Wie sieht ein Aktivstall aus?

4 Antworten

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Ich kann Dahika nur beipflichten! Auch bei uns, Ecke München, wird in den Aktivställen leider gestapelt u. es ist genau, wie sie es beschrieben hat: Problem ist idR nicht die Aussenfläche, sondern das zu kleine Stallgebäude. 

Aber selbst bei genug Platz draußen ist es für viele Pferde permanent Stress, da die Herden einfach sehr groß u. oft bunt gemischt sind. Letzteres wäre ja nicht so schlimm, wenn trotzdem zB auf die verschiedenen (Futter)bedürfnisse eingegangen wird, aber dass ist halt dann oft nicht (mehr) möglich. 

Wenn dein Pferd Decke trägt u. dazu, wenn ich richtig verstanden habe, gerne mal den Macker markiert, kannst du dich auch drauf einstellen, dass sowohl die Decke wie auch das ganze Pferd öfter mal was abkriegen. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Shahet 
Fragesteller
 22.04.2017, 13:47

dann auch bitte die Kommentare darunter lesen 😊

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Hjalti  22.04.2017, 14:41
@Shahet

Ah ja, habs gelesen :) Hört sich doch gut an. Je nachdem, wieviel du machen magst/kannst: ich habe u. a. einen Offenstall mit großem Paddock mit Paddocktrail mit verschiedenen Untergründen, dazu ein Hügel (den lieben sie) u. eine Pferdetreppe (finden sie toll). Um den Paddock sind die Koppeln, auf denen jeweils noch Weidezelte verteilt sind. Der Platz im Stall ist für 10 Pferde ausgelegt - aber ich hab da nur 8 stehen, das reicht. Sind gemischt, kommen gut klar u. hab da auch Senioren dabei.

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Shahet 
Fragesteller
 23.04.2017, 09:28

Danke 😊

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Shahet 
Fragesteller
 23.04.2017, 09:28

Das hört sich wirklich toll an!

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Shahet 
Fragesteller
 23.04.2017, 09:29

Wieviel Fläche hast du und wie groß ist der Stall?

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Hjalti  23.04.2017, 11:19
@Shahet

Fläche gesamt 8Tsd Quadratmeter, der Stall hat 250 Quadratmeter.

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Baroque  18.07.2017, 10:48

Setz Dich doch mal in eine der vielen Herden rund um München und schau Dir einen Tag lang das Herdenleben an. Unsere Pferde stehen in einem Aktivstall. Dort hat kein Pferd Stress. Leider werden solche Urteile immer von denjenigen geschrieben, die das Herdenleben nicht wirklich verstehen. Find ich schade.

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Hjalti  19.07.2017, 06:54
@Baroque

Ich bin mehrmals die Woche in div. Aktivställen da ich dort unterrichte bzw. Berittpferde habe. Und ich glaube auch, dass ich nach gut 20 J. Berufserfahrung als Berufsreiter mit eigenem Stall u. kleiner Zucht das Herdenleben dann doch verstehe... Fakt ist nunmal, dass gibt viele Aktivställe mit zu vielen Pferden gibt u. für manches Pferd ist es nun mal Stress pur. Sie nehmen ab, ziehen sich zurück, manche werden aggro, können nicht mehr problemlos barhuf stehen, weil die Hufe durch die ständige Bewegung auf bevorzugt Sand u. Stein zu schnell zu kurz werden. 

Wenn das bei euch anders, super, aber das ist nicht die Regel.

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Ich halte nichts von Aktivställen. In meiner Gegend gibt es einige und in keinen davon würde ich ein Pferd stellen. Und ich bin durchaus pro Offenstall, und mein Pferd steht in einem Offenstall.

Ich kenne leider keinen Aktivstall, wo die Pferde nicht wie Sardinenen gestapelt sind. Und daher kenne ich auch keinen Aktivstall, wo nicht Stress ohne Ende herrscht für  die Tiere.

