Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftsinformatik?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ganz ehrlich, dann mach das, was grundsätzlich eher das ist, was Du Dir für den Rest Deines Lebens vorstellen kannst. Der Mathematikanteil in der Informatik und auch in der Wirtschaft ist eher trocken, meiner Erfahrung nach, aber wenn Du grundsätzlich ein höheres Interesse in Informatik als in Ingenieurwesen (mit welchem Schwerpunkt auch immer) hast, wäre das wohl eher Deins. Das Ding ist halt, dass viele Algorithmen mathematische Grundlagen haben und viele Zusammenhänge, die in der Informatik abgebildet werden müssen, eben eher streng mathematisch sind. Die Schwierigkeit besteht dann darin, einen mathematischen Sachzusammenhang in der Programmierung umzusetzen. Der Wirtschaftsanteil ist ohnehin eigen, was die Mathematik angeht.

Wirtschaftsingenieurwesen ist bezüglich des naturwissenschaftlichen Anteils vielleicht dahingehend interessanter, dass (zumindest geht es mir so) diese Naturwissenschaftlichen Ansätze eher nachvollziehbar sind als trockene Algorithmen. Also man kann sich eine Problematik besser vorstellen, weil sie eben greifbarer ist.

Je nach dem, welche dieser Fäher in der Schule eher etwas für Dich waren oder welche Dich generell mehr interessieren, würde ich dir das entsprechende Fach eher nahe legen. Denn es ist unangenehm, nach 3 oder 4 Jahren erst feststellen zu müssen, dass man sich zwar sehr bemüht hat, aber nachher die "bessere Stellung auf dem lokalen Arbeitsmarkt" der ausschlaggebende Punkt gewesen ist, weswegen man ein Fach gewählt hat. Der Markt ändert sich, Handwerk ist heute gefragter als je zuvor und die Studierten finden teils keine Jobs. Ich würde da eher auf mein Herz hören.

Als Grundschüler habe ich gesagt, dass ich Computerspezialist werden will. Dann habe ich mich am Arbeitsmarkt orientiert und nach dem Abi Maschinenbau studiert. Nach 3 Jahren eines sehr praxisfernen Studiums habe ich gemerkt, dass mich daran bislang nichts gereizt hat. Wie lange sollte ich noch warten, bis der Moment kommt? Letzten Endes habe ich dann ein duales Studium im Bereich Mathe/Informatik gemacht und bin jetzt, was ich als Grundschüler werden wollte. Ich denke heute, ich hätte das mit dem Maschinenbaustudium nicht tun sollen.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden und ich profitiere heute auch immer wieder von dem theoretischen Wissen aus dem Maschinenbau. Also verschenkt waren die 3 Jahre nicht aber ich hätte 3 Jahre früher auf der Karriereleiter stehen können.

Ich weiß nicht, ob Dir das hilft, aber vielleicht bekommst Du ja einen Anreiz.

Frageli12310 
Fragesteller
 11.12.2020, 02:34

Danke dir für deine ausführliche Erfahrung, hat mir ganz klar weiter geholfen

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Fachhochschule = nicht sehr anspruchsvoll

Warum überhaupt privat? Es gibt in Deutschland ausgezeichnete kostenlose Bildung, aber du willst lieber das Geld aus dem Fenster werfen?

Ich würde an deiner Stelle beides lassen, wenn du keinen Spaß an Mathematik hast.

Frageli12310 
Fragesteller
 11.12.2020, 02:43

Doch, diese ist sehr anspruchsvoll und gern gesehen in großen Unternehmen. Grund: Weil in Großstädten kriegt man nur einen Studienplatz an Fachhochschulen und Unis, wenn der NC unter 2,3 liegt, sonst hat meine keine Chance Zeitnah einen Platz zu bekommen. Grade für das Sommersemester bietet fast keine Uni einen sinvollen Studiengang an. Die kosten der Fachhochschule sind tragbar und nicht utopisch wie 700€ pro Monat deswegen Privat. Zudem möchte auch nicht wegziehen, denn wenn ich auch wegziehe, werden meine Kosten höher als das, was ich dort am Semesterbeitrag zahle.

Naja ich mach jetzt keine Freuden Sprünge wegen Mathe, aber definitiv liegt es mir viel mehr als Sprachliche Fächer wie z.B. Deutsch. Ich kann es nachvollziehen und es ist einfach Logischer als irgendwelche Textanalysen meiner Meinung nach :)

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Frageli12310 
Fragesteller
 11.12.2020, 02:50

So wie ich das jetzt selber erfahren musste gibt es nur ,vor allem, in Großstädten wie Berlin, Köln usw. ausgezeichnete und kostenlose Bildung, wenn man ein 1,0- 2,2 Schnitt hat. Sonst muss man auf sein Wunsch Studiengang mehrere Jahre warten und hat trotzdem keine Garantie angenommen zu werden. Find das eigentlich recht ungerecht. Nur wenn die Eltern viel Geld auf dem Konto haben kann man z.B direkt Medizin studieren in Hamburg für 12 000 € pro Monat. Wo ist hier denn hier die Freiheit seinen Berufswunsch auszuüben :(

Naja dagegen kann man nichts machen

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