Offenstall, Pferd tritt andere?

6 Antworten

Oft ist es einfach die Anordnung der Stationen, z. B. Fütterung im Ruheraum, wo evtl auch gespielt wird. Sind baulich die Funktionsbereiche getrennt, gibt es möglicherweise nochmal kurz ein gegenseitiges ausprobieren und dann war's das. Findet alles am selben Ort statt, wird es immer schwieriger zu integrieren, je länger die bisherigen Pferde bereits zusammenleben - weil das neue Pferd dumm dazwischen geht, fragt, wo es hin darf. Wenn da alle auf einem Haufen sind, wird's dem neuen leicht mulmig.

Je mehr Bewegungsanreize, desto mehr mischt sich auch mal was durch.

Nur kann man oft aus den Gegebenheiten vor Ort nicht so viel Bewegungsanreiz schaffen. Für die ersten 10 Pferde braucht man wesentlich mehr Platz pro Pferd, um entzerren zu können als für jedes weitere - weil man die Grundentzerrung sicherstellen muss. Jetzt hat man aber nur 6 Pferdebesitzer, die richtig viel Fläche finanzieren müssen.

Dann bilden 6 Pferde oft keine zwei Familien. Bei mehr Familien geht ein Pferd, das einfach vom Typ her nicht zu Familie 1 passt, eben zu Familie 2 und die Sache ist erledigt.

Hier musst halt beobachten, wie es sich entwickelt - und ein bisschen Zeit sollte man den Pferden geben. Die ziehen nicht ein, stellen ihren Wandschrank auf und alles ist erledigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Von Experte pony bestätigt

Klingt nach zu wenig Platz u. zu wenig Fressplätze, mind. 1 besser 2 mehr als es Pferde sind sollten es immer sein. Wenn es dann auch noch zu wenig Futter gibt, keinerlei Beschäftigung u. Bewegungsanreiz vorhanden sind, die Pferde nicht ausgelastet sind, kann unter Pferden, die sich sonst lediglich dulden durchaus Aggression entstehen.

Wenn du die Umstände (Platz, Futter,...) nicht beeinflussen kannst, musst du dir womöglich was anderes suchen. Jz im Winter in einen anderen Offi zu wechseln nicht ganz einfach.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
pony  10.11.2022, 18:05

AMEN!

auch die sozialisation in den ersten 3 jahren spielt eine riesige rolle. ist das pferd nicht in einer gruppe aufgewachsen, fällt mit grosser wahrscheinlichkeit im nächsten offenstall dasselbe problem an.

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Haltung überdenken - gibt es genügend Futterplätze & Futterangebot? -> Optimieren.

Gemischte Herde und er will "seine" Stuten "verteidigen" vor den anderen Wallachen? -> Reine Wallachherde.

Wäre halt die Frage des Warum. Und des "immer". Klar kann das mal vorkommen, gerade auf engerem Raum als im Sommer. Ist denn dabei irgendetwas passiert? Wenn nein, erstmal weiter beobachten - Wochenende kommt ja, da kann man wunderbar mal viele Stunden am Stall verbringen und beobachten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Wie ist denn das Platzangebot aktuell? Wenn die Tiere sich nicht genug aus dem Weg gehen können, knallt es öfter als einem lieb ist.

Auch das Futterangebot ist zu beachte. Genug, räumlich getrennt, ohne Futterneid, am Besten mehr Futterstellen als Pferde da sind. So entsteht erst gar kein Neid-Verhalten.

Auch die Herdenkonstellation kann ungünstig sein, es gibt keine Garantie darauf, dass es funktioniert.

Ein paar mal auskeilen oder ähnliches ist aber auch erst mal nicht schlimm und sogar ein natürliches Verhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Erstmal solltest du keine Panik aufkommen lassen...

Nicht nur für deinen Wallach ist es eine völlig neue Situation - alle müssen sich nun quasi neu "sortieren"...

Von der Weite der Sommerweide in ein - doch beengteres - Terrain :

Das muss sich erstmal einspielen...

Ruhe- bzw. Komfortzonen - auch fürs Futter - und Ausweichmöglichkeiten für jedes einzelne Tier müssen absolut gegeben sein :

Damit niemand am Ende der Looser ist !

Zeit kann auch hier einiges richten - nicht gleich die Flinte ins Korn werfen...

Wenn alle Bedürfnisse - für alle Beteiligten - gegeben sind, muss man halt einfach mal vertrauen...

Alles Gute !