Es scheitert immer am Stallgebäude selbst. Da kann der Auslauf meinetwegen riesig sein, aber der Stall ist immer zu klein für viele Pferde. Ich habe noch keinen 1000 qm großen Stall gesehen. Und selbst wäre zu klein für die vielen PFerde, die dann dort gehalten werden sollen. Das Ergebnis ist nämlich, dass die Starken, Robusten und Aggressiven den Stall für  sich vereinnahmen und die Schüchternen, Empfindlichen draußen bleiben müssen, weil sie rausgeprügelt und rausgebissen werden. Nein Danke. In Südspanien wird es den Pferden in so einem Aktivstall sicher gut gehen, da sie auch im Winter wohl kaum einen Stall brauchen. Aber hier, bei unseren nassen und kalten Wintern? Never.

Eine Bekannte von mir hält den Vollbruder meiner Stute in einem Aktivstall. Im Sommer ist es wunderbar, im Winter vermutlich die Hölle. Ich konnte jedenfalls nirgendwo meine Hand auf das Fell legen, ohne mindestens eine Bissnarbe zu berühren.

Ich würde mein Pferd niemals in einem Stall halten, wo es mit mehr als sechs Pferden den Stall teilen müsste.

Shahet 
Fragesteller
 22.04.2017, 12:53

Ich habe einen eigenen Stall und würde mir es ein wenig umbauen, wir haben viele Senioren, für die es eine tolle Lösung wäre. Die kennen sich untereinander. hauptsächlich geht es aber um meinen Wallach.dachte die Unverträglichkeit könnte sich bessern, wenn sie genügend Fläche haben, wo sie sich aus dem weggehen. sowas wie stapeln ist bei uns dann nicht das Problem 😊

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Dahika  22.04.2017, 12:57
@Shahet

wenn sie genügend Fläche haben,

ich kenne kein Stallgebäude, und nur darum geht es, das genügend Fläche hat. Ich kannte einen Stall, wo das Stallgebäude wirklich groß war. Es wurde von einem aggressiven Merenspony und zwei dicken Haflingern strategisch so besetzt, dass die drei jedes andere Pferd rausprügeln konnten und es auch taten. Klar, gab es immer mal wieder Pferde, die trotzdem reingingen, sozusagen unter Lebensgefahr, aber die meisten standen draußen. Im Novemberregen. "Herrlich" für die Tiere. Die guckten denn auch, als ob sie sagen wollten: "Wozu lebe ich noch?"

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Shahet 
Fragesteller
 22.04.2017, 12:54

und mehr als 6 zusammen sowieso nicht

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Dahika  22.04.2017, 12:59
@Shahet

dann geht es. Aber wie gesagt, ich kenne keine professionellen Aktivstall mit sechs Pferden. 60 Pferde sind nicht selten.. Der Tierarzt wohnt sozusagen in diesen Ställen.

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Shahet 
Fragesteller
 22.04.2017, 13:14

Das kann ich mir vorstellen. Bei mir wäre es nur im kleinen Kreis. dachte es ist eine gute Idee für die Rentner um sie fit zu halten, sie kennen sich alle untereinander und verstehen sich gut.

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Baroque  18.07.2017, 10:46

DAS kann ich jetzt so nicht stehen lassen. Unsere Pferde leben in einem Aktivstall.

1. In einer großen Herde bilden die Pferde Familien und keiner kann voraus ahnen, in welcher Familie ein neues Pferd einen Platz findet. Bei kleinen Gruppen muss es sich auf Gedeih und Verderb zu den 3 bis 4 Pferden einfinden, zu denen es gestellt wird. In der großen Herde sucht es sich seinen Platz da, wo es am besten passt.

2. Niemals liegen alle Pferde gleichzeitig, unsere Liegehalle ist gut verteilt benutzt. Man muss nicht für alle Pferde gleichzeitig Liegefläche bereithalten, die nutzen es so, wie es ihnen individuell am besten passt - oft sogar mit einem Aufpasser aus einer anderen "Familie". Wenn es hagelt und sie Unterstand brauchen, stehen ALLE drin, ohne dass es auch nur die kleinste Reiberei geben würde, denn die Pferde wissen durchaus, wann kein Platz für Spielen bis hin zu Ranggeschichten ist. Ich stand als Mensch bereits bei einem schweren Gewitter mitten in der Herde und auch ich genoss den gemeinsamen Schutz.

