Wie lassen sich diese Jesus Zitate interpretieren?

8 Antworten

Man kennt ja Jesus sonst als eine friedfertige Person, die Nächstenliebe und feindesliebe predigt und sich vor allem den leidenden der Gesellschaft zuwendet.

Joar, ein durchaus einseitiges Bild. Er konnte auch anders.

"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert."

Wenn man danach weiterliest, kann man besser verstehen was er meint. Denn die ersten Generationen von Christen mussten viele Verfolgungen und Hinrichtungen erleben, teils verraten durch die eigene Familie. Darum geht es im Abschnitt Mt 10,16-39 aus dem auch dein Zitat ist.

"Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entfachen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!"

Feuer hat in der Bibel mehrere Bedeutungen. Neben der physischen Kraft zu vernichten, steht es in der Bibel oft auch für göttliches oder heiliges (zB der Heilige Geist in Form von kleinen Flammen an Pfingsten). Hier ist kein vernichtendes Feuer gemeint, sondern das heilige Feuer des Geistes Gottes.

Im Walvoord-Bibelkommentar findet sich zu Matthäus 10,34-39:

"Jesus sagte, er sei diesmal nicht gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen, sondern das Schwert, das entzweit und trennt. Eine Folge seines Kommens werde sein, dass sich Kinder gegen ihre Eltern auflehnen und seine eigenen Hausgenossen des Menschen Feinde sein werden. Zu dieser Situation kommt es, weil manche Anhänger Christi von ihren übrigen Verwandten geradezu gehasst werden. Das war der Preis, den die Jünger unter Umständen für die Nachfolge zahlen mussten, denn die Liebe zur Familie darf niemals größer sein als die Liebe zum Herrn (V. 37).

Ein wahrer Jünger muss sein Kreuz auf sich nehmen und Jesus folgen (vgl. Mt 16,24). Er muss bereit sein, nicht nur den Hass seiner Familie, sondern auch den Tod zu ertragen, wie ein Verbrecher der damaligen Zeit, der sein Kreuz zu seiner eigenen Hinrichtung schleppen musste. In der Zeit der Entstehung des Neuen Testaments war die Tatsache, dass ein Verbrecher sein Kreuz selbst zum Hinrichtungsort trug, außerdem ein Zeichen dafür, dass er stillschweigend die Rechtmäßigkeit des Urteils, das das römische Reich über ihn gefällt hatte, anerkannte. In ähnlicher Weise brachten auch Jesu Nachfolger zum Ausdruck, dass sie ihr Leben Jesus übergeben hatten. Doch wer so sein Leben aufgibt, wird es zurückerhalten."

Goldlaub  14.06.2021, 22:52

Ok. Und jetzt bitte nicht wie ein Schriftgelehrter die Aussage zum Schwert. Ich lese von dir fast nur Zitate aus der Schrift. Jesus zu folgen ist nicht, seine Handlungen ihm zu überlassen und ihn bitten, mich dabei mit zu nehmen.

Zu Metaphern. Es gibt Christen, die tragen tatsächlich ein Holzkreuz mit sich rum und sind steif und fest in ihrem Glauben, das sei prima; dabei stärkt es vielleicht nur die Anmaßung, damit sei alles erledigt.

Vergleichen wir Jesus mit einem Bergsteiger, der eine sehr hohe Hürde überwunden hat. Ihm zu folgen heißt doch nicht, den Bericht von seiner Leistung immer und immer wieder zu lesen. Ist es nicht das "Selbe zu tun"? Wobei das selbe wiederum von manchen Christen so verstanden wird, auf dem erdkundlichen Wegen zu gehen. Sie kommen in Wallung und frömmelnden Gefühle. Ist es das, was ihm zu folgen meint? Bleiben wir beim Bergsteigen. Er bezwang ihn, ohne an einen Messias zu beten. Er las nicht in Schriften, die er in Ermangelung von Verständnis immer wieder und ausschließlich zitierte, vorlas, und verwies Fragende nicht an uralte Geschichten. Er war eloquent im Umgang von Gleichnissen. Und doch wusste er, dass sie missverstanden werden können. Wer Augen hat, wer Ohren hat ... meint nicht das Wörtliche darin. Das ist wie ein Brief, den man beginnt mit den Worten: Solltest du den Brief lesen etc. ... Absolut unnötig. Was, wenn Jesus heute sagt, folgt mir, reisen die Anhänger dann von Nazareth nach Jerusalem. Ja, manche. Warum? Weil sie glauben, STUR und STEIF, so ist seine Aussage zu verstehen!

