Wie viel bekommt man in der Produktion bei BMW oder VW?

9 Antworten

na dann viel Erfolg!

Mal ehrlich, ich weiß nicht wer solche Geschichten erzählt, aber dass Du mal ebenso eine Prämie von 10.000,-€ pro Jahr bekommst ist doch wohl aus dem Märchenreich?

Fakt ist ja wohl, dass gerade VW viele Plätze in der Produktion durch Leiharbeiter besetzt hat. Da ist für ein Industrieunternehmen ja schön einfach und relativ unverbindlich. Kündigen muss man diese Leute ja nicht, dann sie Arbeiten ja nicht bei dem Unternehmen, sondern bei dem Personaldienstleister - wenn man sich nicht mehr braucht oder sie nicht mehr haben will gibt man sie zurück. Macht man ja auch selber so mit geleihenen "Sachen". Dass darüber hinaus auch noch die Bezahlung von dem eigentlichen Arbeitgeber (nähmlich der Leiharbeitsfirma) übernommen wird ist auch noch praktisch...

Für die Arbeitnehmer bedeutet das dann leider meist auch eine wesentlich unsicherere und schlechter vergütete Arbeit als bei den fest angestellten Mitarbeitern. Ob man als Leiharbeiter darüberhinaus wirklich soetwas wie Karriere machen kann, wage ich zu bezweifeln. Die Thesen, dass man über diese Schiene in Betriebe herein kommt, bei denen man mit einer normalen Bewerbung keine Chance hätte oder dass die Arbeit eben abwechslungsreicher ist als immer nur in dem selben Unternehmen zu arbeiten sind meiner Meinung nach Bauernfängerei. Auch dass Argument einer unbefristeten Festanstellung beim Personaldienstleiser gegenüber einer befristeten Einstellung bei dem Unternehmen, an das man verliehen wird ist meiner Erfahrung nach eine Verschleierung der tatsache, dass der moderne Skalvenhändler im Falle dass er seine Leiharbeiter nicht vermitteln kann ganz schnell betreibsbedingt kündigen kann - auch bei unbedfirsteten Verträgen ohne dass man sich selber was zu schulden hat kommen lassen!

Aber Du hast ja gehört, dass man als Mitarbeiter in der KFZ-Produktion sehr gut bezahlt wird... Ich denke da kannst Du dich sicherlich schlau machen, was der derzeitige Tariflohn ist. allerdings empfehle ich die Auskunft nicht in der Kneipe bei den Kumples einzuholen (es wird selten mehr gelogen als bei Geld und Frauengeschchten!) sondern die entspechenden Tarifverträge zu studieren. Das dürfte im Fall von VW und BWM sicherlich bei der IG-Metall erfragbar sein - wobei VW soweit ich weiß einen Haustarifvertrag hat. Aber auch dieser wird sicherlich mit der IGM verhandelt worden sein. Ich denke solche Angaben und Zahlen sind verlässlicher als irgendwelche Gerüchte.

Auch stegt die Deutsche Automobilindustrie (speziell VW) im Augenblick ja nicht ganz so gut da. Also dass die trotz der kniffligen Lage dann mit Geld für Ihre Mitarbeiter um sich schmeißen (klar, das hast Du so nicht geschrieben, aber es klingt so) halte ich für ausgeschlossen.

Als Vergleich und Denkanstoß zu den 10.000,-€ Sonderzahlung: Ein Facharbeiter mit einer 3 Jährigen Ausbildung verdient bei einer Anstellung im öffentlichen Dienst des Bundes knapp 32.500,-€ Brutto pro Jahr - incl. der Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) von 2240,-€. _Das sind Zahlen, die sich jeder zeit überprüfen lassen! ( -> http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/bund?id=tvoed-bund&g=E_7&s=1&zv=VBL&z=100&zulage=&stj=2018&stkl=1&r=&zkf=&kk=15.5%25) Hälst Du es für wahrscheinlich, dass ein Produktionsmitarbeiter in der Automobilindustrie fast ein Drittel des Jahresverdienstes von einem Facharbeiter im öffentlichen Dienst bekommt. Auch wenn der TVöD nicht gerade übbig bemessen ist, aber soooo schlecht gestellt sind die Mitarbeiter beim Bund auch wieder nicht.

Trotzdem viel Erfolg bei Deinem weiteren beruflichen Werdegang!

theCapsicum  28.10.2018, 15:04

Verglichen mit der Automobilindustrie zahlt der öffentliche Dienst tatsächlich Hungerlöhne.

