Die Mosaischen Gesetze gelten noch?
Bitte nur antworten wenn man selbst Katholisch, orthodoxisch oder Evangelisch ist.
Wieso behaupten viele das die Mosaischen Gesetze keine Gültigkeit mehr hat? Ich habe vor kurzem diese Bibelstelle gelesen:
Matthäus 5:17
17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.19 Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.
Zum beispiel verbietet Gott den Juden schweine fleisch zu essen, da es gespaltene Hufen hat und Unrein ist. Wie können also einige behaupten das dieses Gesetz keine Gültigkeit mehr besitzt? Wie kann etwas unreines rein werden?
Und was ist mit der Hurerei? Wenn die Mosaischen Gesetze keine Gültigkeit mehr besitzt dann kann jeder seine Sexuelle Lust freien Lauf geben. Oder was ist mit den 10 Geboten? Diese gehören auch zu den Mosaischen gesetzen.
Die Sache mit der Ehebrecherin ist auch sehr interessant, Jesus sagte: Wer frei von Sünde ist werfe den ersten Stein.- Als daraufhin die leute gingen da sagte Jesus: ich verurteile dich nicht geh und Sündige nicht mehr.- Die Steinigung ist immer noch gültig, nur darf niemand der schon Sünde begangen hat diese aussführen. Jesus hingegen hatte das Recht die Frau zu steinigen denn er war Sündenlos, doch er hatte Gnade und lies sie gehen. Er hat das Gesetz nicht übertreten, sondern er zeigte Gnade und durch Gnade kann kein Gesetz übertreten werden.
All die Mosaischen Gesetze sind noch Gültig, nur darf niemand die Strafe vollziehen der schon Sünde begangen hat. Jesus hat den Leuten an ihre eigene Schuld erinnert, denn sie alle waren voll mit Sünden und deshalb gingen sie, denn sie wussten aufeinmal das sie eigentich AUCH gesteinigt werden müssten.
Jetzt kommt die andere Frage, sind wir Heiden auch am Gesetz gebunden? Wir wissen das diese Gesetze nur für die Juden gelten, auch die 10 Gebote gingen an die Juden und nicht an uns Heiden. Sind wir Heiden auch an diesen Gesetzen gebunden? Und warum behaupten welche die Gesetze seien ungültig?
9 Antworten
Hier sind einige Auszüge aus der Bibel als Antwort in Ergänzung und Übereinstimmung mit Chrisbyrd:
„Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind.“
1. Korinther 9:20-21 SCH2000 https://www.bible.com/157/1co.9.20-21.sch2000
„Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre, so wäre nicht Raum für einen zweiten gesucht worden..... sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.« Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.“
Hebräer 8:7, 10-13 SCH2000 https://www.bible.com/157/heb.8.7,10-13.sch2000
Du vergisst den "Lügenprediger" Saulus/Paulus, den römischen Agenten. Schau was er schrieb: Epheser 2, 15: "Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen"
Römer 10, 4: "Denn das Endziel des Gesetzes ist Christus, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit."
Galater 3, 23: "Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und eingeschlossen, bis der Glaube offenbart werden sollte."
Kolosser 2, 16 - 17: "So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats...."
1.Korinther 10, 25: "Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst, und prüft es nicht um des Gewissens willen."
Und natürlich diese Stelle, von der auch kein Mensch weiß wem sie eingefallen ist und wer sie geschrieben hat: Matthäus 22, 37 - 40: "Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und grösste Gebot. Das andre aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten."
Das ist praktisch der Freibrief für die Christen tun und lassen zu können was sie wollen, Hauptsache man liebt Gott und seinen Nächsten...
Was ja auch auf der ganzen Welt tagtäglich bewiesen wird.
Das kommt nicht nur dir komisch vor. Es gibt tatsächlich viele Christen die sogar Vegetarier sind weil sie glauben, dass Jesus auch einer war. Denn es steht nirgends in der Bibel, dass er Fleisch gegessen hat. Das "Passahlamm" ist auch falsch übersetzt, richtig hieße es "Passahmahl".
''Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. Damit erklärte er alle Speisen für rein.'' (Mk 7,18-19)
Da geht es wohl kaum ums Händewaschen. Was solls....
Doch, es geht an dieser Stelle ums Händewaschen, lies mal genauer. Vers 2: "Und sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen das Brot aßen." Dort fängt es an, darum gehts dort, es ist altes Gesetz, dass man sich die Hände vorm essen wasschen muss. Das hat nichts mit Schweinefleisch zu tun, Jesus hat niemals Schwein gegessen, nirgendwo wird auch nur ein Deut davon berichtet.
Du vergisst, dass die Bibel erst sehr viel später geschrieben wurde, und dass kein Jünger von Jesus je etwas schrieb. Das sind alles nur Nacherzählungen von Nacherzählungen usw....
https://www.livenet.de/themen/glaube/bibel/bibelstudium/matthaeusevangelium/134641-bibelstudium_matthaeus_51720.html
''Exkurs zum Verhältnis des Gläubigen zum Gesetz'' Lies Dir diesen Abschnitt durch, vielleicht erhältst Du dort eine Antwort auf Deine Frage (''Die Mosaischen Gesetze gelten noch?'). Ich hätte es ehrlicherweise nicht so gut erklären bzw. zusammenfassen können.
Wie gesagt, das wird hineingedeutet, lies doch mal Matthäus 5:17-19, sollte eigentlich klar sein. Aber wie das mit der Bibel und dem Christentum so ist, da geht alles. Auch neuerdings Homosexualität, null Problem, kann man alles hineinwurschteln. 😀 😁 😂 🤣
Mal ein Link, ist interessant was andere Leute so darüber denken: https://www.theologe.de/theologe8.htm
Hallo Tijelah,
ich habe mich lange mit diesem Thema befasst und muss joerosac recht geben. Es handelt sich um die ungewaschenen Händen, wenn man die Bibelstellen die du mir vorgezeigt hast im gesamten Kontext liest dann erkennt man eindeutig das es sich NICHT um die Unreinen Tiere handelt sondern um den Dreck das man an den Händen hat.
Jesus stellt nur klar das man sein Essen auch mit dreckigen Händen essen kann, und diese das Essen selbst nicht Unrein machen kann, er redet aber nicht von den Unreinen Tieren.
Ich bitte dich dieses Video in ruhe anzuschauen, dieser Mann erklärt das viel besser als ich:
https://www.youtube.com/watch?v=AuciDPryDcc
Gottes Segen.
Hallo...
es geht hier nicht nur um ungewaschene Hände, es geht dabei nämlich um viel mehr. Der Herr Jesus Christus lehrt uns eindeutig das nichts was in uns hineingeht unser Herz verunreinigen kann. Ich glaube nicht, das Jesus Christus sich explizit auf dreckige Hände, die wohlmöglich mit unreinen Dinge in Berührung kamen, bezieht. Denn dann hätte es diese klaren Worte nicht geben müssen, wenn in diesem Fall auch ein einfaches ''Wascht euch eure Hände'' reichen würde. Paulus hat ganz klar die Worte unseres Herrn verstanden. Den Reinen ist alles rein (Tit 1,15).
Man könnte jetzt unendlich lange diskutieren ob es nun angebracht ist oder nicht. Ich hoffe sehr vor dem Herrn Jesus Christus ein guter Christ zu sein, denn nach meinem Verständnis lehrt mich das Wort Gottes eindeutig, dass nicht was ich zu mir nehme mich verunreinigt und zu einem schlechten Christen macht, sondern meine (absichtlich) schlechten Gedanken und Taten. Ich wünsche Dir alles Gute!
''Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein ist; nur dem, der etwas als gemein ansieht, dem ist es unrein. Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist! Lasst nun euer Gut nicht verlästert werden! Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.'' (Röm 14,14-17 ELB).