Jeder, der lebt, und es wie Jesus weiterführen möchte, muss alleine seine inneren Dämonen ausmerzen, seine Herz (Achtung Metapher) öffnen und ZUERST in sich die Tür öffnen für einen Geist, damit er vielleicht Platz hat!

Der falsche Glaube ist der, der sich an Vergangenheit hält. Die Gegenwart besteht nur aus Hier und Jetzt. Sollte es einen wie auch immer gearteten HL. Geist geben (ich sage weder, dass es ihn gibt, noch dass es ihn nicht gibt), ist er kein aufgewärmtes Glaubensbekenntnis. Jesus gab diesen alten Geist in sich auf. Denn er enthält so wie auch bei dir und mir nur Erinnerungen, Bilder, Illusion, die von der Vergangenheit ausgehend im heutigen Denken erscheinen.

Dieser "andere" Geist ist nicht mit der Vergangenheit im Gedächtnis verbunden, also nicht mit dem Glauben an Gestern, letztes Jahr, vor 2000 Jahren. Er ist frisch und frei. So wie er vielleicht Jesus erleuchtete. Diesen Geist kann man nicht erbeten. Man kann nur den Geist, der ihn verhindert, verbrennen, den Geist der Anmaßung, der Gier, der Eifersucht, der Ignoranz, der Wunschvorstellung (ein Jünger zu sein) denn etwas wollen ist das Metier des Egos.

Sollte Jesus eine tiefe Kenntnis der Metapher von Feuer nicht haben? Warum wählt er nicht das Licht, um zu verdeutlichen, dass er möchte, dass sich Licht in der Menschheit einstellt? Licht wird in so vielen anderen Sinnbildern verwendet, die jenen Geist meinen, den ich darlege. Ich bin das Licht, die Wahrheit usw.

Ich weiß es nicht. Aber ist er so unsensibel mit seinen Gleichnissen, wo doch Feuer immer das Mittel war, auch als Metapher, um das "Böse" zu verbrennen?

Schon mal darüber nach gedacht? Irgend ein anderer heutiger Schriftgelehrter?

Was ist daran falsch?

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chrisbyrd  14.06.2021, 23:34
@Goldlaub

Ich zitiere deshalb gerne und häufig die Bibel zu Glaubensfragen, weil die Bibel für Christen Gottes wahres Wort und Offenbarung für uns Menschen ist (vgl. 2. Timotheus 3,16-17).

Jesus bezeichnet sich durchaus als Licht der Welt (Johannes 3,19) und fordert auch die Gläubigen dazu auf, ein "Licht der Welt" zu sein (Matthäus 5,14).

Feuer wird aber häufig als Zeichen für Gericht gebraucht (z. B. in Matthäus 3,10.11). Dabei geht es aber auch um Läuterung (also als Chance zur Umkehr).

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Goldlaub  15.06.2021, 00:06
@chrisbyrd

Ok, kann ich annehmen, dass Feuer für Gericht verwendet wird.

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chrisbyrd  15.06.2021, 06:58
@Goldlaub

Im Kontext von Lukas 12,49 wahrscheinlich schon: Lukas 12,49-53 | Schlachter 2000 :: BibleServer

Im MacDonald-Bibelkommentar steht dazu:

"Der Herr Jesus wusste, dass sein Kommen »auf die Erde« zunächst keinen Frieden bringen würde. Zuerst musste es Spaltung, Zwietracht, Verfolgung und Blutvergießen hervorrufen. Er kam zwar nicht mit dem erklärten Ziel, dieses »Feuer auf die Erde zu werfen«, doch dies war das Ergebnis oder die Auswirkung seines Kommens. Obwohl Verfolgung und Zwistigkeiten während seines irdischen Dienstes auftraten, wurde das Herz des Menschen erst am Kreuz wirklich entlarvt. Der Herr wusste, dass dies alles geschehen musste, und er wünschte sich, dass das »Feuer« der Verfolgung so bald wie nötig gegen ihn hervorbrechen würde."

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helmutwk  15.06.2021, 18:23
@Goldlaub
Sollte es einen wie auch immer gearteten HL. Geist geben (ich sage weder, dass es ihn gibt, noch dass es ihn nicht gibt), ist er kein aufgewärmtes Glaubensbekenntnis.