Den Tarifvertrag von BMW findet man bei der IGM Bayern, die sind dort angeschlossen. VW hat seinen eigenen Haustarifvertrag, geschlossen mit der IGM, aber dessen Stufen findet man auch beim kurzen googlen.

Um es kurz zu sagen, für 32.500 im Jahr, würde kein Produktionsmitarbeiter der deutschen Autoindustrie aufstehen.

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Ontario  25.06.2020, 17:20
@theCapsicum

Der Öffentliche Dienst zahlt keine Hungerlöhne. Woher nimmst du diesen Schwachsinn ? Je nach Besoldungsgruppe sind die Bezüge festgelegt. Hinzu kommen noch Zusatzleistungen im Einzelfall.

Im Krankheitsfall Privatversicherte, vergünstigte Tarife bei allen Versicherungen.

Keine Abzüge für Rentenbeiträge, keine Abzüge für Arbeitslosenversicherung. Das alles muss der Arbeiter am Band in der Automobilfabrik bezahlen. Berücksichtigt man diese Summen über den Zeitraum eines Berufslebens, so kommt da eine ordentliche Summe heraus, die ein im Öffentlichen Dienst Beschäftigter nicht zahlen muss.

Am Ende seiner beruflichen Laufbahn, hat er eine Pension die ein Arbeiter niemals bekommen kann, auch wenn er 45 Jahre lang malocht hat.

Ich habe Bekannte die im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind und teilweise mit 4000.--€ und mehr im Monat nach Hause gehen. Kommt eben darauf an welcher Besoldungsklasse man angehört.

Ein Abteilungsleiter in der freien Wirtschaft verdient auch mehr als ein Angestellter oder Arbeiter.

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theCapsicum  25.06.2020, 21:49
@Ontario

Du verwechselst den "normalen" öffentlichen Dienst mit dem besonderen Dienstverhältnis der Beamten. Die stehen tatsächlich mit allerlei netten Vergünstigungen da. Der normale Angestellte im öffentlichen Dienst hat aber außer sicherem Arbeitsplatz nicht gerade die optimalsten Bedingungen.

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Die Mitarbeiter in der Produktion der deutschen Automobilfabriken sind tatsächlich sehr gut bezahlt. Dank Equal-Pay kriegen auch Leiharbeiter den gleichen Lohn und das geht oft in Richtung 3.000 Euro netto pro Monat (brutto entsprechend mehr!) bei einer 35h-Woche und Lohnsteuerklasse 1.

Die Festangestellten kriegen noch dazu ihre Jahresprämie, die in den letzten Jahren meisten zwischen 2.000 Euro und 9.111 Euro (Porsche 2017) liegt, die wird aber brutto ausbezahlt, da geht also auch mal die Hälfte für Steuer und dergleichen weg.

Viel mehr kann man ohne bessere Ausbildung oder Selbstständigkeit vermutlich kaum bekommen, aber entsprechend schwer ist es auch diese Jobs zu erreichen.

Dass die extrem viel Geld bekommen dürfte ein Märchen oder Stammtischgerede sein. Die Arbeiter am Band werden nach Tarif bezahlt. Geht es dem Konzern wirtschaftlich gut, dann werden auch mal Prämien bezahlt die auch unterschiedlich sind.

Prämien kann auch derjenige bekommen, der Verbesserungsvorschläge einbringt und diese dann in die Produktion einfliessen. Je nach Sparpotential für die Firma, kann so ein Verbesserungsvorschlag schon eine ordentliche Summe an Prämie ausmachen.

Dass da jede jährlich so locker 10 000.--€ bar auf die Hand bekommt, ist Unsinn.

Wenn du wissen willst, wieviel ein Arbeiter am Band bei BMW oder VW verdient, frage bei der Gewerkschaft nach. Dann hast du eine zuverlässige Auskunft.

Jein.

Prinzipiell sind die Mitarbeiter durchaus gut bezahlt. Und wenn das Geschäftsergebnis gut ist (aber nur dann), werden auch ordentliche Prämien gezahlt. In den vergangenen Jahren waren das schon mal zwischen 5000 und 7500 Euro durchschnittlich - vermutlich bekommen die unteren Lohngruppen deutlich weniger.

Die Jobs sind tatsächlich sehr gut bezahlt. Und Prämien zwischen 5.000 und 8.000,-€ sind keine Seltenheit.

Bei Porsche waren’s letztes Jahr tatsächlich über 9.000-€.