Das ist praktisch der Freibrief für die Christen tun und lassen zu können was sie wollen, Hauptsache man liebt Gott und seinen Nächsten...
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen, worin hier ein Freibrief bestehen soll?
Das Bild ist zwar inhaltlich korrekt, nur: Was bitteschön haben die USA und das Gesetz der Nächsten- und Feindes-Liebe gemein? Nichts! Von daher kann man die Poiltik der USA auch nicht als Maßstab für das angepsrochene Gesetz heranziehen...
Gruß Fantho
Ich erkläre es mal am Beispiel des Sabbat und Schweinefleisch:
Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk auch ausdrücklich zustimmte.
Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Das Sabbat-Gebot ist eines davon. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz: "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).
Jesus hat das Gesetz erfüllt: "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister" (Galater 3,24-25).
Deshalb ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:
"So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
"Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).
Die Juden sollten nach dem Gesetz des Alten Testaments kein Schweinefleisch essen. Da Christen aber - wie schon gesagt - nicht unter diesem Gesetz stehen, ist ihnen das Essen von Schweinefleisch erlaubt.
In Apostelgeschichte 10,9-15 steht: "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"
Da das Schwein auch zu den vierfüßigen Tieren der Erde gehört, wird es also in der Apg. 10 im Vers 12 beschrieben (mit anderen Tieren). Wichtig ist generell, dass die Speisevorschriften, die im Alten Testament für den Bund mit dem Volk Israel aufgestellt wurden, im neuen Bund mit den Christen nicht mehr gelten sollten ("Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!").
Okay wenn wir Christen nicht unter den Moasischen Gesetzen stehen, dann muss ich mich auch nicht an die 10 Gebote halten und hurerei ist uns auch erlaubt oder nicht? Denn diese Gesetze gehören auch zu den Mosaischen Gesetzen.
Christen stehen unter dem Gesetz des Christus (Galater 6,2). Im Neuen Testament werden einige Regeln aufgestellt, die für Christen gelten. Dazu gehören z. B. das Gebot der Nächstenliebe und das Verbot von Unzucht und Hurerei.
Stimmt, Christen stehen nicht unter den 10 Geboten. Paulus spricht diesbezüglich sogar vom "Dienst des Todes" und "Dienst der Verdammnis" (vgl. 2. Korinther 7.9).
Aber: 9 der 10 Gebote werden im Neuen Testament auch für Christen aufgestellt (bis auf das Sabbat-Gebot). Deshalb brauchen Christen nicht den Sabbat halten und auch kein Sabbatjahr einlegen (alle 7 Jahre nicht arbeiten und nicht ernten), wie im Gesetz des Mose vorgeschrieben.
Dafür dürfen sie nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, nicht begehren, keinen Götzendienst begehen usw. Wichtig: Dies dürfen Christen nicht, weil es entweder universelle Gesetze sind, die schon vor dem Gesetz des Mose vom Berg Sinai galten (nicht töten u. a.) oder weil sie im Neuen Testament für Christen aufgestellt werden.
Das ist der "kleine aber feine" Unterschied. Wenn man dies berücksichtigt, wird klar, dass Jesus das Gesetz erfüllt und zu seinem Ende (bzw. Endziel) gebracht hat (Römer 10,4) und dass wir nicht unter diesem Lehrmeister stehen (Galater 3,24-25).
Trotzdem bedeutet das nicht, dass Christen "gesetzlos" sind, da es einige Gebote gibt, die auch für Christen gelten...
Seltsame Argumentation!
Washältst du davon: In der Weimarer Republik nach 1918 war Mord strafbar.
Die Weimarer Republik ist jetzt vorbei.
Inzwischen haben wir seit 1949 eine Verfassung der Bundesrepublik und sind an die neuen Bestimmungen gebunden. Ist Mord deswegen jetzt erlaubt?
Mord war schon vor dem Gesetz des Mose verboten (nach der Sintflut kam dieses Gebot für Noah und seine Nachkommen) und wird auch im Neuen Testament verboten.