Jesus sagt, dass es den Heiligen Geist gibt, und dass er eine Person ist, die handelt. Also kein Gedankengebäude, aufgewärmtes Glaubensbekenntnis o.ä., sondern das, wodurch Jesus selbst zu uns kommt.

Diesen Geist kann man nicht erbeten.

Den Heiligen Geist, von dem Jesus sprach, schon. Denn Er ist ein Geschenk des Vaters.

Sollte Jesus eine tiefe Kenntnis der Metapher von Feuer nicht haben?

Metaphern sind sprachspezifisch - weshalb du nicht einfach davon ausgehen kannst, dass Jesus die gleichen Metaphern benutzte wie du sie kennst. Wenn as feuer bei Ihm was Anderes ist als bei dir, ist das kein Fehler.

Aber ist er so unsensibel mit seinen Gleichnissen, wo doch Feuer immer das Mittel war, auch als Metapher, um das "Böse" zu verbrennen?

Immer? Die Feuersäule hat Israel geleitet, am Sinai war das Feuer das sichtbare Bild der Herrlichkeit JHWHs, es gibt Feuer als Möglichkeit, jemanden zu püfen (so wie Gold und Silber im Feuer geprüft wird) ... oder auch Jr 20,9 ...

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Goldlaub  15.06.2021, 20:52
@helmutwk

Ok. In einigem bin ich nicht deiner Ansicht. Ich finde, das Wichtigste ist, diese unendlich immer gleiche Antwort auf Verständnisfragen; ich möchte mit den heute lebenden, denkenden, empfindenden Menschen reden, nicht aus der Bibel vorgelesen bekommen. ;-) Ich zitiere dich: Jesus sagt, dass es den Heiligen Geist gibt, und dass er eine Person ist, die handelt. Also kein Gedankengebäude, aufgewärmtes Glaubensbekenntnis o.ä., sondern das, wodurch Jesus selbst zu uns kommt.

Der(Heilige) Geist als Person, der Satan als Person, Gott als Person, nur Jesus als real gelebte Person soll Licht sein Wahrheit und Leben. Ist das nicht arg kindlich, bzw. total metaphorisch? So sehr verklärt!?

Leben hab ich und du auch. Licht ist, sollte der Verstand nicht auf eine Person in Jesus beharren (die dann ja aus drei bestehen würde. Die Person Licht, die Person Wahrheit, die Person Hl. Geist), sind eindeutig Metapher, die auf klaren Verstand, klare Erkenntnis und/oder "Erleuchtung" hinsichtlich des Wesens und der Wahrheit des Hl. Geistes hinweist. Licht steht also für Einsicht und unmittelbare Erfahrung. Wer einen "hellen" Verstand hat (Licht) kann Illusion von Tatsache unterscheiden. Dass dem so ist entspricht der Wahrheit. Denn es bedarf tatsächlich mehr, als nur unreflektiertes Übernehmen eines Glaubens. Aus welchem NT hat Jesus alles, was er diesbezüglich selbst erkannt hat? Aus keiner Schrift! Verstehst du, er konnte keine Bibelstellen zitieren. Es gab sie nicht. Er hat das "wirklich" erkannt. Etwas glauben ist nicht selbst erkennen. Vielleicht ist der Hl. Geist der, der die Wahrheit "mit eigenen Augen sieht", natürlich im übertragenen Sinn. Wenn es ihn gibt, kannst du ihn nur selbst als wahr erkennen. So wie du nur Wasser als wahr erkennst, wenn du tatsächlich davon trinkst oder darin badest. Einfach auf einer Bank sitzen und daran glauben, dass Wasser nass ist, ist keine Erfahrung sondern nur der Glaube daran. Und glauben ist eine Instanz des Denkens, des Wähnens, der Illusionen, der falschen Annahmen etc.

Ich möchte dich nicht zu einem weiteren Aspekt des Glaubens überzeugen, indem du das glaubst, was ich sage. Prüfe deinen Glauben, ob er etwas Heiliges enthält, sofern du das Wesen von Glauben und Geist aus Liebe zur Wahrheit differenzieren möchtest. :-)

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helmutwk  16.06.2021, 13:36
@Goldlaub
Der(Heilige) Geist als Person, der Satan als Person, Gott als Person, nur Jesus als real gelebte Person soll Licht sein Wahrheit und Leben. Ist das nicht arg kindlich, bzw. total metaphorisch?

