Würdet ihr Ehebruch verzeihen, wenn ihr selbst betrogen hättet?
Hallo zusammen
9 Antworten
Ich habe es verziehen. Selbst würde ich es nicht tun, denn Loyalität hat bei mir einen enorm hohen Stellenwert. Letztlich ist es aber Tatsache, dass das Thema Ehebruch asymmetrisch sein kann und es auch ist.
Ich glaube, bei mir käme es auf die Dauer der Beziehung an und darauf, wie verliebt ich noch wäre. Nach einem Vierteljahrhundert Beziehung betrachte ich das Thema auch etwas anders - sprich toleranter. Jedenfalls in der Fantasie.
Wie es sich dann tatsächlich anfühlt, steht auf einem anderen Blatt. Auch, wie ich reagieren würde.
Wenn beide das getan hätten sicherlich.
Dann gibt es auch nichts zu verzeihen. Allerdings würde ich dann Freunde bleiben oder eine Ehepartner-WG führen. Eine echte Beziehung wäre dann für mich sinnlos.
Man kann Freunde bleiben und jeder sollte sein eigenes Ding machen.
weshalb meinst du dass das nicht stimm? Nur relativ selten würden die PartnerInnnen einer Affäre die Rolle des Lebenspartners einnehmen wollen. Es geht schliesslich da eher um kleine Fluchten und nicht um gemeinsamen Alltag!
Erst betrügt der eine den anderen und wird dann selbst betrogen?
Entweder ist man dann quitt oder man überdenkt das Beziehungsmodell neu oder man trennt sich, weil keiner dem anderen vertrauen kann. Das impliziert, dass man geständig war oder es irgendwie anders herauskam.
Es kommt auf den Kontext und die Persönlichkeiten an, inwieweit verziehen werden kann. Da warst du ja sparsam an Informationen.
Aber ein wenig klingt es für mich danach, dass der eine von dem Betrug wusste und der zuerst Betrogene jetzt unsicher ist, ob er seinerseits gestehen soll ...
Ich habe meine Frau erwischt das Sie mich betrogen hatte. Ich habe ihr da auch meine Betrug Seiten gebeichtet. Und jetzt frage ich mich, würdet ihr danach euch trennen, wenn ihr mich wärt?
Ich würde mich wahrscneinlich auch trennen, wenn ich von deinen Betrügereien erfahren hätte. Aber dadurch, dass ich selbst auch untreumgesorden wäre, könnte ich dir deine Untreue nicht mehr oder minder vorwerfen, als mir selbst.
Deine Fremdgänge ja schon früher stattgefunden und es waren offenbar mehrere. Bei deiner Frau war es vielleicht "nur" einmalig. Trotzdem wart ihr beide untreu.
Also bist du mindestens genauso schuldig. Und wenn ihr euch trotzdem liebt, dann sprecht offen miteinander und überlegt, was aus euch werden soll.
"Grund", sich zu trennen, hätter ihr beide. Aber vielleicht wollt ihr auch beide zusammenbleiben und könnt euch gegenseitig verzeihen.
Nein, da ist kein Grund für Trennung. Die Konten sind ausgeglichen!
Ausgeglichene Konten sind sogar die beste Voraussetzung, sich zu trennen und ohne den anderen neu zu starten. Vertrauen ist hier ja gegenseitig nicht mehr zu erwarten.
Das stimmt wohl, Trennungen gehören zu den unangenehmsten Erfahrungen. Wenn allerdings zwei untreue Partner miteinander leiden, dann wähle ich lieber die Trennung. Frei nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Das Leiden falls vorhanden ist eh meist nur Unsicherheit den anderen eventuell zu verlieren. Wenn dies Risiko nicht besteht kann es gut weiter gehen. Ich finde Single sein ist schlimmer.
Leiden ist so vielschichtig.
Der Betrogene leidet entsetzlich. Wenn er selbst betrügt, fügt er dem anderen Leiden zu.
Interessanterweise schützt es den Betrügenden nicht davor, selbst unter dem Betrogenwerden zu leiden.
Ich kenne keine einzige Beziehung (und ich kenne einige dieser Ex-Beziehungen...), die dauerhaft Fremdgehen wegstecken konnte, wenn das Modell Monogamie war. Die sind alle zerbrochen. Nicht eine besteht mehr.