Das gilt auch für 9 andere der 10 Gebote, die im Neuen Testament aufgeführt werden. Das Sabbat-Gebot findet sich im NT aber nicht...
Nachtrag: Mord ist in Deutschland verboten, weil unser aktuelles Strafgesetz Mord verbietet.
Das bedeutet, dass Mord nicht verboten ist, weil es in der Weimarer Republik mal verboten war, sondern weil es im heutigen Strafgesetz verboten ist.
Für uns gilt diesbezüglich das aktuelle Strafgesetzbuch und nicht die alten Gesetze der Weimarer Zeit. Man könnte jetzt viele Gesetze der Weimarer Zeit aufführen, die für uns nicht mehr gelten. Der Grund dafür ist einfach, dass wir ein eigenes Gesetzbuch in Deutschland haben (bzw. mehrere Gesetzbücher).
Einige der Gesetze der Weimarer Zeit wurden übernommen, andere wurden nicht übernommen und neue wurden hinzugefügt. Vielleicht kann man das ganz gut mit dem "Gesetz des Mose" und dem "Gesetz Christi" vergleichen...
Für Christen gilt das mosaische Gesetz nicht. Gott hat mit dem Volk Israel einen Bund (mosaisch) geschlossen, für andere Völker gilt (nach wie vor) der noahitische Bund.
Christen (Menschen die an Jesus Christus als den Retter glauben) sind vom Gesetz frei. Jesus hat einen neuen Bund aufgerichtet und mit seinem Blut "unterschrieben", indem er für die Sünden der Menschen starb.
Jesus ist nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen. Mit dem "Gesetz" werden nicht nur die einzelnen Gebote und Verbote gemeint, sondern Schriften des AT wie der Pentateuch, Psalmen etc.
Wenn Jesus also sagt, er ist gekommen um das Gesetz zu erfüllen, bedeutet dies nicht nur, dass er ohne Übertretung der Gebote lebte, sondern auch, dass er die (einige bzw. die wesentlichen) Prophetien erfüllte. Was lange vorher durch Propheten vorhergesagt wurde, erfüllt sich in ihm und durch ihn.
In einer Synagoge las er aus Jesaja und sagte, dass dies nun erfüllt sei.
Lk 4,17 Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1-2): 18 »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit 19 und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.« 20 Und als er das Buch zutat, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. 21 Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
Ab Vers Jes 61,2b war es noch nicht erfüllt, daher hatte er dort aufgehört zu lesen.
Das Gesetz wird also nicht aufgelöst, denn erstens galt es komplett bis zu seinem Tod, denn der neue Bund durch sein Blut wird erst mit seinem Tod aufgerichtet. Zweitens sind einige Prophetien noch zu erfüllen.
Aber das Gesetz (die durch Mose gegebenen Gebote und Verbote) gilt nicht für die, die den neuen Bund im Glauben an Jesus annehmen. Ihnen ist nun das "Gesetz" ins Herz geschrieben durch den Heiligen Geist, der sie in alle Wahrheit leitet. Auch das ist prophezeit.
In Bezug auf das nach dem mosaischen Gesetz unreine Essen gibt es ganz klar im Neuen Testament eine anderer Regelung.
Apg 10,10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Während sie ihm aber etwas zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn, 11 und er sah den Himmel aufgetan und ein Gefäß herabkommen wie ein großes leinenes Tuch, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde. 12 Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. 13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! 14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines und Unreines gegessen. 15 Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein. 16 Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Gefäß wieder hinaufgenommen gen Himmel
Für den neuen Bund gelten also die Speisegebote nicht - und eben die anderen auch nicht.
Für den neuen Bund gilt das Gebot der Liebe: Liebe Gott und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Wer so liebt, tötet nicht, lügt nicht etc. Das heißt, darin sind im Prinzip alle Gebote zusammengefasst. Die Basis ist eine andere. Während die Menschen vielleicht früher die Gebote hielten, weil sie so aufgeschrieben waren, sollen die Gebote nun auf der Basis der Liebe praktisch als Nebeneffekt gehalten werden.