Versteh das Problem noch nicht. "Licht der Welt" oder "Weg, Wahrheit und Leben" ist natürlich metaphorisch, aber was spricht dagegen, dass Gott der Vater und Gott der Heilige Geist genauso personal sind wie Jesus?

Metapher, die auf klaren Verstand, klare Erkenntnis und/oder "Erleuchtung" hinsichtlich des Wesens und der Wahrheit des Hl. Geistes hinweist

Oder auch, dass es in der Seele hell wird, Depressionen oder Dämonen verschwinden ...

Verstehst du, er konnte keine Bibelstellen zitieren.

Mal langsam: Er hat durchaus Bibelstellen zitiert. Das geht schon los beim ersten Disput mit dem Teufel (der "Versuchung Jesu").

Aber natürlich konnte Er als Sohn Gottes auch direkt aus Wissen schöpfen, dass normale Menschen nicht haben.

Und glauben ist eine Instanz des Denkens, des Wähnens, der Illusionen, der falschen Annahmen etc.

Du hast noch nicht verstanden, was glauben im religiösen Kontext meint. Es hat eine Bedeutung wie in dem Satz "Ich glaube an meine Mannschaft" (weiß nicht mehr, welcher Fußballtrainer das im Fernsehen gesagt hat).

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Goldlaub  16.06.2021, 15:24
@helmutwk

Ja gut. Aber in der Seele kann es nur hell werden, wenn das, was verdunkelt zurückweicht.

Es gibt Wissen, das der Durchschnittsmensch nicht hat, ja. Aber auch jemand, der es hat, ist und bleibt Mensch, oder nicht? Nur das "Wissen" wird von den Menschen, die es nicht kennen verklärt als etwas Unerreichbares, was außerhalb des allgemeinen menschlichen Bewusstseins ist. Bewusstsein heißt eigentlich zu Wissen, dass ein Wissen da ist. Wenn ich etwas glaube, ist da kein Wissen, keine unmittelbare Erfahrung, vrgl. meine Darlegung mit Wasser oben. Glaubt der Mensch, es sei unerreichbar für ihn, unterstellt er auch, dass es nur göttlichem Wissen zugänglich ist. Aber Jesus war Mensch! Er hat allerdings sehr dafür "gearbeitet" im übertragenen Sinn. Dieses an sich selbst arbeiten ist seine Botschaft, nicht zu glauben. Alles andere hat keinen Sinn. Er ist der Überbringer der Botschaft, dass es für Menschen möglich ist. Und dann ist das, was Jesus vermitteln will tatsächlich in allen menschen!

Was ich damit meinte, dass Jesus nicht aus der Bibel Wissen holen konnte, bezieht sich auf das NT. Ich schrieb, bitte genau lesen:

Aus welchem NT hat Jesus alles, was er diesbezüglich selbst erkannt hat? Aus keiner Schrift! Verstehst du, er konnte keine Bibelstellen zitieren. Es gab sie nicht. Er hat das "wirklich" erkannt. Etwas glauben ist nicht selbst erkennen.

Ich weiß sehr wohl, dass Glauben so aufgefasst, wie du zu Recht in deinem Beispiel mit der Mannschaft dargelegt hast. Da bin deiner Meinung, ja!

Aber wenn der Trainer (Jesus) so aufgefasst wird: Ich glaube an den Trainer, er hat gut trainiert, er kann Sachen, die ich nicht kann, ich bete, er möge diese Kompetenz mir zukommen zu lassen oder nach dem Tod mich zu einem so guten Spieler (Mensch) zu machen, wie er es vorgelebt hat).

Bis dahin findet das Leben statt und du übst dich nicht darin, ihm es gleich zu tun. Aber der Trainer hat es "im Leben, während seines Lebens auf Erden" sowohl vorgemacht als auch angemahnt, es im Leben noch zu bewerkstelligen!

Sei ganz ehrlich - der Glaube sieht das ganz anders, er verlegt die Frohe Botschaft des Heils in einen Bereich, der ganz klar außerhalb des Ansinnens vom Trainer ist. Auf irgendein Übermorgen, auf irgendeinen Platz der nicht hier und Jetzt ist. Und das ist der Unfug, der mit der Aufklärung, die nicht nur vielleicht auch Jesus im Sinn hatte, überhaupt nichts zu tun hat!