Mir ist echt nicht klar wo der Vorteil von serieller Monogamie im Vergleich zur offenen Beziehung sein soll. Die serielle Monogamie hat insbesondere den Nachteil der langen Phasen von Einsamkeit zwischen Trennung und nächster Beziehung. Insofern taugt die serielle Monogamie nicht als Modell. Die traditionelle Monogamie die lebenlang hält wäre da noch eher diskutabel, aber die gibt es ja kaum noch. Ehen halten heutzutage im Schnitt nur noch 7-12 Jahre. Allerdings ist es soziologisch interessant zu beobachten, dass Paarbeziehungen ohne sexuelle Exklusivität wie beispielsweise bei Swingern länger halten als bei anderen.
Wenn dir der Vorteil nicht klar ist, dann ist das eben so. Ich erkenne den Vorteil. Das hat für mich etwas mit Liebe und Achtung zu tun.
Für mich ist eine offene Beziehung keine 'echte' Liebesbeziehung. Für mich wäre das also keine Option. Serielle Monogamie ist trotzdem noch Monogamie, auch wenn sich die Partner einzeln aneinanderreihen. Heute muss man nicht zwanghaft zusammenbleiben, man kann es aber. Solche Beziehungen gibt es auch noch. Ich habe gerade eine fast 25 jährige Beziehung hinter mir. Und wir waren beide treu. Eine Öffnung der Beziehung wäre für uns keine Lösung gewesen, das war nicht das Thema. Es geht ja nicht um die Anzahl der Partner, sondern um das Teilen von Intimiität ausschließlich miteinander. Das muss man wollen und wenn jemand keinen Unterschied oder Vorteil darin sieht, dann ist das wohl nicht das richtige für ihn.
Die offene Beziehung klingt für mich manchmal nach einer Mischung zwischen Vertrautheit, (angenehmer) Gewohnheit, Bequemlichkeit und Desillusionierung. Eine funktionelle WG. Und solche Beziehungen enden manchmal, wenn einer doch jemanden trifft, mit dem er (wieder) anders leben möchte. Und die ganz großen Gefühle sind vielleicht auch nicht immer dabei.
In keinem Modell ist man vor Trennung besser geschützt. Einsamkeit und Trauer nach dem Ende gehören zur Vearbejtung jeder Art von Beziehung, die Einsamkeit ist die Begleiterscheinung. Man kann übrigens auch in einer Beziehung einsam sein..
aber genau genommen wird bei der seriellen Monogamie das Fremdgehen ja nur auf später vertagt wenn der andere entsorgt wurde. Ich finde das nicht wirklich viel respektierlicher als wenn man mehrere Liebesbeziehungen parallel hat und alle gleich gut behandelt. Man kann gelegentlich auch in einer Beziehung einsam sein, aber gerade dann würde zum Beispiel das Treffen mit anderen Paaren und eventueller Partnertausch Abhilfe schaffen.
Wie willst du als Aussenstehender geanu wissen ob das Beziehungsmodell eines dir bekannten Paares Monogamie ist? Du hast ja wohl nicht bei denen wegen Partnertausch mit dir und deiner Gattin angefragt oder dich als Seitensprungpartner beworben wie ich dich einschâtze.
Ich kann ja nur von mir (👱) sprechen... Ich gehe eine Beziehung "für immer" ein, denke nicht in "Lebensabschnittsgefährten". Aber es ist eben dann nicht für immer. Und ich "entsorge" keine Männer.
Wie ich das wissen will? Reden! Man tauscht sich doch aus.
Seitensprünge finden bzw, fanden in meinen Beziehungen einfach nicht statt. Dann bräuchte ich auch keine Beziehung. Dann bliebe ich gleich allein. Dann müsste ich mich nicht schlechtfühlen oder rechtfertigen (es sei denn, ich fiele einer anderen Frau in den Rücken, indem ich sie mit ihrem Partner berügen würde).
Dein Konstrukt ist nicht einfach nicht meins. Jeder macht das anders.
Ja würde ich. Aber wenn ich die Person betrüge, dann liebe ich ihn nicht. Also kann man die Beziehung auch beenden
Wann würdest du verzeihen? Man kann auch seinen Partner lieben und betrügen. Aber ja, ich finde das auch Dumm.
Ich wäre nicht sauer auf ihn, weil ich ja das gleiche gemacht habe. Ich hätte kein recht sauer auf ihn zu sein
Wenn ich selbst so eine scheiße baue, dann sollte ich der Letzte sein, der den Partner für die gleichen Fehler verurteilt.
Natürlich sollte man Betrug nicht mit Betrug rechtfertigen.
Hier wird unterstell, dass Seitensprungpartner eine Alternative zur etablierten Beziehung darstellen. Dies ist jedoch oftmals nicht der Fall.