Menschen mit Down-Syndrom ein lebenswertes Leben führen können. Tatsächlich sind sie, soweit ich weiß, in der Lage zu realisieren, dass und wie sehr sie eingeschränkt sind und ich stelle mir so eine Realisierung furchtbar vor. Und das ist etwas womit sie leben müssen, da diese Einschränkung nicht geheilt oder behandelt werden kann.

Das sind jedoch meine ganz persönlichen uns subjektiven Gedanken und Empfindungen dazu.

vogerlsalat  01.09.2022, 18:07

Für den ersten Absatz hast du ein Hilfreich bekommen.

Beim 2. Absatz bin ich aber anderer Meinung, ich denke schon, dass auch Menschen mit Down Syndrom ein glückliches Leben haben können.

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Andrastor  01.09.2022, 18:11
@vogerlsalat

Nun, diese Meinung gönne ich dir absolut, ohne Frage. Aber ich habe eben das Gefühl, dass das eher nicht der Fall ist. Vor allem, oder besser gesagt, zumindest bei denen die das tatsächlich realisieren.

Das Gefühl anders, eingeschränkt oder sogar "schadhaft" zu sein, ist schrecklich und auch wenn man nach außen hin glücklich wirkt, zerfrisst es einen innerlich.

Aber wie gesagt: Das ist nur meine subjektive Sicht auf diese Dinge. Da ich keine Gedanken lesen kann, werde ich auch nie erfahren wie sich solche Menschen tatsächlich fühlen.

Trotzdem danke für das "hilfreich".

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Daoga  01.09.2022, 18:43

Die Lebensqualität der Behinderten selber ist meistens weniger das Problem, wenn sie wirklich geistig behindert sind, merken sie von ihren Beeinträchtigungen gar nichts. Es ist die Lebensqualität der Umgebung, die leidet, Geschwister falls vorhanden, die ständig wegen des Behinderten zurückstecken müssen, und ganz besonders der Mütter, die ihre eigene Lebensqualität und Erwartungen massiv zurückschneiden oder vergessen müssen.

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Kommt auf die individuelle Situation an. Kann ich pauschal nicht sagen.