Lies mal alle anderen Antworten dieser Frage und du wirst immer wieder auf eintönige Antworten kommen, Zitaten aus Bibel oder sonstigen Schriften.

Sogar jemand der sich eingehend damit beschäftigt bzw. durchdachte Antworten schreibt, wird mit dem Hinweis konfrontiert, er habe keine Ahnung, nur der, der das schreibt; wobwohl er schon wieder nur ein Zitat aufführt.

Was bringt das, auf eine Frage, wie man ein Zitat zu verstehen hat, wiederum ein Zitat zur Antwort hat?

Was ist für dich ein Schriftgelehrter?

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helmutwk  16.06.2021, 15:40
@Goldlaub
Wenn ich etwas glaube, ist da kein Wissen

Wenn man glauben im Alltagssinn meint: Nein, es ist umgekehrt, ohne einen Glauben an unbewiesene Aussage gibt es kein Wissen.

Wenn du "glauben" im christlichen Sinn meinst: Da zeigt schon "Ich weiß, an wen ich glaube", dass Glauben und Wissen kein Gegensatz ist.

Ich glaube an den Trainer, er hat gut trainiert, er kann Sachen, die ich nicht kann, ich bete, er möge diese Kompetenz mir zukommen zu lassen oder nach dem Tod mich zu einem so guten Spieler (Mensch) zu machen, wie er es vorgelebt hat).

Was unterstellst du da?

Nimm nur die (zur Zeit bei mir die oberste) Antwort von Chrisbyrd. Da wird ja nicht auf eine Zukunft verwiesen, sondern auf "das Kreuz tragen" im jetzt und hier.

Lies mal alle anderen Antworten dieser Frage und du wirst immer wieder auf eintönige Antworten kommen, Zitaten aus Bibel oder sonstigen Schriften.

Nun, Antworten von Gott sind immer gut. Besser als das, was sich ein Mensch ausgedacht hat.

Sogar jemand der sich eingehend damit beschäftigt bzw. durchdachte Antworten schreibt, wird mit dem Hinweis konfrontiert, er habe keine Ahnung, nur der, der das schreibt; wobwohl er schon wieder nur ein Zitat aufführt.

Wenn du möchtest, dass ich zu einem konkreten Fall Stellung beziehe, dann sag mal worauf genau du dich beziehst.

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"Wer" kennt Jesu als "friedliebende Person" ?

Er "ist Liebe" (1.Joh.4,8).

Die kann aber auch weh tun (Joh.2,15; Hebr.12,6).

Woher ich das weiß:Recherche
Goldlaub  14.06.2021, 23:42

Ich bin mit dir konform, dass Liebe die Essenz ist. Es ist als Metapher sicher nicht falsch, Jesus als Liebe zu bezeichnen. Man sagt auch gern zu anderen Personen, der ist die Wut in Person, ein Gutes Herz von Kopf bis Fuß oder Mama ist die Beste. Das alles sind Eigenschaften eines Menschen, die "ins Auge stechen" oder als Kern seines Wesens bezeichnet werden. Liebe ist aber kein Monopol von Jesus. Deshalb kann er nicht die einzige Liebe sein. Er hat sie in sich eingelassen und kultiviert. Das ist seine Intention, dass es alle wie er tun. Er legt keinen Wert darauf, der King of Love zu sein. Es gibt so viele andere Menschen vor und nach ihm mit der gleichen Intention: Lasst euer Leben auch von der Liebe leiten. Liebe tut niemals weh. Nur eine enttäuschende Erwartung an sie, die sie aber nicht erfüllt, weil es nicht ihr "Metier" ist. ;-)

Liebe ist von Glaubensbekenntnissen unabhängig. Sie stört sich aber auch nicht an so einen religiösen Glauben. Liebe ist weder christlich, noch jüdisch, muslimisch, hinduistisch usw. Deshalb ist eine Konfession für die Liebe ohne Belang. Oder nicht?

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"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert."

Dieser Vers bedeutet im Kontext, dass es um seines Namens Willen zu Trennungen innerhalb der Familie kommt. Wenn du den Vers innerhalb des Kontextes liest, wirst du das so erkennen können:

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert! Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein. Matthäus 10:34‭-‬36 SCH2000

Wenn du heute z.b. an muslimische Familien denkst, wo sich ein Muslim zu Jesus Christus bekehrt, dann hat das häufig zur Folge, dass diese Person von der Familie ausgestoßen und für tot erklärt wird. Nicht selten droht dieser Person sogar der Tod/die Ermordung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Goldlaub  14.06.2021, 23:58

Sollte er das wirklich im Sinne von entzweien gemeint haben, ist es aber ganz schon spaltend, wo er doch vereinen wollte. Der Text ist aber nicht in Gänze zitiert.