Zu der Ehebrecherin:
In Joh 8 haben wir einen seltenen Fall, nämlich dass die Juden Jesus testeten, ob er das mosaische Gesetz hält. Sonst haben sie ihn immer nur bezichtigt, die Gesetze der Pharisäer nicht zu halten.
In Joh 8 ist der Plan der Juden, ihn in eine Zwickmühle zu bringen: Entweder sagt er gemäß der Schrift, dass die Frau gesteinigt werden muss und verliert das "Gnaden-Image" oder er sagt, sie soll nicht gesteinigt werden und verstößt damit gegen das mosaische Gesetz - und in diesem Fall wäre er disqualifiziert, der Messias zu sein!
So weit der Plan.
Die Fakten waren allerdings merkwürdig. Die Frau sei auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen - sie hätten den Mann dann aber auch mitbringen müssen!
3Mo 20,10 Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat.
Aber gut - Jesus sagte dann, wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein. Dies kann er nicht in dem Sinne gemeint haben, dass man, um den ersten Stein zu werfen, völlig ohne Sünde sein müsste, denn dann wäre es nicht möglich, das mosaische Gesetz einzuhalten. Er meint hier viel mehr, wer sich dieser Sünde, also des Ehebruchs, nicht schuldig gemacht habe, werfe den ersten Stein. Die Regel war, dass einer der Zeugen den ersten Stein werfen musste, aber nur, wenn er sich der Sünde, derer der Angeklagte sich schuldig gemacht hatte, nicht auch schuldig gemacht hatte.
Und der Zeuge oder die Zeugen mussten mit dem Töten beginnen:
5. Mo 17,6 Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist, aber auf nur eines Zeugen Mund soll er nicht sterben. 7 Die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volks, dass du das Böse aus deiner Mitte wegtust.
Da wohl die Zeugen ebenfalls des Ehebruchs schuldig waren, gingen sie weg. Damit fehlte für die anderen die Grundlage für eine Steinigung.
Das mosaische Gesetz ist allenfalls für Juden gültig, die keine Christen sind.
Für Christen haben sie nie gegolten. Wenn überhaupt, gälten sie für Juden. Die von dir zitierte Stelle Matthäus 5:17-19 ist ein reines Lippenbekenntnis, dem Jesus selbst mit seinen Handlungen und anderen Worten widersprach. Er brach den Sabbat, rechtfertigte das Nichteinhalten der Reinigungsregeln, rettete die Ehebrecherin usw.
Aber selbst die Juden betrachten sie heute nicht mehr als bindend, sondern als Zeugnisse ihrer Geschichte. Oder hast du schon von Steinigungen entjungferter Verlobter oder Sabbatbrecher im heutigen Israel gehört?
Jesus brach die mosaischen Gebote nicht.
Er brach den Sabbat nicht. Wie sollte er das getan haben? Ich denke, hier muss zwischen den Geboten des mosaischen Gesetzes und den Regeln und Traditionen der Pharisäer unterschieden werden. Für Jesus war die Tora bindend, nicht aber menschliche Traditionen.
Bei den Reinigungsregeln ist es ähnlich. Er missachtete die Regeln der Pharisäer, achtete aber Gottes Gebote.
Die Ehebrecherin rettete er, indem er forderte, das mosaische Gesetz exakt einzuhalten! Danach mussten die Zeugen den ersten Stein werfen, durften aber die gleiche Sünde nicht auch begangen haben. Da die Zeugen gingen, ohne einen Stein zuwerfen (was einem Bekenntnis , auch Ehebruch begangen zu haben gleich kommt), hatten die anderen keine rechtliche Grundlage mehr, die Frau zu steinigen!
was zum? Mir kommt das ein wenig komisch vor wie sehr Paulus darauf drängt unreines zu essen.