3. Verletzt sind unsere Pferde eher weniger als in den kleinen Haltergemeinschaften, wo man 3 Pferde zusammenstellt, ob sie miteinander auskommen oder nicht. Das ist ein Ammenmärchen und wenn mein Wallach mit einem anderen intensiv spielt und das vielleicht so weit geht, dass ihm am Ende ein Büschel Fell abhanden kommt im Eifer des Gefechts, freue ich mich eher, denn spielen fällt ihm nur ein, wenn es ihm gut geht. Pferde, die krank oder schwach sind, sind niemals an den Spielen und Rangeleien beteiligt. Im Gegenteil, denen lassen auch ranghöhere den Vortritt an den Fressstationen. Wenn man sich mal die Zeit nimmt und sich in die Herde setzt, sieht man, wie sie funktioniert.

Für mich kommen nur Pferdehaltungen AB 10 Pferden aufwärts in Betracht, denn erst da bilden sich wirklich Familien, die sich mein Pferd aussuchen kann (natürlich auf Gegenseitigkeit, aber kein Pferd sucht sich eine Umgebung aus, in der es nicht aufgenommen wird, es sucht ja den Schutz der Herde).

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hallogudehallo  15.05.2018, 23:02
@Baroque

Bin ganz deiner Meinung haben 30 Pferde zusammen und es funktioniert super

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ich glaube, so viele Aktivställe es gibt, soviele Konzepte oder wenigstens Varianten gibt es auch.....

denn die Gegebenheiten sind überall individuell.

auch ich habe ein (gesundheitlicheds) Problempferd und mußte mein Konzept wieder ändern:

so laufen die 6 auf 3-4 jeweil 1500-2500qm großen Arealen mit Wetterschutz, Futterraufe und Wasserstelle sowie "Trampelweide"
im Winter recht zertrampelt,
aber durch die biologiche Bewirtschaftung vonm enormem "Überlebenspotential" - jetzt grünt es schon fleißig,

alle Grundstücksteile haben "Spielzeug" wie Bälle, Planen, Stangen, Sand- und auch Plasterstellen,
Matschsuhlen haben wir nur eine große und den Teich.

Dösen tun sie gern am Hügelhang, wo den Senioren auch das Aufstehen leichter fällt.

mein Ekzemer steht halt neben den Paaren/Gruppen, denn die 5 restlichen werden kontiniuerlich tagsüber gemischt , um die Verträglichkeit/Akzeptanz zu erhalten.

deiner könnte vielleicht innerhalb des Aktivbereich einen mind 200qm großen länglichen Bereich für sich haben

DAS macht natürlich viel mehr Arbeit, als einfach alle zusammen zu stellen.... aber es macht Sinn !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Mein Pferd steht in einem HIT-Aktivstall und wir haben 2 getrennte Herden mit jeweils 18 Pferden auf je 2.000 Quadratmetern + Wiese im Sommer. Bei uns ist es eigentlich relativ friedlich. Einmal war der Fall, dass ein ranghoher, älterer Wallach in die Wallachherde kam und wieder raus musste, weil er mit dem jetzigen Herdenchef ganz und gar nicht zurecht kam.
Für mich ist es wirklich die pferdefreundlichste Haltungsvariante, zusammen mit Paddocktrails.

Baroque  18.07.2017, 10:51

Komisch, dass die, die ihre Pferde drin haben, zufrieden sind und die, die übern Zaun gucken, tausend Vorurteile haben ;-)

Ich würde meine auch nie mehr anders halten wollen, zumal viele Pferde ja schon als Dreijährige einen völlig "vermüsliten" Stoffwechsel haben und somit mit Bedacht gefüttert werden müssen, um ein langfristig gesundes Pferd zu haben. Aber die Fütterungsmöglichkeiten sind ja nur ein kleiner Teil des großen Ganzen.

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