Er geht weiter: ... wer Vater und Mutter .,.. mehr liebt, als mich (damit ist seine Liebe gemeint, die viel mehr ist, als nur die Liebe zu Familienangehörigen, denn sie ist auch auf die Menschen außerhalb einer Gemeinschaft gemeint), der ist meiner nicht wert. Damit schließt er nicht aus, dass die Familie geliebt werde. Wer aber nur diese eingeengte Liebe kennt und bevorzugt - der wird natürlich nicht seine Feinde lieben. Wohlgemerkt, die Liebe, die Jesus meint ist vielleicht eine "Höhere"; sie schließt aber selbstverständlich die Familie mit ein. Insofern ist ein Verlassen der Familie zugunsten von einer erweiterten Liebe paradox und irreführend.

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xxScarface1990  15.06.2021, 00:09
@Goldlaub
 (damit ist seine Liebe gemeint, die viel mehr ist, als nur die Liebe zu Familienangehörigen, denn sie ist auch auf die Menschen außerhalb einer Gemeinschaft gemeint),

Richtig.

Insofern ist ein Verlassen der Familie zugunsten von einer erweiterten Liebe paradox und irreführend.

Das stimmt. Es geht jedoch nicht darum, dass man die Familie zugunsten einer "erweiterten Liebe" verlässt, sondern das man um des Namens Jesu willen von der Familie verstoßen wird und ihnen zum Feind wird. Ein gutes aktuelles Beispiel ist das von mir erwähnte Beispiel mit den muslimischen Familien, wo jemand, der sich zum Glauben an Jesus bekehrt, mit Verstoßung aus der Familie rechnen muss. Nicht selten sogar um sein Leben bangen muss.

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Goldlaub  15.06.2021, 00:20
@xxScarface1990

Das ist meiner Ansicht nach kein gutes Beispiel! Denn es geht um Liebe, nicht um Jesus. Liebe ist nicht religiös. Es gibt keine christliche, muslimische, jüdische , hinduistische Liebe. Wenn Jesus von Liebe erfüllt war, ist damit gemeint, dass man die lieben soll, nicht ihn. Denn er ist nicht von seiner Liebe erfüllt, sondern - wenn du so willst - von einer nicht eigenen; von Gottes Liebe.

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helmutwk  15.06.2021, 17:52
@Goldlaub
Sollte er das wirklich im Sinne von entzweien gemeint haben

Es könnte auch mit dem vborhergehenden zusammenhängen. Lies mal ab Mt 10,16 ...

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xxScarface1990  15.06.2021, 18:10
@Goldlaub
Wenn Jesus von Liebe erfüllt war, ist damit gemeint, dass man die lieben soll, nicht ihn.

Jesus lehrte, dass man Gott (ihn selbst) UND seine Nächsten lieben sollte. Er lehrte uns, dass wir in seinem Namen beten sollen, sein Evangelium verkündigen sollen und dass er unser Herr ist.

Denn es geht um Liebe, nicht um Jesus

Es geht um Liebe, aber die Liebe kommt von Jesus:

"Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. " 1. Johannes 4:16 SCH2000

Jesus selbst ist Gott:

"Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben." 1. Johannes 5:20 SCH2000

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Das Schwert ist als Trennung in der Familie zu verstehen. Denn ein "fauler" Friede bringt nichts, wenn es um die Frage nach dem ewigen Leben geht. Jesus wusste schon, dass seine Lehre nicht bei allen Menschen ankommen würde.

Das sieht man auch, wenn man die weiteren Verse des zweiten Zitates von Dir ansieht.

49 »Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entfachen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! 50 Vorher muss ich aber noch Schweres erleiden.[2] Es ist für mich eine große Last, bis alles vollbracht ist. 51 Meint nur nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Auseinandersetzung! 52 Von jetzt an wird man sich in einer Familie um meinetwillen entzweien:[3] 53 der Vater mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit der Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter.«

Beim Feuer geht es um die Verbreitung der rettenden Botschaft. Es war ja dann auch wie ein Feuer.